Durch den starken 3:1 (1:0)-Auswärtssieg beim FC Germania Teveren, konnte die SpVg. Porz ihre gute Ausgangsposition um den Klassenerhalt in der Mittelrheinliga weiter ausbauen. Bei noch fünf ausstehenden Spielen haben die „Rothosen“ jetzt 9 Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz. Minutiös hatte Trainer Jonas Wendt und sein Staff die Mannschaft auf das vorentscheidende Match beim Mitaufsteiger an der holländischen Grenze vorbereitet. Im Vorfeld wurden alle Eventualitäten durchgespielt, um bestens vorbereitet in das Konkurrenzmatch zu gehen.

Doch dann kam alles ganz anders, was den Fußball in den Hintergrund verschwinden ließ. Die SpVg-Akteure waren schon beim Warmmachen, als Trainer Wendt die Nachricht ereilte, dass sein Vater soeben verstorben sei. Wendt trat sofort die Heimreise an, die beiden Co-Trainer Kai Bockemühl und Axel Heidemann übernahmen die sportliche Leitung, womit ihnen unter diesen Umständen emotional alles abverlangt wurde. Unter den gegebenen Umständen fiel auch eine ausführliche Fußball-Berichterstattung schwer, sodass hier lediglich der Chronistenpflicht nachgekommen werden konnte.

Den besseren Start in die Begegnung hatten die Porzer Gäste, wo Pletto bereits nach 180 Sekunden die „Rothosen“ mit 0:1 in Führung schießen konnte. Vorausgegangen war ein gekonntes Dribbling und Durchsetzungsvermögen von Noguchi auf der rechten Angriffsseite, der dann mustergültig von der Außenlinie in den Rückraum passte, wo Pletto mit einem trockenen Schuss in die lange Ecke unhaltbar einschießen konnte. Die SpVg. blieb spielüberlegen, konnte aber aus dem Vorteil gerade in der Offensive keine gewinnbringenden Akzente setzen.

Der Gastgeber enttäuschte auf spielerischer Linie, konnte keinen geregelten Spielaufbau bewerkstelligen und war auch nicht in der Lage die Gäste vor gefahrbringende Situationen zu stellen. Lediglich in der 30. Min. musste SpVg-Keeper Wollnik beim Herauslaufen Kopf und Kragen riskieren, um ein schlechtes Stellungsspiel eines SpVg-Akteurs auszumerzen. Und auch die letzten 10 Minuten im ersten Abschnitt gehörten den Hausherren, was aber nicht unbedingt am eigenen Können lag, sondern vielmehr an den überflüssigen leichten Abspielfehlern der Bockemühl/Heidemann-Elf, womit der Gegner stark gemacht wurde.

So kam der Halbzeitpfiff dann zur rechten Zeit. Die Befürchtungen aus den letzten Minuten der ersten Halbzeit hatten durchaus ihre Berechtigung, denn nur 5 Minuten nach Wiederanpfiff war es Germania-Akteur Malekzadeh, dem das überraschende 1:1 für Teveren gelang. Dabei war er Abnehmer einer Flanke, wo er Keeper Wollnik keine Chance ließ. Doch die „Rothosen“ besannen sich auf ihre Stärke und konnten nur 10 Minuten nach dem Ausgleich die erneute 1:2-Führung bewerkstelligen. Im Strafraum wurde Molongua bereits einschussbereit freigespielt, der aber absolut umsichtig und uneigennützig auf den noch besseren positionierten Pletto querlegte und das Leder in die Maschen jagte.

Die Hausherren verstärken noch mal ihre Offensivbemühungen, hatten aber einfach nicht die Mittel hier gefährliche Szenen zu konstruieren. Dafür stand der Defensivverbund der Gäste gut, der sich kämpferisch Bestnoten verdiente. Die etwas offensivere Spielweise der Gastgeber schaffte jetzt freie Räume für die Porzer, womit Konter und Entlastungsangriffe Einzug hielten. In der 74. Min. dann die Vorentscheidung. Mit einem langen Ball wurde Cordes auf die Reise geschickt und sah sich plötzlich einem finalen Laufduell mit dem wesentlich schnelleren Germania-Akteur Schmitz ausgesetzt.

Schmitz ging dabei zu Boden, verletzte sich bei diesem Laufduell ohne Fremdeinwirkung, so dass Cordes jetzt schnurstracks auf den Teverner-Keeper zulief. Und auch hier zeigte sich Cordes uneigennützig und legte nochmal kurz quer auf den mitgelaufenen Hwang, der dann zum beruhigenden 1:3 einschießen konnte. In der Schlussviertelstunde verwaltete die SpVg. die Führung und hätte bei konsequenter Chancenausnutzung das Ergebnis auch noch höher gestalten können.