Bitteres 1:2! Neustart des SV Westhoven-Ensen geht ausgerechnet gegen den VfL Poll daneben!

Michel und Rachid machen an der Oberstraße für Poll alles klar – SVW-Keeper Rodemers (43) avancierte zum Spieler des Tages – SVW jetzt gegen TuS Marialinden (A) und FC Rheinsüd (H), VfL Poll gegen Germania Zündorf (H) und SpVg. Frechen 20 II (A)!

Der SV Westhoven-Ensen ist mit einer 1:2 (0:0)-Heimniederlage gegen den VfL Poll in die neue Liga gestartet. Dabei schaute man schon mit einer gehörigen Portion Spannung nach Westhoven, wo Trainer Ümit Bozkurt nach dem Weggang der langjährigen Spielerpersönlichkeiten Schmitz und Hammes dem SVW ein total neues Gesicht verpasst hat. Bozkurt konnte mit einigen guten Neuzugängen den Aderlass zumindest in Grenzen halten.

Gegen den VfL Poll kam die Elf nur schleppend in die Begegnung. Beide Teams offenbarten von Beginn an eine Portion entsprechende Nervosität, wobei der VfL etwas eingespielter wirkte. Gemessen an der Chancenverteilung hätten die Gäste auch nach 45 Minuten führen müssen. Das es dazu nicht kam, war SVW-Keeper Sascha Rodemers zu verdanken, der mit phantastischen Aktionen den SVW im Spiel hielt. Rodemers hat zwar schon 43 Jahre auf dem Buckel, doch mit seiner Routine und Erfahrung avancierte er gleich im ersten Spiel zum Mann des Tages.

Er war eine der Überraschungen am Tag des Lokalderbys. Sascha Rodemers ist zwar schon 43 Jahre alt, spielte aber fast 20 Jahre lang ununterbrochen Mittelrheinliga, NRW-Liga und Oberliga in Freialdenhoven und Wegberg-Beeck. Das er in den letzten 5 Jahren pausierte merkte man dem lautstarken Westhovener-Keeper nicht an. Mit einer großartigen Leistung war er lange der Rückhalt der Bozkurt-Elf.

VfL-Coach Salva Trovato stellte in der Halbzeit das Spielsystem ein wenig um, was sich letztlich auch in Tore auszahlen sollte. In der 57. Minute war es dann Danny Michel nach schöner Vorlage von Enrico Interrante, der das 0:1 für die Gäste markieren konnte. 10 Minuten später stach dann VfL-Torjäger Mouhaymen Rachdi zu, nachdem er von Kevin Horn mit einer Maßflanke bedient wurde – 0:2. Bei Westhoven saß der Schock zunächst tief, aber man konnte der Elf fehlendes Engagement nicht vorwerfen.

Als Mike Hessel dann 5 Minuten vor dem Abpfiff der 1:2-Anschlusstreffer gelang, keimte bei den Einheimischen noch einmal Hoffnung auf. Der VfL spulte jedoch die restlichen Minuten von der Uhr und freute sich nach dem Abpfiff über einen verdienten Erfolg an der Westhovener Oberstraße. Bereits am kommenden Donnerstag reist der SV Westhoven-Ensen ins Bergische zu TuS Marialinden. 4 Tage später empfängt die Bozkurt-Elf dann den FC Rheinsüd auf eigener Anlage. Der VfL Poll empfängt am Donnerstag den FC Germania Zündorf in der „Poller Gracht“. Am nächsten Sonntag wartet dann die SpVg. Frechen 20 II auf den VfL.

Ümit Bozkurt (Trainer SV Westhoven-Ensen):
– Kein Kommentar –

Salva Trovato (Trainer VfL Poll):
„Insgesamt haben wir heute hier einen verdienten Sieg eingefahren. Wir hätten zur Pause klar führen müssen, scheiterten aber am starken Westhovener Schlussmann. Am Schluss haben wir es nochmal spannend gemacht, aber wir sind ruhig geblieben. Ein dickes Kompliment an die Mannschaft. Es ist schön mit einem Sieg in die Liga zu starten, auch wenn am Donnerstag mit Zündorf ein großes Kaliber auf uns zukommt.“

 

1 : 1! Germania Zündorf erzwingt in der 96. Minute noch den verdienten Ausgleich gegen starken FC Leverkusen – Kadir Ala reißt Germania in ein Freudenmeer!

FCL-Führungstreffer von Bosna reichte nicht – Mule erneut mit gutem Wechsel-Händchen – Jetzt am Donnerstag zum VfL Poll und Sonntag kommt TuS Marialinden!

Mit dem Saisonauftaktspiel zwischen dem FC Germania Zündorf und dem FC Leverkusen begann die Liga gleich mit einem fetten Kracher. Die Mannschaft von Trainer Angelo Mule wurde in der Coronapause ordentlich verstärkt, so dass sie in ihrer spielerischen kreativen Ausrichtung noch unberechenbarer wird. Auch beim FC Leverkusen hat man seine Schulaufgaben gemacht. Der Club verpflichtete ebenfalls gutes Personal, was höherklassige Erfahrungen aufweisen kann.

Somit ist auch für FCL-Coach Chrisovalantis Tsaprantzis vor dem Start schon klar, dass es in diesem Jahr nur um den Aufstieg gehen kann. „Alles andere wäre eine große Enttäuschung…“ formulierte der 35-jährige Grieche im Vorfeld. Einen Gewinner gab es bereits vor der Begegnung, denn das die Fans aus beiden Fanlagern bei dieser Eröffnungs-Konstellation auf die Kosten kommen würden, lag auf der Hand. Und die Gäste legten gleich los wie die Feuerwehr. Mit enormem Druck setzten sie die Hausherren vom Anpfiff an direkt unter Druck, so dass die Mule-Elf gleich mit ordentlichen Defensivaufgaben beschäftigt war.

Nach nur 180 Sekunden hatten die Gäste schon den Torschrei auf den Lippen. Nach einem FCL-Eckball stand plötzlich Michael Urban gut 12 Meter frei vor dem Kasten, hämmerte das Leder aber weit übers Zündorfer Tor. Die Elf von Trainer Angelo Mule hatte ihre Probleme sich aus der Umklammerung zu lösen und selbst zu entfalten, was aber klar am Gegner lag, der vor Spielfreude und Aggressivität nur so sprühte. Doch auch die Germania bekamen ihre Chancen. Patrick Czaja tankte sich nach 18 Minuten mustergültig auf der linken Außenbahn durch, lief schräg auf FCL-Keeper Öztürk zu und drosch das Leder knapp am rechten Pfosten vorbei.

Nur 5 Minuten später dann eine Schockminute für die Gäste. Bei einem Zweikampf verletzte sich FCL-Spieler Amine Azzizi ohne gegnerische Einwirkung so schwer, dass er mittels RTW ins Krankenhaus gebracht werden musste. Der Fussballticker Porz-Online.de wünscht dem FCL-Crack eine schnelle Genesung. Für ihn kam Saif-Eddin Ayadi in die Partie. Und obwohl die Gäste die Partie weiter dominierten, hatte die Germania noch die klarste Torchance. Christian Kawka hatte sich in der 31. Minute auf links durchgeschlichen, spitzelte das Leder vorbei am herausstürzenden Keeper Richtung Tor, doch ein Leverkusener Abwehrspieler kratzte das Leder noch von der Linie.

FCL-Stürmer Azzizi zog sich nach einer halben Stunde eine schwere Sportverletzung zu und wurde ins Krankenhaus verbracht. Wir wünschen ihm gute Besserung!

Die Tsaprantzis-Elf wirkte gerade im ersten Abschnitt konzentrierter und agiler, konnte aber trotz höherer Spielanteile keinen Ertrag ernten. Neben einer Paffrath-Einschußgelegenheit verbuchte der Gast noch einen Lattentreffer im Arbeitsnachweis des FCL. Mit langen Diagonalbällen über die gegnerische Abwehrkette sorgten sie immer wieder für Unruhe im Zündorfer Terrain. Auf die Defensivreihe der Gastgeber war aber in dieser Phase Verlass, wo insbesondere die beiden Brüder Ugur und Tolga Kiracti eine Bärenruhe und Sicherheit ausstrahlten.

In der Sturmmitte leistete Germanias-Neuzugang Maurice Wieting Schwerstarbeit und glänzte dabei immer wieder mit guten Ballablagen für die nachrückenden Mitspieler. Wieting hatte auch eine gute Einschussgelegenheit, als er von einer Kopfballvorlage von Terzi profitierte, sein Volleyschuss aber über den Leverkusener Balken strich. Drei Minuten vor dem Pausenpfiff musste dann Dennis Fey bei den Hausherren passen, als er mit einer Leistenverletzung den Platz für Daniel Varol verlassen musste.

Als sich alle mit einem Remis zur Pause abgefunden hatten, schlug der Meisterfavorit aus Leverkusen eiskalt zu. Erneut war die germanische Defensive mit einem langen Diagonalball auseinandergerissen worden. Der ansonsten gut aufgelegt Sidar Terzi konnte FCL-Kapitän Kevin Luginger im Zweikampf nicht entscheidend stellen und zog im Strafraum-Eck an der Torlinie den Kürzeren. Von der Torlinie passte der Capitano mit einem gut getimten Flachschuss in den 5m-Raum, wo sich dann Vinzenco Bosa gleich gegen vier verdutzte Germania-Akteure durchsetzte und das Leder zum verdienten 0:1 im Tor unterbringen konnte.

Das Tor hatte sich die Elf wahrlich verdient, auch wenn es in der Entstehung aber so nie hätte fallen dürfen. 10 Minuten nach Wiederanpfiff entschied sich Coach Mule für eine offensivere Ausrichtung und brachte mit Behaija Karic und Kennedy Loritz frische Offensivkräfte. Der Wechsel zahlte sich schnell aus, denn fortan kam der Gastgeber immer besser ins Spiel und gewann folgerichtig die Oberhand der Begegnung. Der FC Leverkusen baute kräftemäßig ab und wurde in der Defensive mehr und mehr gefordert.

Nach 70 Minuten fiel dann auf Zündorfer Seite Ugur Kiracti aus, womit der Defensivverbund erneut umgekrempelt werden musste. Für ihn kam der junge Aydin Acisu, der seine Aufgabe ordentlich machte. Ein Czaja-Freistoß in der 80. Min. aus aussichtsreicher Position landete ungefährlich in den Fangzäunen. Sechs Minuten vor dem Abpfiff brachte Mule dann mit Kadir Ala für Patrick Czaja noch einen weiteren letzten Joker, der innerhalb von Minuten vermehrt Schwachstellen in der FCL-Defensive aufdeckte.

Der insgesamt gut leitende Referee Maximilian Breuers zeigte dann noch 6 Nachspielminuten an, wo die Hausherren volles Risiko gingen. Die Minuten vergingen und Leverkusen wollte hier unbedingt die bereitliegenden drei Punkte mit nach Hause nehmen. Doch Hitchcock servierte den Leverkusenern noch ein unvergessenes Finalstück. In der 96. Minute konnte ein FCL-Defensivspezialist den heranrauschenden Kadir Ala zwar etwas nach außen abdrängen, doch Ala legte seine ganze Kraft in den Schuss und das Leder schlug zur Überraschung aller im kurzen Eck ein.

Kadir Ala: Mit seinem Tor in der 96. Minute brachte er den Zündorfer Sportpark zum Bersten und rettete den Punktgewinn

Damit brachen dann alle Dämme und die Germania sicherte sich letztendlich den verdienten Punktgewinn. Am Ende gingen beide Clubs wieder freundschaftlich auseinander, auch wenn es während der Partie zu einigen Ruppigkeiten und Rangeleien gekommen war. Den Frieden fand man auch wieder zum Schiedsrichtergespann, wo sich die Germanen bei einigen Entscheidungen benachteiligt fühlten. Insgesamt muss dem Trio trotz einiger diskussionswürdigen Entscheidungen eine ordentliche Partie des Klassikers bescheinigt werden.

Was auch bei dieser Begegnung deutlich wurde, dass viele Spieler aufgrund der langen Coronapause und der durch nichts zu ersetzenden fehlenden Wettkampfpraxis in puncto Verletzungsanfälligkeit ihre Probleme bekamen. So mussten beide Clubs am Ende mindestens drei auf jeder Seite in die Verletztenliste verewigen, womit sie der Mannschaft auch in den nächsten Wochen fehlen werden.

Das der Fußballverband dann in der ersten Woche gleich eine „Englische Woche“ ansetzt und damit die Vereine schon so früh an die Belastungsgrenze bringt, ist sicherlich nicht förderlich und unglücklich gewählt. Hinzu kommen dann auch noch die Mannschaften, die im Kreispokal unterwegs sind und auch diese Matches in der Woche absolvieren müssen.

Angelo Mule (Trainer FC Germania Zündorf):
„Ich denke wir haben ein gutes Bezirksligaspiel mit einem gerechten Ergebnis gesehen. Wir konnten uns nach 20 Minuten so langsam von dem ordentlichen Druck etwas befreien, hatten aber nach vorne keine Durchschlagskraft, obwohl wir zwei Großchancen hatten. Beim Gegentreffer waren wir einfach nicht konzentriert genug. Wir haben dann unsere Spielweise verändert und offensiver agiert, wo wir dann auch letztendlich klar überlegen wurden.

Am Ende war das 1:1 dann auch hochverdient, was wir regelrecht erzwungen haben. Wir haben heute viel investiert, sind geschlossen aufgetreten, haben das sehr gut gemacht und einen guten Start in die Liga hingelegt. Auch wir sind schon jetzt mit Verletzungen tangiert, wo Spieler wochenlang ausfallen werden. Ich hätte mir hier vom Verband ein wenig mehr Fingerspitzengefühl gewünscht, nicht gleich zu Saisonbeginn ein solch volles Programm durchzuziehen.“

Chrisovalantis Tsaprantzis (Trainer FC Leverkusen):

„Also das Ergebnis geht total in Ordnung. Wir hatten in der ersten Halbzeit die besseren Aktionen, waren entschlossener und auch der Führungstreffer war verdient. Zündorf hat ordentlich dagegengehalten und wurde dann im zweiten Abschnitt besser und stärker. Wir haben dann ein wenig unsere Spiellinie verloren, womit Zündorf dann auch das Spiel übernommen hat.

Der Ausgleichstreffer so kurz vor Schluss ist für uns sehr ärgerlich, aber wie ich schon Eingangs sagte, er war letztendlich verdient. Ich bin froh, dass ich so einen großen Kader in diesem Jahr habe, denn das war heute sicher erst der Anfang mit den vielen Verletzten. Mir tun die Vereine leid, die nur einen Kader von 20 Leuten haben. Dass man gleich in der ersten Woche eine „Englische Woche“ ansetzt, finde ich mehr als unglücklich.“

Aus dem Jupp Röhrig-Sportpark berichtete: Werner Kilian

 

Gestern vor genau 4 Jahren verstarb Sascha Schmiechen (Germ. Zündorf) während des Trainings der II. Mannschaft auf dem Sportplatz in Zündorf. Er war urplötzlich zusammengebrochen und trotz der sofort eingeleiteten Wiederbelebungsmaßnahmen und des schnellen Eintreffens der Rettungskräfte, konnte Sascha nicht mehr gerettet werden und verstarb für alle unfassbar noch in der Nacht.

Der Fussballticker Porz-Online.de erinnert an einen feinen und außergewöhnlichen Sportsmann, der viel zu früh von uns ging.

Sascha, Ruhe in Frieden