Germania Zündorf mit bravourösem Doppel-Aufstieg

Trainer Angelo Mule hievte Traditionsclub in die Bezirksliga

Bei der Doppelaufstiegs-Serie darf natürlich auch nicht der FC Germania Zündorf fehlen, dem das Kunststück unter Trainer Angelo Mule zwischen 2018 und 2020 eindrucksvoll gelang.

Der FC Germania Zündorf gehört ohne Zweifel zu den alten Traditionsclubs im Kölner Fußball. Unvergessen die ewigen Schlachten am gefürchteten Rosenhügel in den früheren Jahren, wo so mancher Gegner vom Platz gefegt und die Spiele oft vor hunderten Zuschauern besucht wurden. Es folgte der Umzug an die Heerstraße, wo das „Heerstadion“ entstand und wo man auch so manchen sportlichen Erfolg feiern konnte, auch wenn man nicht mehr an die ganz großen Zeiten der Vergangenheit anknüpfen konnte. Mit dem Bau einer tollen Kunstrasenplatzanlage und auch der Umbenennung in den „Jupp Röhrig-Sportanlage“ gelang dem Club dann auch wieder die Rückkehr in die sportliche Erfolgsspur.

2017 wartete der Club mit der sensationellen Verpflichtung von Trainer Angelo Mule auf, der zuvor beim Mittelrheinligisten FC Hürth als Co-Trainer tätig war. Den Erfolgstrainer zog es wieder in die Heimat und er bastelte sich mit seinem altbewährten Trainerteam um Dirk Schneider, Jens Meseck, Betim Hoxhaj, Detlef Gilles und Peter Gilges eine Erfolgsmannschaft. Scheiterte man in der Saison 2017/18 noch denkbar knapp am Aufstieg in die A-Liga, konnte das ein Jahr später mit einer unglaublichen Dominanz bereits vier Spieltage vor dem Saisonende nachgeholt werden.

In 26 Meisterschaftsspielen ging die Mannschaft 22 Mal als Sieger vom Platz und kassierte nur zwei Niederlagen. 68 Punkte standen am Ende auf dem Konto und mit einem gigantischen Torverhältnis von 142:29 stellte man nicht nur die beste Offensivelf, sondern auch den besten Defensivverbund. Herausragend dabei war vor allem das erfolgreiche Angriffs-Duo Behaija Karic (30 Tore) und Kadir Ala, dem 25 Treffer gelangen. Eine Serie von 14 ungeschlagenen Spielen und vor allem die starke Heimbilanz (13 Spiele/13 Siege) waren der Grundstein für den Aufstieg in die A-Klasse, worauf der Club satte 27 Jahre warten musste.

Für den erfolgreichen Porzer-Coach Mule war der Aufstieg in die A-Liga jedoch nur ein Zwischenschritt in Richtung Bezirksebene. Er verstärkte weiter gezielt das Erfolgsteam, was insbesondere in der Breite zunahm und band dabei aber auch aufstrebende Spieler aus der eigenen Germania-Jugend ein. Und er sollte mit seinen Maßnahmen Recht behalten. In der neuen Liga ging die Erfolgswelle gleich weiter und so sah sich die Mannschaft nach einem Drittel der Saison mit 26 von 30 möglichen Punkten erneut auf dem Platz an der Sonne.

Die erste Saisonniederlage in der A-Liga bei der 1:2-Heimpleite gegen den SV Gremberg-Humboldt brachte dann auch eine Besonderheit mit. Eine beeindruckende Serie von 32 ungeschlagenen Heimspielen ging nach über 28 Monaten zu Ende, womit der vielzitierte Heimspiel-Mythos geknackt wurde. Doch auch das brachte den alten Traditionsklub nicht aus dem Tritt. Im Gegenteil, es folgten zum Teil hochklassige Darbietungen des Aufsteigers, wo die Konkurrenz die Vormachtstellung der Germanen neidlos anerkennen musste. „Wer kann diesen Monster-Express von Germania Zündorf überhaupt noch aufhalten?“ stellte der Rheindörfer-Übungsleiter nach der 6:1-Debakel-Packung kopfschüttelnd fest.

Dann hielt die Corona-Pandemie Einzug und der FVM beendete nach 17 Spieltagen die Saison, ließ die Erstplatzierten aber aufsteigen. Damit kletterte der FC Germania Zündorf dann von der Couch aus in die Bezirksliga und konnte den Aufstieg aus dem Vorjahr noch einmal toppen. Nach sage und schreibe 36 Jahren konnte man sich in Zündorf endlich wieder auf Bezirksliga-Fußball freuen. Die Freude über den Aufstieg fiel Corona-bedingt wie bei vielen anderen Clubs verhalten aus.

Und auch in der folgenden Jungfrauen-Saison in der Bezirksliga 2020/2021 deutete die Elf vom Start weg erneut an, dass sie schon lange eine Bezirksliga-Tauglichkeit in sich trägt. Doch nach nur sechs Liga-Spielen für die Germania schlug auch hier Corona zurück, was letztlich im bekannten erneuten Saisonabbruch endete. So muss der alte Traditionsclub sein Bezirksliga-Debüt nochmal in die bevorstehende Spielzeit 2021/2022 verschieben. Coach Mule und der Club haben die Coronazeit bereits erneut genutzt, um am Mannschaftsbild und Feintuning zu arbeiten – für die nächsten großen Coups.