Bitteres 3:1! SpVg. Porz für verschlafene erste Halbzeit in Merten böse bestraft!

„Rothosen“ mit zwei Gesichtern – SpVg-Coach Wendt hadert mit Referee – Hakimi und Heidemann kassieren Gelb-Rot – Jetzt gegen SSV Nümbrecht!

In der Landesliga-Schlagerpartie zwischen dem SSV Merten und der SpVg. Porz unterlagen die „Rothosen“ am 2. Spieltag nach aufreibenden 94 Minuten mit 3:1 (2:0). Dabei präsentierte sich die Wendt-Elf vor allem im ersten Durchgang mit einer sehr enttäuschenden Vorstellung. Der SSV hatte keinerlei Mühe mit dem sonst so erfolgreichen Pressingspiel der Gäste, weil es so gut wie gar nicht stattfand. Die Hausherren beherrschten das Feld und drückten mit konstruktivem Spiel über die Außen und schnellen Pässen in die Spitzen der Partie ihren Stempel auf.

Die Zuschauer hatten gerade ihre Plätze eingenommen, da hatte die SSV-Kurve schon den Torschrei auf den Lippen. Nach nur 50 Sekunden stand SpVg-Keeper Mittenzwei im Mittelpunkt des Geschehens, als er bei einem Kopfball eines SSV-Akteurs Kopf und Kragen riskieren musste und prächtig parierte. Und auch beim folgenden Nachschuss behielt der Porzer Keeper kühlen Kopf und entschärfte eine weitere klare Einschussmöglichkeit. Die Wendt-Equipe bekam überhaupt keinen Zugriff und lief meist nur hinterher. So war dann der Führungstreffer für die Effertz-Elf nur eine Frage der Zeit.

Das Top-Spiel hielt was es versprach. Allerdings spielte die SpVg. dem SSV mit einer schwachen ersten Hälfte auch ordentlich in die Karten (Foto mit freundlicher Genehmigung von Christian Kreuer).

Hier nutzte dann zunächst SSV-Stürmer Gresbrand eine viel zu ungestümem Zweikampfversuch von Njangue, zog rechts an ihm vorbei, legte dann quer auf den völlig blank stehenden Fehlinger, der nur noch locker den Fuß hinhalten musste – 1:0. Auch danach blieb der Gastgeber überlegen und erarbeitete sich weiter gute Chancen. Fehlinger hatte nach 29 Minuten das 2:0 auf dem Fuß. Im Strafraum ließ er zunächst seinen Gegenspieler aussteigen, scheiterte dann aber aus kurzer Entfernung am erneut hervorragend reagierenden Mittenzwei.

8 Minuten vor der Halbzeit war aber er machtlos, als der SSV auf 2:0 erhöhte. Ananou zirkelte einen Freistoß vom Strafraumeck genau auf den Kopf von Retterath, dessen Kopfball unhaltbar einschlug. Porz hätte sich im ersten Abschnitt nicht über einen höheren Rückstand zur Halbzeit beklagen können. Die Mannschaft ließ vieles der einfachen Fußballbasics vermissen und bekam dafür schon mal nach 45 Minuten die Quittung. Im zweiten Abschnitt präsentierte sich die SpVg. wesentlich engagierter. Da Silva läutete in der 52. Min. mit einem mächtigen 25m-Schuss an die Unterkante der Latte die Aufholjagd ein.

Völlig blank stand Retterath und besorgte noch vor dem Seitenwechsel das verdiente 2:0 für den SSV Merten (Foto mit freundlicher Genehmigung von Christian Kreuer).

Den Gästen gelang es jetzt nach und nach ordentlich Druck aufzubauen, wo Pletto bei den Rot-Weißen zu großer Form auflief. Der SSV hatte nun mehr mit Defensivaufgaben zu tun, wie ihm lieb sein konnte. Nach einer scharfen Flanke in den SSV-Strafraum war es der Mertener Retterath, der jetzt erneut traf, allerdings per Kopf ins eigene Netz. Damit waren die Porzer wieder im Match und gingen nun auf den Ausgleich. Chancen dafür bekamen sie, allerdings trafen sie hier auch auf eine konsequente SSV-Defensive, die sich mit vielen Befreiungsschlägen zu helfen wusste.

10 Minuten vor Schluss gerieten der eingewechselte Hakimi und SSV-Stürmer Fehlinger im Mittelfeld aneinander. Auch wenn Hakimi zunächst gefoult hatte, griff Fehlinger anschließend seinen Gegenspieler am Hals und warf ihn mit einem Ringergriff zu Boden. Eine klare Tätigkeit, wofür das Regelbuch nur eine klare rote Farbe vorsieht. Der Referee beließ es aber bei zwei Gelben Karten für die Akteure. Da Hakimi sich kurz zuvor bei einer unnötigen Situation im Mittelfeld bereits eine Gelbe Karte eingehandelt hatte, war für ihn mit Gelb-Rot das Match vorbei.

Referee Oliver Aust stand besonders im zweiten Abschnitt mehrfach im Mittelpunkt der Ereignisse und erntete ordentlich Kritik (Foto mit freundlicher Genehmigung von Christian Kreuer).

Das brachte dann auch Trainer Jonas Wendt auf die Palme, der hier eine ganz klare Benachteiligung ausgemacht hatte. Insgesamt machte Referee Oliver Aust in vielen Aktionen eine unglückliche Figur, weil er viele Situationen nicht unbedingt gleich bewertete und die Gäste dabei überwiegend schlecht weg kamen. Der SSV hätte sich über zwei Platzverweise nicht beklagen können.

SSV-Trainer Effertz reagierte sofort und nahm Fehlinger unverzüglich vom Platz, um nicht noch einen Feldverweis von ihm zu riskieren. Aber auch in Unterzahl blieb die Wendt-Elf weiter dominant und ging auf den Ausgleich. Merten profitierte in den Schlussminuten von einem weiteren Porzer Platzverwies. Heidemann, der ebenfalls mit Gelb vorverwarnt war, zog nach einem SSV-Konter das taktische Foul und sah dafür den Gelb-Roten Karton. Mit neun Feldspielern warf die Elf von Trainer Jonas Wendt jetzt alles nach vorne und lief in der Schlussminute in einen Konter. Moik hämmerte das Leder nach einem Lauf von der Mittellinie unhaltbar zum 3:1 für den SSV ins Netz und machte damit den Deckel drauf.

Jonas Wendt (Trainer SpVg. Porz): „Wir haben die erste Hälfte regelrecht verschlafen, hätten da auch höher in Rückstand geraten können. Im zweiten Abschnitt waren wir die klar bessere Elf und fanden ins Match zurück. Allerdings war es am Ende des Tages so, dass die Kombi Merten & Schirigespann kein gutes Pflaster für uns zu sein scheint. Wir wurden hier schon klar benachteiligt. Aber wir schauen nach vorn und brauchen uns vor niemandem verstecken.

Björn Effertz (Trainer SSV Merten): Das war ein absolutes Topspiel. Am Ende war es eine knappe Nummer gegen einen wütenden Gegner. Wir haben in der ersten Halbzeit ganz nah am Matchplan gespielt, Porz hätte sich über einen 3-Tore-Rückstand zur Pause auch nicht beklagen können.“