2:1 in der „Poller Gracht“! RSV Urbach bringt Sieg in Unterzahl über die Ziellinie!
Engelhardt und Grigoriadis entscheiden Derby beim VfL – Keeper Sauer erntet Sonderlob – RSV jetzt in der Spitzengruppe angekommen – Am Sonntag kommt Casa Espana mit bekannten Gesichtern
Am Sonntag traf der RSV Urbach auf die Zweitvertretung des VfL Rheingold-Poll. Die Urbacher reisten als Favorit an und wollten den 6. Sieg in Folge einfahren. Die Poller nahmen sich hingegen vor die Gäste zu ärgern. Und dies sollte ihnen gleich zu Beginn der Partie auch gelingen. In der 2. Minute leisteten sich die Urbacher einen folgenschweren Fehler im Aufbauspiel.
Nach dem Ballverlust kam die Kugel zu Neunzig, der den Ball aus dem linken Halbfeld aus gut 25 Metern Richtung Tor der Gäste beförderte. Dabei traf er den Ball gar nicht richtig, wodurch dieser eine unorthodoxe Flugkurve annahm, die geradewegs an RSV-Schlussmann Henry Sauer ins Tor führte – Die frühe 1:0-Führung für die Poller und eine kalte Dusche für die Gäste.
Die Urbacher Mannschaft ließ sich aber nicht beirren und spielte sich noch in der Anfangsviertelstunde drei hundertprozentige Torgelegenheiten heraus, die sie aber allesamt liegen ließen. In der 20 Min. wurde der Aufwand dann aber belohnt und der Ball zappelte im Poller Tornetz. Dennis Szydlowski setzte sich stark auf Rechtsaußen durch und spielte Valandis Grigoriadis im Strafraum an. Dieser schirmte den Ball gut ab und legte auf Markus Engelhardt ab, der seinerseits trocken zum Ausgleich abzog – 1:1.
Nach dem Ausgleich verloren die Gäste etwas den Faden und es schlichen sich einige Ungenauigkeiten ein, die den Hausherren immer wieder gute Kontergelegenheiten brachten. Diese spielten die Gastgeber meist aber zu ungenau aus, sodass es nur einmal wirklich gefährlich für das Urbacher Tor wurde. Einen zentralen Abschluss faustete Sauer direkt vor die Füße eines Poller Angreifers, der aber zum Glück für die Gäste mit seinem Nachschuss nur den Pfosten traf. Die Urbacher kamen ihrerseits durch zu viel Eigensinn und überhastete Abspiele im weiteren Spielverlauf viel zu selten durch das Poller Abwehrbollwerk und ließen die wenigen Gelegenheiten ungenutzt. So ging es schließlich mit dem 1:1 in die Pause.
Für die Gäste galt es in der zweiten Halbzeit wieder zu ihrem Spiel aus der Anfangsphase zu finden und die Gelegenheiten zu verwerten. Dies gelang auch zu Beginn des zweiten Durchgangs wieder besser und in der 57. Minute belohnten sich die Gäste dann auch endlich. Ein verkorkster Freistoß der Poller landete direkt vor den Füßen von Yannick Hennemann, der geistesgegenwärtig auf den startenden Grigoriadis durchsteckte. Alleine vorm Poller Keeper blieb der Urbacher Angreifer cool und versenkte zur 1:2-Führung für die Gäste. Eigentlich ein Grund für mehr Ruhe im Urbacher Spiel.
Margeta fängt sich Gelb-Rot ein
Doch nur drei Minuten später machten sich die Gäste dann das Leben selber schwer. Nach einem taktischen Foul der Urbacher kam es zu einer Rudelbildung, die schließlich zur Folge hatte, das Miro Margeta mit Gelb-Rot vom Platz gestellt wurde. So hatten die Gäste also noch eine halbe Stunde in Unterzahl zu überstehen, um den Sieg nach Hause zu bringen. Nach dem Platzverweis wechselte RSV-Coach Rasim Hasanovic dann den Urbacher Stürmer Szydlowski aus und brachte für ihn Marius Baar. Fortan agierten die Gäste dann ohne echten Stürmer und konzentrierten sich in erster Linie auf das Verteidigen.
Dadurch überließen sie den Hausherren über weite Strecken den Ball. Die Gastgeber versuchten ihrerseits hauptsächlich mit langen Bällen zum Ausgleich zu kommen. Die Urbacher Hintermannschaft konnte die Poller Angriffe aber meist ohne größere Gefahr klären und bekam immer wieder ein Bein dazwischen. Und wenn ein Ball dann doch mal den Weg aufs Tor fand, konnten sich die Gäste heute auf ihren Keeper Sauer verlassen. So gehörten auch nach dem Platzverweis den Gästen die größeren Möglichkeiten: Grigoriadis blockte einen Abschlag des Poller Keepers so ab, dass der Ball geradewegs Richtung Tor der Hausherren trudelte. Der Torhüter der Gastgeber konnte den Ball aber noch vor der Linie rausfischen.
Zudem hatten André Wortmann, der zu eigensinnig abschloss und Tony Russo, der freistehend vor dem Poller Gehäuse scheiterte, die Möglichkeit das 1:3 zu erzielen und damit zumindest für eine Vorentscheidung zu sorgen. So blieb es aber bis zum Schluss spannend und den Hausherren bot sich in der 96. Minute die Mega-Chance zum Ausgleich. In abseitsverdächtiger Position wurde der Poller Stürmer angespielt und lief alleine auf RSV-Schlussmann Sauer zu. Der Urbacher Keeper machte sich aber groß und parierte in der 1:1-Situation glänzend. Mit der Aktion hielt Sauer den Sieg für die Gäste fest und wurde zurecht von seiner Mannschaft gefeiert. Denn direkt danach war Schluss und die Gäste konnten sich über einen hart erkämpften Dreier freuen.
Die Zuschauer in Poll sahen heute ein umkämpftes Spiel. Nach dem frühen Rückstand kamen die Gäste schnell zum Ausgleich, machten sich aber in der Folge das Leben durch Ungenauigkeiten, vergebene Torchancen und nicht zuletzt durch den unnötigen Platzverweis selbst schwer. So mussten die Gäste bis zum Ende zittern, konnten schließlich aber die Führung über die Zeit bringen und die Drei Punkte mit nach Urbach nehmen. In der kommenden Woche empfängt der RSV Urbach den Tabellennachbarn Casa Espana II mit dem ein oder anderen bekannten Gesicht und wird alles daran setzen die Siegesserie fortzusetzen.
Rasim Hasanovic (Trainer RSV Urbach): „Wir haben heute einen verdienten Sieg in Poll eingefahren. Die Poller Trainerkollegen, die vor zwei Jahren ja noch in Urbach tätig waren, wollten das Derby unbedingt gewinnen. Wir haben uns durch einen Stellungsfehler nach nur 5 Minuten selbst in die Bredouille gebracht, haben aber einfach kühlen Kopf bewahrt.
Nach der Halbzeit konnten wir das Resultat dann umdrehen, brachten uns dann aber durch einen Platzverweis unnötigerweise 30 Minuten ins Unterzahlspiel. Diese Phase hat die Elf gut überstanden, weil sie konsequent und gut nach hinten und vorne gearbeitet hat. Wir hatten auch noch zwei bis drei 100%ige auf dem Fuß, wo wir einfach kaltschnäuzig und nicht so eigensinnig reagieren müssen. Dank auch an Torwart Sauer, der uns in der Schlussminute den Sieg rettete. Mit sieben Siege in Serie sind wir voll in der Spitzengruppe angekommen.“