Mega 2 : 1! Aufsteiger SpVg. Porz sorgt mit Riesen-Schlacht und Keeper Tschunitsch bei Borussia Freialdenhoven für eine Sensation!

Camara und Molongua drehen den frühen Rückstand – Porzer Keeper ohne Spielpraxis mit unglaublicher Leistung – Nächstes Heimspiel gegen den großen Bonner SC!

An guten Torhütern hat es der SpVg. Porz nie gemangelt. Doch vor dem Spiel bei Borussia Freialdenhoven schien sich genau diese Position zur größten Achillesferse beim Fußball-Mittelrheinligisten zu entwickeln. Dominique Mittenzwei war gesperrt, Markus Wollnik aus persönlichen Gründen verhindert. So stand bei den Porzern plötzlich einer zwischen den Pfosten, der zwar ein altbekanntes Gesicht im Verein ist, aber seit mehr als eineinhalb Jahren weder ein Spiel noch ein Mannschaftstraining bestritt: Lukas Tschunitsch. Lukas hatte sich eigentlich schon im „Fußballrentner-Dasein“ eingerichtet, stellte sich aber in der Notsituation seines Vereins ohne Zögern für ein Comeback zur Verfügung.

Sein Team kam bei herrlichem Spätsommerwetter auf der sehr gepflegten Anlage in Freialdenhoven, dem mit nur knapp 1.000 Einwohnern kleinsten Ort der Mittelrheinliga, nur sehr schwer ins Spiel. Die Hausherren hatten schon in der ersten Minute eine gute Tormöglichkeit und verzogen nur denkbar knapp. Während Porz kaum stattfand, kombinierte sich die Borussia immer wieder schnell nach vorn und belohnte sich schließlich, als nach einer Flanke ihr Stürmer völlig freistehend aus kurzer Entfernung einköpfen konnte (14.). Lukas Tschunitsch war machtlos. Auch anschließend wurde das Porzer Spiel nicht besser. Freialdenhoven blieb ausgesprochen dominant, sodass Schlimmes zu befürchten stand.

Nach dem Ausgleichstreffer von Molongua war es erneut Camara, der nur 120 Sekunden später den 2:1-Siegtreffer folgen ließ.

Wie aus dem Nichts schafften die Gäste dann die Wende. Ihre erste ansehnliche Ballstafette landete bei Amadou Camara, der eine wunderbare Flanke schlug. Julio Molongua stürmte heran und rammte den Ball mit dem Kopf unhaltbar zum Ausgleich in die Maschen (21.). Der Jubel der Porzer Anhänger über dieses herrliche Tor war kaum verklungen, als Etienne Kamm auf der linken Seite freigespielt wurde. Er hob kurz den Kopf und spielte den Ball mit viel Effet in den Strafraum. Top-Scorer Amadou Camara enteilte seinem Gegenspieler und donnerte den Ball zur Porzer Führung in den Kasten (23.). Beide Tore waren echte Wirkungstreffer.

Das bis dahin dominante Freialdenhovener Spiel fiel in sich zusammen, während die Rothosen immer selbstbewusster agierten. Es ging ohne größere Höhepunkte in die Pause. In der zweiten Hälfte hatten die Gastgeber zwar mehr Ballbesitz, aber die SpVg. Porz verteidigte leidenschaftlich. Die überragende Innenverteidigung um André Rosteck und Jan Bruns ließ kaum etwas durch. Das, was doch durchkam, wurde sichere Beute von Lukas Tschunitsch, der von Minute zu Minute souveräner wirkte.

Der Porzer Held von Freialdenhoven: Lukas Tschunitsch sicherte ohne Training und Spielpraxis den ersten Auswärtserfolg der „Rothosen“ mit einer Weltklasseleistung zwischen den Pfosten.

Fast hätte Porz die Partie früh entschieden, doch ein dritter Treffer wurde wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung zurückgepfiffen (53.). In der Folgezeit behielt Freialdenhoven zwar die Feldhoheit, doch die Abschlüsse der Heimmannschaft wurden entweder geblockt oder verfehlten ihr Ziel klar. Porz seinerseits setzte durch gelegentliche Konter immer wieder Nadelstiche und blieb stets gefährlich. Als der Schiedsrichter die Partie schließlich nach einer Nachspielzeit von 6 Minuten beendete, konnte der Aufsteiger aus Porz seinen ersten Auswärtserfolg feiern.

Jonas Wendt (Trainer SpVg. Porz): „Am Anfang waren wir nicht im Spiel, haben aber dann mit zwei absoluten Traumtoren zurückgezahlt und uns in die Partie reingespielt. Dann hat die Mannschaft eine unfassbare Leidenschaft und Willen an den Tag gelegt, wovor ich all meine Hüte ziehen muss. Mit Lukas (Tschunitsch) hatten wir auch diesmal den entscheidenden Mann zwischen den Pfosten.

Positiv auch, dass wir gerade in der Defensive nur einen Treffer kassiert haben. Alles in allem ein phantastischer Abend, wo wir der Mannschaft den größten Respekt aussprechen müssen. Jetzt haben die Jungs drei Tage frei, das brauchen sie nach der Strapaze für den Körper, aber auch für den Kopf. Und dann fruen wir uns auf den Bonner SC.