Rassiges 4:4! SV Westhoven-Ensen II behält beim großen Säbelrasseln in Mülheim die Ruhe und sichert Punkt im Schlussabschnitt!
Lars Jansen (2), Denis Ambrosius und Enes Özdemir treffen in der Germania-Arena – Erneutes Verletzungspech für SVW-Elf – Am Sonntag Hammer-Top-Spiel vs. SC Brück!
Mit viel Vorfreude wurde die Partie am vergangenen Sonntag zwischen den beiden Aufstiegsaspiranten SV Westhoven-Ensen II und FC Germania Mülheim erwartet. Schon mit einem Blick auf die Tabelle nach dem 2. Spieltag wurde klar, dass sich die zahlreich erschienenen Fans der beiden Mannschaften auf einen absoluten Kracher freuen konnten. Sowohl der Gastgeber Germania Mülheim als auch die Gäste aus Westhoven starteten mit furiosen Kantersiegen und stellten früh die Weichen in Richtung Kreisliga B.
Den Rückenwind nahmen beide Teams mit ins Spitzenspiel und riefen absoluten Vollgasfußball ab. Das Spiel war von Anfang an geprägt vom Offensivdrang und unstillbaren Torhunger der Jungs von den Trainern Daniel Schütze auf der einen sowie Eric Puchelski und Ralf Fielen auf der anderen Seite. Das Resultat, vier Tore pro Seite, war am Ende nur leistungsgerecht und so bleibt es weiterhin hochspannend an der Spitze der Kreisliga C Staffel 3.
Den Start ins Spiel hätten die Gäste nicht besser erwischen können. Ohne langes Abtasten ging es unmittelbar nach dem Anpfiff mit Sturmläufen der beiden Mannschaften los. Und gleich den ersten Angriff der Gäste wusste der Torjäger Lars Jansen zu vollenden. SVW-Stoßstürmer Sinan Soycan machte einen langen Ball im Strafraum der Mülheimer fest und legte auf seinen Angriffspartner ab, der das Leder flach in die linke Ecke schob. So hieß es bereits in der ersten Spielminute 0:1 für den SV Westhoven-Ensen II. Doch die Gastgeber steckten trotz des frühen Schocks nicht ein und spielten wie auch ihr Gegenüber munter nach vorne.
Es entwickelte sich ein schnelles Spiel mit zahlreichen gefährlichen Offensivaktionen und leichten Vorteilen für den FC Germania, die durch ihren pfeilschnellen Stürmer Julian Potisk in der 11. Spielminute das Resultat egalisierten. Der 1:1-Gleichstand hielt allerdings nicht lange. Fünf Minuten später, in der 16. Minute, spielte Marcel Manderfeld den Flügelflitzer Denis Ambrosius mit einem Steckpass frei. Allein vor dem Tor schloss dieser überlegt ab und besorgte die erneute 1:2-Führung für die Gäste. Aber diese sollte wieder nicht lange halten. In der 19. und 21. Minute drehte der aufrückende Innenverteidiger Rene Wolf mit einem Doppelschlag das Spiel zugunsten des FC Germania Mühlheim.
Der Zwischenstand lautete dementsprechend 3:2 für die Gastgeber und zu allem Übel kämpften die Westhovener nicht nur mit dem Rückstand, sondern mussten bereits in der ersten Halbzeit dreimal wechseln – verletzungsbedingt. Der kurzzeitig wiedergenesene Justin Kleinwächter konnte schon nach der fünften Minute nicht mehr und dann war in 32. Minute auch für den Vorbereiter Marcel Manderfeld sowie für den jungen Jonas Hehl Schluss. An ihrer Stelle traten Timon Jahn, Patrick Wart und Enes Özdemir. Letzterer sollte kurz nach seiner Einwechslung einen goldenen Moment erwischen. In der 38. Minute zirkelte der Joker einen Freistoß von der linken Strafraumkante perfekt in den rechten Winkel zum 3:3-Halbzeitstand.
In der zweiten Halbzeit wurde es etwas ruhiger und die Abwehrreihen der beiden Teams ließen nicht mehr so viel zu. Gefährliche Strafraumaktionen wurden seltener und das Spiel bewegte sich immer mehr im Mittelfeld. Die kämpferische Leistung der beiden Mannschaften und die Spannung im Spiel blieben auch nach Seitenwechsel enorm hoch. Ebenso änderte sich nichts am Verletzungspech der Westhovener. Nach Einwechslung und Ausgleichstreffer musste Enes Özdemir in der 50. Minute Michael Schulz weichen und das Trainerduo Fielen-Puchelski befürchtete wieder in Unterzahl spielen zu müssen, nachdem sie bereits vorherige Woche das Wechselkontingent ausschöpften und die Verletzungsmisere nicht abriss.
Weitere Verletzungen gab es zwar im Laufe der zweiten Halbzeit nicht mehr, allerdings mussten die Gäste aus Westhoven einen erneuten Rückstand hinnehmen. Nach einer punktgenauen Flanke auf den zweiten Pfosten netzte der Mühlheimer Julian Potisk in der 75. Spielminute zum zweiten Mal und zum 4:3-Zwischenstand ein. Anstatt hängenden Köpfen durften die vielen Fans aus Westhoven danach ein Aufbäumen ihrer Elf bestaunen. Die Gäste sammelten nochmal alle Körner und kamen dem Ausgleich immer näher. In einer spannenden Schlussviertelstunde belohnte sich der SV Westhoven-Ensen II schließlich für ihre aufopferungsvolle Mannschaftsleistung in Person von Lars Jansen.
Während das Tor der Mülheimer noch von einem Lars-Jansen-Lattenkracher in der 84. Minute wackelte, eroberte sich der Stürmer wieder den Spielball und tanzte die Defensivreihe der Heimmannschaft aus. Im Nu konnte er sich eine freie Schussbahn erarbeiten und drosch den Ball etwas unorthodox mit der Picke in die Maschen vom Germania-Keeper Mattao Vehof. In der 85. Minute kam es also noch zum 4:4-Endstand, der sich für die Gäste wie ein Sieg, aber für den FC Germania Mülheim wie eine Niederlage anfühlte.
In der Liga bleibt es nach dem Unentschieden umso spannender und für die beiden Teams heißt es nun wieder Punkte sammeln, um sich an der Tabellenspitze festzusetzen. Der SV Westhoven-Ensen II empfängt kommenden Sonntag den SC Brück für das nächste Topspiel. Die Brücker konnten bislang jedes Spiel für sich entscheiden und stehen mit neun Punkten auf Tabellenplatz drei. Der FC Germania Mülheim gastiert derweil beim zweitplatzierten FC Germania Zündorf II, die ebenfalls jedes Spiel gewannen. Der vierte Spieltag verspricht mit mehreren 6-Punkte-Spielen viel Spannung in der Kreisliga C Staffel 3.
Erich Puchelski (Trainer SV Westhoven-Ensen II):
„Wir haben mit dem 1:0 gut ins Spiel reingefunden. Dann kommt nach sieben Minuten die Verletzung von Justin Kleinwächter, die uns nicht in die Karten spielt… nach 35 Minuten die nächsten zwei Auswechslungen, sodass wir zur Halbzeit schon dreimal wechseln mussten, was uns komplett aus dem Spiel gebracht hat und uns das Selbstvertrauen nahm. Nach 50 Minuten viermal gewechselt, kein Wechselkontingent mehr und dann haben wir ein bisschen den Faden zum Spiel verloren. Dennoch muss ich den Hut ziehen vor der Mannschaft für diese kämpferische Leistung, nach zweimaligem Rückstand dann nochmal ins Spiel zurückzukommen und am Ende den Punkt mit nachhause zunehmen. Da muss man hochzufrieden sein und für mich war der Punktgewinn zum Schluss ein gefühlter Sieg. Die geschlossene, kämpferische Mannschaftsleistung war sehr gut.“
Ralf Fielen (Trainer SV Westhoven-Ensen II):
„Wir sind heute mit dem 4:4-Unentschieden sehr zufrieden. Nach 35 Minuten hatten wir bereits drei verletzungsbedingte Auswechslungen, wo sich nach 50 Minuten dann noch ein weiterer verletzter Spieler hinzu gesellte. Von daher kam bei uns kein richtiger Spielfluss zustande und wir kamen auch etwas aus dem Konzept. In der ersten Halbzeit haben wir ein sehr gutes Ligaspiel gesehen. Die 4:3-Führung von Mülheim konnten wir in der Schlussminute noch verdientermaßen ausgleichen. Wir sind stolz auf das Team, was heute mit einer überragenden Mannschaftsleistung hier bei Germania agiert hat. Dazu zählen auch die Spieler, die nicht von Beginn an auf dem Feld waren. Es entwickelt sich ein eingeschworenes Team, nur so kannst Du Erfolg haben. Nächste Woche wollen wir unseren Weg fortsetzen.“