Hammerwichtiges 1:0 in Schlebusch! Ein „Kacktor“ von Koc entscheidet lauen Landesliga-Klassiker!

SVS-Keeper war bei der Torentstehung sehr behilflich – Aufgrund der Wiehler Spielverlegung wieder TOP 1 – Am Sonntag kommt unangenehmer FV Bad Honnef!

Die Landesliga startete gleich mit einem Topspiel in die Rückrunde. Im „Schlebuscher Bühl“ standen sich der Tabellenzweite und punktgleiche Tabellendritte SpVg. Porz gegenüber, womit es gleich um die Frage ging, wer wird ärgster Verfolger von Tabellenführer FV Wiehl. Allerdings wurde der gesamte Spieltag durch etliche coronabedingten Ausfälle gekennzeichnet, was sich durch die gesamten Ligen zog. In Schlebusch hatte es notgedrungen personelle Veränderungen gegeben. Der langjährige Coach Stefan Müller verließ nach fast 10 Jahren den SV Schlebusch in Richtung Bergisch Gladbach, wo er ein Angebot des Mittelrheinligisten nicht ausschlagen konnte.

Neuer Trainer in Schlebusch ist jetzt Marcel Müller, weder verwandt noch verschwägert mit dem scheidenden Coach Müller. Der neue Übungsleiter war zuvor bei Borussia Hohenlind als Coach tätig und ist seit über 10 Jahren im Trainergeschäft. Die Heimpremiere blieb ihm persönlich allerdings versagt, da er sich im Laufe der Woche das Coronavirus eingefangen hatte. Bei der SpVg. Porz schaute das Trainerduo Jonas Wendt und Ignazio Giambrone auf eine durchwachsene Vorbereitung zurück, die durch einige verletzungs- und coronabedingte Ausfälle nicht ganz nach Wunsch verlief.

Tief sitzt dabei natürlich der Stachel, dass Torjäger Tugay Düzelten (10 Tore) die „Rothosen“ kurzfristig zum Konkurrenten Eintracht Hohkeppel verlassen hat. Dabei ging es aus SpVg-Sicht vor allem um die Art und Weise des Wechselablauf, was sicherlich Spuren hinterließ, aber von der gesamten Vereins-Crew gut abgearbeitet und ad acta gelegt wurde. Und Wendt wäre nicht Wendt, wenn er für diesen schwierigen Fall keine Lösungsmöglichkeiten aufbieten könnte, was er mit der Verpflichtung von neuem hungrigen Spielermaterial auch vollzog. Und der Plan ging gestern vorzüglich auf, denn durch einen Treffer von Koc entführten die Gäste einen eminent wichtigen 0:1 (0:1)-Auswärtssieg beim Verfolger, der die Mannschaft aufgrund der Terminverschiebung des Wiehl-Matches auf den Platz an der Sonne hievte.

Zum Spielfilm: Auf dem Ticket stand zwar Spitzenspiel, doch in der Realität sah das schon anders aus. Da hatte die Begegnung dieses Prädikat absolut nicht verdient. „Es war weit weg von einem Spitzenspiel“, bestätigte der Porzer Trainer Jonas Wendt. Spielerisch blieb heute einiges auf der Strecke, es ging nur über den Kampf. Hier zeigten die Gäste aus Porz die größere Leidenschaft. Sie übernahmen die Initiative und hatten die besseren Torchancen. Letztlich entschied aber ein „Kacktor“ die Partie.

Burak Koc traf mit dem Treffer des Tages (Foto mit freundlicher Genehmigung von fupa.net entnommen).

Dieser Begriff wurde von Arnd Zeigler erfunden, der in seiner sonntäglichen WDR-Kultsendung „Zeiglers wunderbare Welt des Fußballs“ Treffer prämiert, die eher unglücklich bzw. unfreiwillig, meist auf verschlungenen Wegen zustande kommen. So auch heute: Der Schlebuscher Torsteher wollte einen vermeintlich leichten Pass zu seinem Abwehrkollegen spielen, blieb aber an einem Porzer Stürmerbein hängen. Chris Scholz blieb cool, spielte sehr überlegt zu Burak Koc zurück, der keine Mühe hatte, den verzweifelt hinter dem Ball herjagenden Torwart zu überwinden (18.). Mit dieser Führung ging es in die Halbzeitpause.

Wer in der zweiten Hälfte jetzt einen vehement anstürmenden SV Schlebusch erwartet hatte, wurde enttäuscht. Porz reichte eine konzentrierte Defensivleistung, um die Heimmannschaft weit vom eigenen Tor wegzuhalten. Hinzu konnten die Gäste bei schnellen Kontern immer wieder Nadelstiche setzen. Doch zum vorentscheidenden zweiten Treffer reichte es trotz guter Chancen für die heute überragenden Patrick Njangue (71.) und Raimund Schmitz (78.) nicht.

Einmal noch beanspruchte Porz das Glück des Tüchtigen, als der sehr sichere Porzer Schlussmann Dominique Mittenzwei nach einem Missverständnis in der Abwehr den Ball fallen ließ. Mit vereinten Kräften klärten die Porzer Abwehrspieler diese brenzlige Situation knapp vor dem einschussbereiten Schlebuscher Stürmer (81.). Anschließend brachte die SpVg. Porz den wichtigen Auswärtssieg sicher über die Zeit.

Jonas Wendt (Trainer SpVg. Porz): „Ja 1:0 gewonnen in Schlebusch! Für uns natürlich ein sehr wichtiger Sieg, nachdem wir einige personelle Veränderungen hinter uns haben. Es war sicherlich keine Glanzleistung heute, aber unterm Strich stehen drei Punkte, das zählt. Wir genießen es, dass wir aufgrund der Wiehler-Spielverlegung wieder Tabellenführer sind. Insgesamt würde ich sagen, es ist nicht unverdient, aber es war auch bei weitem kein Spitzenspiel. Die Mannschaft hat sich das heute verdient und soll das auch genießen. Nächste Woche kommt Bad Honnef, da dürfen wir uns vom Tabellenplatz nicht täuschen lassen, denn das wird mit Sicherheit ein ganz harter Brocken für uns werden“.

Florian Richter (Geschäftsführer SV Schlebusch): „Das war ein typisches Unentschieden-Spiel. Sicherlich ist das Zustandekommen der Niederlage sehr ärgerlich, weil wir beim Gegentor auch tatkräftig geholfen haben. Aber auch dieses Ergebnis wird unsere Mannschaft nicht umwerfen.“