Geiles Last Minute-Ding! Niklas Kuntze packt sein Ding raus und hämmert den SVW II in der 89. Minute in den Fußball-Himmel!

Fielen/Puchelski-Elf bleibt weiter ungeschlagen – Equipe spielte nach Schaal-Gelb-Rot 40 Minuten in Unterzahl – Am Sonntag rassiges Porzer Derby im „Langeler Wembley“!

Chaotische Tage für die Westhovener endeten mit dem Topspiel gegen den bisher siegreichen SC Brück 07. Mit einem erkämpften 4:4-Remis gegen den Titelfavoriten FC Germania Mülheim startete die Woche zwar recht vielversprechend, doch aufgrund einer Corona-Infektion im Team von Ralf Fielen und Eric Puchelski, war ein normaler Trainingsbetrieb kaum noch möglich. Der Fokus auf Fußball verlor schnell an Bedeutung und es begann ein Hoffen und Bangen, das sich die Spieler und Coaches nicht bei ihrem Kameraden ansteckten. Ein paar negative Tests später konnte das Trainerduo dann einen Kader zusammenstellen, in dem angesichts des großen Verletzungspechs der Westhovener auch inaktive Spieler ihren Platz bekamen.

Der Gegner aus Brück reiste dagegen mit dem Rückenwind von neun Punkten in drei Spielen mit einer gehörigen Portion Selbstbewusstsein an die Oberstraße. Doch die Heimarena der II. Mannschaft vom SV Westhoven-Ensen wäre nicht ihre Heimarena, wenn sie nicht mit der Einstellung ins Spiel gehen würden, dass es hier nur einen Sieger geben kann. Und so kam es auch in einem verfahrenen, highlightarmen Spiel zum späten 1:0-Sieg gegen einen tiefstehenden Gast. Gleich nach Anpfiff bei feinstem Fußballwetter nahm die Partie ihren Charakter an, der sich in den kommenden 90 Minuten kaum veränderte. Die Gastgeber dominierten das Spielgeschehen mit viel Ballbesitz, hatten bei tiefstehenden Gegnern aber Schwierigkeiten gefährliche Torchancen zu kreieren.

Diese wiederum versuchten mit langen Bällen Nadelstiche zu setzen und spekulierten auf Aussetzer der aufmerksamen Defensivreihen der Heimmannschaft. Das Spiel plätscherte in der Folge vor sich hin und bot den Zuschauern mehr Unterbrechungen nach teils rüden Fouls als ansehnliche, zu Ende gespielte Angriffe ihrer Dorftruppe. Die einzige brenzlige Situation vor dem Brücker Tor bescherte dann nicht mal ein SVW-Angreifer, sondern der Innenverteidiger der Gäste, der eine flache, eher ungefährliche Hereingabe des durchgetankten Lars Jansen fast ins eigene Tor stolperte. Doch es kam, wie es kommen musste: Halbzeitstand null zu null.

In der zweiten Halbzeit änderte sich am Geschehen auf dem Platz eigentlich nicht viel. Die Westhovener versuchten ein Torchance nach der anderen herauszuspielen, doch entweder eigenes Unvermögen oder die engmaschige Brücker Abwehr verhinderten klare Möglichkeiten – wohlgemerkt auch nach einem Dämpfer in ihrem Spiel. In der 52. Minute zückte nämlich der Referee zum Erstaunen aller Beteiligten die rote Karte aus seiner Gesäßtasche. Für ein harmloses Foul im Mittelfeld zeigte er dem Youngster Luis Schaal kurioserweise seine zweite gelbe Karte. Damit verhärtet sich die schwierige Kadersituation in der kommenden Woche für die Coaches Puchelski und Fielen und ihre Jungs müssen bei brühender Hitze 40 Minuten in Unterzahl überstehen.

Letzteres gelang relativ gut: Westhoven spielte zwar weiterhin nach vorne und kontrollierte das Leder, doch Tore gelangen ihnen bis zur 89. Minute trotzdem nicht. Nach einer Standardsituation fiel dann der Lucky Punch. Während die Hereingabe von den Brückern scheinbar schon geklärt und aus dem Strafraum geköpft wurde, verließ sich der Innenverteidigerroutinier Niklas Kuntze auf seine phänomenale Schusstechnik. Mit dem Rücken zum Tor nahm er allen Mut zusammen und beförderte das Spielgerät mit seinem goldenen rechten Fuß in den Winkel. Der starke Brück-Keeper Benjamin Hofmann war geschlagen und die Heimmannschaft konnte ihr Glück kaum glauben.

Wieder einmal brachte ein spätes Tor wichtige Punkte im Aufstiegsrennen der Kreisliga C Staffel 3. Nun heißt es kommenden Spieltag „Derbytime im Langeler Wembley“. Das Trainerduo aus Westhoven muss alle Möglichkeiten ausschöpfen, um die vielen verletzten Spieler und nun auch Stammsechser Luis Schaal zu ersetzen. Aber gegen die bisher kaum erfolgreichen Langeler wird man sich wohl kaum verstecken, sondern alles darauf zu setzen, den nächsten Sieg einzufahren. Der SC Brück 07 erwartet dagegen erneut eine Spitzenmannschaft. Sie bekommen Besuch vom FC Germania Zündorf II, der schnell Gras über die 1:6-Schlappe gegen den Namensvetter aus Mülheim wachsen lassen möchten.

Niklas Kuntze konnte sich nach seinem unglaublichen Hammer-Tor und Schlusspfiff nicht mehr vor Umarmungen retten. Sein Autogrammfach wurde heute Mittag von der Geschäftsstelle vergrößert…

Erich Puchelski (Trainer SV Westhoven-Ensen II):
Schon nach der Anfangsphase war mir klar, dass das ein ganz zähes Spiel wird. Der Gegner stellte sich tief hinten rein, agierte nur noch mit langen Bällen und wollte gefühlt gar nicht nach vorne spielen. Ihr Spielkonzept war einfach nur Standards rauszuholen und dann irgendwie zu Torchancen zu kommen. Wir hatten gefühlt 70% Ballbesitz und haben die Mannschaft nur bespielt, die mit sechs bis sieben Mann hinten drinstand. Da war es natürlich schwer zum Erfolg zu kommen und ein Tor zu schießen. Aber wir haben dann doch noch in der 89. Minute mit einem Sonntagstreffer vom Niklas (Kuntze) verdient gewonnen. Ich bin ganz ehrlich, ich muss das nicht jede Woche haben, dass wir in den Schlussminuten die Punkte holen. Das bekomme ich nicht mehr mit meinem Herzen verarbeitet.“

Ralf Fielen (Trainer SV Westhoven-Ensen II):
Heute haben wir ein sehr schwieriges Spiel gegen einen sehr tiefstehenden Gegner am Ende mit 1:0 gewonnen und ich denke das es unterm Strich auch verdient war. Auch wenn wir bis zur 89. Minute auf unser Tor warten mussten, hat die Mannschaft die Pflicht erfüllt und man sollte nicht vergessen, dass wir ja noch 40 Minuten wegen einer in meinen Augen unberechtigten Gelb-Roten Karte in Unterzahl agieren mussten.“