SpVg. Porz gibt sichere 2:0-Führung gegen Merten noch aus den Händen

Treffer von Molongua und Pletto nach nur 14 Minuten reichen nicht – Zuschauer bekamen mitreißenden Klassiker zu sehen – Wendt-Elf am Sonntag zum Tabellenzweiten SSV Nümbrecht

Die SpVg. Porz kam am gestrigen Sonntag nur zu einem 2:2 (2:1)-Unentschieden gegen den Tabellensechsten SSV Merten. Dabei sah es in der ersten halben Stunde klar nach einem Erfolg für die Wendt-Truppe aus, doch Merten entpuppte sich erwartungsgemäß als harte Nuss. Doch der Reihe nach: Um es vorweg zu nehmen, die Zuschauer bekamen im Autohaus Schmitz-Sportpark ein hochklassiges Match geboten, was alles beinhaltete, um einem wahren Klassiker gerecht zu werden. Die Gäste bleiben damit der typische Angstgegner, denn ein Blick in die Statistik zeigt, dass der letzte Sieg der „Rothosen“ über den SSV vom 13. Juni 2011 datiert.

Für die SSV-Elf dürfte das Remis aber unterm Strich zu wenig sein, denn der Abstand auf den möglichen zweiten Aufstiegsplatz beträgt nun schon 11 Punkte. Die SpVg. bleibt weiter auf Rang 3 und bekommt am nächsten Wochenende ihr nächstes Hammerspiel beim favorisierten Tabellenzweiten SSV Nümbrecht. Von Beginn an übernahmen die Hausherren die Partie und erarbeiteten sich mit ihrem aggressiven Pressingspiel ordentlichen Respekt beim Gegner. Und der Erfolg sollte nicht lange auf sich warten lassen. Nach nur 9 Minuten zappelte das Leder zum ersten Mal im Mertener Kasten.

Camara setzte sich nach einem gut getimten Steilpass aus der eigenen Abwehr mit seiner unnachahmlichen Art am rechten Flügel durch, passte dann im Strafraum uneigennützig quer auf den völlig blank stehenden Molongua, der nur noch seinen Fuß hinhalten musste – 1:0. Fünf Minuten später gabs erneut Jubel in der SpVg-Ecke, wo der neue 20-jährige SSV-Schlussmann Kratzmann seinen Anteil hatte. Für Kratzmann war es das erste Spiel im SSV-Dress, der in der 14. Min. einen Rückpass verarbeiten wollte, dann aber wegrutschte und die Ballkontrolle verlor.

SpVg-Akteur Pletto machte in dieser Szene ordentlich Druck auf den Mertener Keeper und wurde schließlich zum Nutznießer des Moments. In aller Seelenruhe lochte er ein und brachte seine Farben damit bereits nach einer Viertelstunde auf die Siegerstraße. Porz hatte gerade in den ersten 25 Minuten die stärksten Szenen der Partie, wusste spielerisch als auch kämpferisch zu überzeugen. Die Effertz-Elf bekam in dieser Phase kein Bein auf die Erde, lief dem Leder nur hinterher und leistete sich eine Fülle von leichten Abspielfehlern.

Die Wendt-Elf hatte in der 25. Minute das Glück gepachtet, als Fehlinger mit etwas Glück in den Porzer Strafraum eindrang, und den Ball mit links an den Pfosten knallte, dass es nur so schepperte. Für die Hausherren war das ein erster Warnschuss, denn der Tabellensechste kam jetzt nach und nach etwas besser ins Spiel. Porz verpasste es in dieser Phase auf das 3:0 zu gehen, womit man der Partie sicher die entscheidende Richtung gegeben hätte. Die Intensität der Begegnung nahm nun zu und es entwickelte sich die erwartete Partie auf hohem Niveau.

Als sich alle schon auf eine 2:0-Pausenführung einrichteten, kam Merten kurz vor dem Halbzeitpfiff zum 2:1-Anschlusstreffer. Hierbei profitierte die Equipe allerdings von einer zumindest fragwürdigen Elfmeterentscheidung für die Gäste. Referee Neu hatte ein Handspiel eines Porzer Verteidigers auf der Strafraumlinie ausgemacht, allerdings stand er da mit seiner Entscheidung ziemlich allein. SSV-Akteur Retterath ließ sich diese Chance nicht nehmen und lochte zum Anschlusstreffer ein. Die SpVg. haderte mit der Elfmeterentscheidung, fiel sie doch zum ungünstigsten Zeitpunkt.

Den besseren Start in den zweiten Durchgang hatten die Gäste, die nun nach und nach zur spielbestimmenden Elf wurde. Nur 7 Minuten später setzte der SSV mit feinem schnellem Kombinationsspiel die SpVg-Defensive matt und ein Mertener-Akteur hatte den Ausgleichstreffer auf dem Fuß, traf aber aus 5 Meter Entfernung nur das Porzer Aluminium. Nur 6 Minuten später musste erneut das Aluminium für die „Rothosen“ herhalten, als der SSV mit einem satten 25m-Lattenschuss scheiterte. Die Partie hatte sich gedreht, die Hausherren kamen nicht mehr so ins Spiel und das Effertz-Ensemble blies zum Angriff.

Und der Ausgleich ließ nicht lange auf sich warten. In der 67. Min. war es Moik, der nach einer scharfen Flanke in den Porzer Strafraum im Luftzweikampf das Kopfballduell gewann und das Leder in die rechte Ecke platzierte – 2:2 (67.). Die Zuschauer bekamen jetzt einen Fight mit offenem Visier zu sehen, weil beide Mannschaften hier auf Sieg spielten. In der 72. Min. hatte Kanli den erneuten Führungstreffer für die Hausherren auf dem Fuß. Sein Schlenzer knallte jedoch an den Mertener Pfosten und nur Sekunden später scheiterte Heidemann, als er vom 5m-Eck freie Bahn hatte, doch sein harter Schuss phantastisch vom jungen Kreutzmann pariert wurde.

Nur 180 Sekunden später scheiterte ein SSV-Akteur in aussichtsreicher Position nur knapp an SpVg-Keeper Mittenzwei, der sich über Arbeit nun wahrlich nicht beklagen konnte. Die Porzer Bank geriet in der Schlussviertelstunde noch mal mit Referee Neu aneinander, als er den auf links durchgebrochenen Camara mit einer kniffeligen Abseitsentscheidung zurückpfiff. SpVg-Coach Wendt handelte sich dann die Gelb-Rote Karte ein und Mertens Schlussmann Kretzmann konnte sich dann nochmal in der 83. Min. auszeichnen, als er einen SpVg-Hammer noch gerade so über den Querbalken drücken konnte.

In den Schlussminuten drückten noch einmal die Gäste, doch die Porzer Defensive hielt dem Druck stand. Nach 93 Minuten pfiff der Schiedsrichter die Partie ab, wo das Ergebnis letztendlich als leistungsgerecht anzusiedeln ist. Die Gäste aus Merten erwarten am kommenden Sonntag den SV Wachtberg. Die SpVg. Porz muss zum Zweiten SSV Nümbrecht, wo die Partie sicherlich TOP-Spiel-Charakter haben dürfte.

Jonas Wendt (Trainer SpVg. Porz): „Insgesamt ist das 2:2 ein gerechtes Ergebnis, wobei ich allerdings anmerken muss, dass der Referee mehr als einmal unglücklich gegen uns entschieden hat. Meine Mannschaft hat es ordentlich gemacht, allerdings haben wir es nicht geschafft den anvisierten Sieg anzunehmen. Für die Zuschauer war es ein sehr gutes Landesligaspiel, wo beide Mannschaften sehr offen agiert und auch die Entscheidung gesucht haben.“

Björn Effertz (Trainer SSV Merten): „Ich denke, dass wir in den ersten 20 Minuten nicht gut agiert haben und irgendwo auch verdient dann in Rückstand geraten sind. Das hat die Aufgabe natürlich erschwert, aber danach kamen wir besser ins Match rein. Der Elfmeter hat uns dann kurz vor der Pause noch einmal die Tür geöffnet. Im zweiten Abschnitt waren wir die bessere Mannschaft und haben uns auch mit dem 2:2 belohnt. Nach hinten raus wäre vielleicht auch noch mehr drin gewesen, aber letztendlich war es leistungsgerecht.“