YES THEY CAN! 1:0! Camaras irrer Kunstschuss beschert der SpVg. Porz ersten Saisonsieg !

SpVg-Keeper Wollnik der große Rückhalt der „Rothosen“ – Glesch entpuppte sich als dickes Brett – Wendt-Elf bereits am Donnerstag bei Borussia Freialdenhoven

Zu dem Wort Glück pflegten die Fußballer der SpVg. Porz in der bisherigen Spielzeit ein fast schon traumatisches Verhältnis. Sie kannten das Wort nur in Verbindung mit dem Fürwort „kein“ in Bezug auf den jeweiligen Gegner. Das Glück fand nicht so recht zu den Porzern in dieser Mittelrheinliga-Saison – bis zum heutigen Sonntag. Da mogelte sich das Wort in viele Kommentare nach dem 1:0 (0:0)-Heimerfolg gegen den BCV Glesch-Paffendorf.

Um keinen falschen Eindruck entstehen zu lassen: In Bezug auf die Spielanteile war der Sieg der Gastgeber keineswegs unverdient, denn zumeist spielte sich das Spiel in der Hälfte der Gäste ab. Doch diese hatten gerade in der ersten Halbzeit bei schnellen Kontern zunächst die besten Chancen. Aber die Porzer hatten mit Markus Wollnik einen herausragenden Torhüter in ihren Reihen. Zunächst wischte er mit fantastischer Reaktion einen Kopfball von der Linie (9.). Danach parierte er einen gefährlichen Flachschuss mit starker Fußabwehr (22.).

Erst dann hatten die Porzer ihre erste Chance – nach scharfer Hereingabe von Gero Pletto war es Julio Molongua, der den Ball mit der Hacke an den Innenpfosten lenkte. Der Glescher Keeper parierte so gerade noch von der Torlinie (25.). Anschließend passierte bis zu Halbzeitpause nicht mehr viel, wobei das Porzer Spiel zwar kontrolliert, aber dadurch auch sehr statisch wirkte. Zur zweiten Halbzeit setzte Trainer Jonas Wendt auf mehr Dynamik und brachte seine „Windhunde“: Amadou Camara auf rechts und Soufian Amaadacho auf links sollten durch ihre Schnelligkeit größeren Dampf in das Porzer Spiel bringen. Die Maßnahme fruchtete, denn das Geschehen verlagerte sich immer weiter in die Glescher Hälfte.

Ibuki Noguchi zog nach schöner Einzelleistung ab, scheiterte aber am Glescher Torhüter (49.). Aber danach beanspruchten die Hausherren erneut ihr Glück. Nach einem Eckball kam ein Gästestürmer völlig unbehindert zum Kopfball. Zur Erleichterung aller Porzer Anhänger verfehlte er das Tor aber denkbar knapp (53.). Es lief alles auf die finale Entscheidung hin, denn alle Zuschauer am Platz ahnten: Wer das erste Tor schießt, der gewinnt. Und das gelang diesmal den Porzern. Amadou Camara stürmte in seiner unnachahmlichen Art nach vorn und schlug eine Flanke aus mehr als 25 Metern in Richtung des gegnerischen Kastens. Der Ball zeichnete eine beeindruckende Flugkurve und schlug herrlich im Winkel (66.) ein.

Während einige Zuschauer mutmaßten, dass Amadou den Schuss genauso habe platzieren wollen, sprachen andere von einem Glücksschuss – letztlich war das egal, denn der Treffer zählte. Es blieb das Tor des Tages, denn Glesch-Paffendorf hatte jetzt keine Mittel mehr, den Porzer Abwehrverbund ernsthaft in Gefahr zu bringen. Vielmehr hätte Amadou Camara fast noch das 2:0 erzielt, doch er verzog aus kurzer Entfernung deutlich (85.). Am Ende jubelten die Hausherren aber über diesen Sieg – den ersten in dieser Saison und den ersten seit mehr als 16 Jahren in der Verbandsliga.

 

Jonas Wendt (Trainer SpVg. Porz): Das war ein glücklicher, aber nicht unverdienter Sieg, der uns Rückenwind für die nächsten Aufgaben geben wird. Nach meiner Meinung war Glesch-Paffendorf der stärkste Gegner, gegen den wir in dieser Saison bisher angetreten sind.“