4 : 1-Schlappe! Germania Zündorf verliert die „Schlammschlacht von Leverkusen“ am Birkenberg!

Germania-Elf leistet ordentlich Unterstützungshilfe – FCL-Akteur Leontaridis fängt sich Gelb und Gelb-Rot in 52 Sekunden – Mule-Elf am Mittwoch Lokalderby vs. VfL Poll!

In der Bezirksliga kam es am gestrigen Sonntag zwischen dem FC Leverkusen und dem FC Germania Zündorf gleich zum Rückrundenstart zu einem Spitzenduell am Opladener Birkenberg. Während die Gäste aus Zündorf die Vorrunde mit 30 Punkten aus 16 Spielen noch ordentlich abschließen konnten, sah die Lage beim FC Leverkusen zum Ende der ersten Serie eher ernüchternd aus. Der von vielen Vereinstrainern zum Meisterschaftsfavoriten gestempelte FCL konnte aus 16 Liga-Spielen lediglich 24 Punkte einfahren, was dem Club einen unzufriedenen achten Mittelfeldplatz einbrachte.

Der Club reagierte und entband Trainer Chrisovalantis Tsaprantzis noch vor Weihnachten von seiner Trainerverantwortlichkeit. Klubchef Michael Kunz übernahm das Team kurzfristig interimsweise und mit Lukas Beruda wurde vor einigen Wochen ein neuer Trainer vorgestellt. Der 38-jährige kam vom Bezirksligisten HSV Langenfeld, wo er seit 2019 tätig war. Auch bei der Germania drehte sich in der Winterpause das Personalkarussell. Trainer Angelo Mule und sein Co-Trainer Dirk Schneider gaben bereits jetzt das Ende ihrer Trainertätigkeit zum Ende der laufenden Saison bekannt. Der Verein reagierte schnell und konnte mit Salvatore Trovato vom Konkurrenten VfL Poll einen engagierten Coach in den Jupp Röhrig-Sportpark lotsen. Trovato wird dann ab dem 01. Juli die Dienstgeschäfte beim neuen Club übernehmen.

Die schweren Stürme und das regnerische Wetter des Wochenendes, machten auch vor der Sportanlage Am Birkenberg in Leverkusen-Opladen nicht halt. Der anhaltende Regen hatte auf dem Aschenplatz seine Spuren in Form von unzähligen Wasserpfützen und Schlamm hinterlassen. Obwohl beide Teams den gleichen Untergrund zu bespielen hatten, war an ein normales Fußballspiel nicht zu denken. Bei den Spiellinien behalf man sich mit Markierungshilfsmittel, was die Aufgabe für das Schiedsrichterteam sicherlich nicht einfacher machte.

Nach anfänglichem Abtasten waren es dann die Hausherren, die sich die erforderlichen Tugenden auf dem schwerbespielbaren Geläuf zunutze machten. Mit langen Diagonalbällen und „Kick and Rush“ wurde vor allem die germanische Defensive ordentlich beschäftigt. Und die Gäste waren dabei noch ordentlich behilflich. In der 9. Min. gingen zwei Zündorfer Akteure zu rustikal im eigenen Strafraum zu Werke und brachten FCL-Akteur Luginger völlig überflüssig im Strafraumeck zu Fall.

Christian Kawka erzielte mit seinem Freistoßtor das zwischenzeitliche 1:1, was aber am Ende zu wenig war (Foto mit freundlicher Genehmigung von fupa.net entnommen).

Referee Robin Schlömer zeigte sofort auf den Elfmeterpunkt. Das Geschenk ließ sich Bosa nicht entgehen und verwandelte sicher zur frühen 1:0-Führung. Zwei Minuten später kamen die Germanen zur ersten Großchance, als FCL-Keeper Mettke den Ball beim Abschlag vertändelte, die Gäste aber diese Großchance leichtfertig liegen ließen und beim Nachfassen am glänzend reagierenden Mettke scheiterten. Nach nur 17 Minuten musste Zündorfs Coach Angelo Mule zum ersten Mal wechseln. Gilles verletzte sich bei einer Aktion und wurde von Stephen im Defensivverbund ersetzt.

Germania wurde nun aktiver, was auch am jungen Sturmduo Itumine-Wane und Ngatseke lag. Letzterer schickte Itumine-Wane in der 20. Min. mustergültig steil, der anschließend im 1:1-Duell am Leverkusener-Keeper scheiterte. Die Hausherren taten in dieser Phase zu wenig und ließen die Gäste gewähren. Ein Standard brachte dann die Germanen auch ergebnistechnisch wieder ins Spiel. Kawka verwandelte einen 23m-Freistoß ins linke obere Eck, wo FCL-Keeper Mettke keine gute Figur machte. Der Grund dafür wurde unmittelbar danach klar, denn Mettke konnte mit einer zuvor erlittenen Knieverletzung nicht mehr weiter machen und musste durch den eingesetzten Feldspieler Mentizis ersetzt werden.

7 Minuten später brachte Zündorfs Garcia einen gefährlichen Flugball in den Leverkusener Strafraum, wo Terzi per Kopf nur knapp scheiterte. Genau in diese Drangphase der Gäste setzte der Gastgeber einen erfolgreichen Konter. Azzizi tankte sich nach schlechtem Stellungsspiel der Gäste auf der linken Seite durch, passte quer nach innen, wo Urban keine Mühe hatte das Leder zum 2:1 unterzubringen (29.). Der Treffer zeigte Wirkung, denn im Folgenden ging die Fehlerquote der Gäste wieder nach oben. 4 Minuten später stand erneut ein FCL-Akteur blank, scheiterte aber knapp im Abschluss.

In der 38. Min. wurde erneut die Germanen-Deckung mit einem herrlichen Diagonalpass aus den Angeln gehoben. Bosa marschierte aus halbrechter Position alleine auf Keeper Pluchino zu, der die Nerven behielt und als Sieger im 1:1-Duell heraus ging. Glück hatte Zündorfs-Schlussmann unmittelbar vor dem Pausenpfiff, als Kawka eine Ballrückgabe zum Keeper etwas schnittig spielte und das Leder nur knapp am Zündorfer Kasten zur Ecke schlitterte. Danach war Pause.

Den etwas besseren Start in den zweiten Abschnitt hatte die Berula-Elf, die sich fortan etwas entschlossener präsentierte. Zündorfs Defensivmann Terzi verletzte sich bei einer Abwehraktion schwer, dass er für Behaija ebenfalls das Feld verlassen musste. Drei Minuten später leisteten die Gäste wieder Unterstützungshilfe. Loritz verlor leichtfertig in der eigenen Hälfte das Leder, der FCL schaltete schnell um und erneut ließ Urban nach 63 Minuten das vorentscheidende 3:1 folgen. Als Azzizi dann nach einer Standardaktion in der 73. Min. das 4:1 folgen ließ, war der Käse gegessen.

Den sprachwörtlichen „Dicken Hund“ leistete sich FCL-Akteur Leontaridis, der sich in der 84. Min. beim Stande von 4:1 innerhalb von 52 Sekunden die Gelbe und Gelb-Rote Karte für zwei uninspirierte harte Foulspiele an der Mittelfeldlinie leistete. Germania Zündorf erwartet im Rahmen der „Englischen Woche“ am Mittwoch den VfL Poll. Der FC Leverkusen gastiert bei der Zweitvertretung der SpVg. Frechen.

* * * * * * * * * * * * *

Angelo Mule (FC Germania Zündorf): „Ja insgesamt war es ein verdienter Sieg für den FC Leverkusen unter sehr schlechten Rahmenbedingungen. In meinen Augen war kein Fußball möglich, nur mit langen Bällen konnte man hier agieren und damit wurde uns die eigene Spielqualität sicherlich ein Stück weit genommen. Die erste Hälfte war ausgeglichen. In der Phase wo wir ein leichtes Oberwasser hatten, bekamen wir den Gegentreffer zum 2:1. Im zweiten Abschnitt sind wir nicht mehr richtig ins Spiel gekommen. Wir haben sehr planlos agiert und haben dann auch die Treffer zum 3:1 und 4:1 kassiert. Mir hat insgesamt die letzte Einstellung hier gefehlt, die man braucht, wenn man hier am Birkenberg bestehen will. Jetzt heißt es sich gewissenhaft auf Mittwoch vorbereiten, wo das Derby gegen Poll auf uns wartet.“

Lukas Berula (FC Leverkusen): „Der Sieg heute war verdient. Wir sind zwar noch bei wei­tem nicht so weit, wie wir sein wol­len, doch ich ha­be rich­tig gu­te An­sät­ze ge­se­hen. Mit die­sem Er­folg im Rü­cken kön­nen wir die an­ste­hen­den Auf­ga­ben ge­stärkt an­ge­hen.“

4:3-Wahnsinns-Drama! SV Westhoven-Ensen verspielt sichere 3:1-Führung in Poll und wird in 10 Minuten zerquetscht!

Doppelpack von Adas und Dokugan-Treffer reichen nicht – Hakimi, Siggani, Michel und Soycan schießen Bozkurt-Elf ins Tal der Tränen – Referee Pilz hatte mit ruppiger Partie seine Probleme!

Die „Poller Gracht“ wurde gleich zum Rückrundenauftakt ihrem Namen gerecht, denn der heimische VfL ließ es gleich am ersten Rückrunden-Spieltag gegen den Ortsnachbarn SV Westhoven-Ensen mächtig krachen. Am Ende bekamen die Zuschauer ein rassiges 4:3 (1:2) für die Hausherren zu sehen, wo die Partie einen typischen Derbycharakter mit allem Drum und Dran widerspiegelte. Dass die fußballbegeisterten Zuschauer sehnlichst auf den Nachbar-Klassiker warteten, bewies das enorme Zuschaueraufkommen, worüber sich der VfL-Schatzmeister sehr gefreut haben dürfte.

SVW-Trainer Ümit Bozkurt stellte seine Mannschaft auf einigen Positionen um. Im Tor stand heute erstmals von Beginn an Sven Engels, der den Vorzug vor Maximilian de Piero erhielt. Probleme hatte auch VfL-Coach Salva Trovato. Die gesamte Rückrundenvorbereitung lief nicht so nach Plan, weil sich immer wieder Corona-Ausfälle und verletzte Spieler hinzugesellten. So musste der Poller Coach, der den Club am 30.06. in Richtung Germania Zündorf verlassen wird, gleich auf sechs Stammakteure verzichten. Beide Mannschaften kamen nach der langen Pause recht schwer in die Partie.

Hinzu kamen die schwierigen Wetterbedingungen, der Regen hatte den Kunstrasen zu einem glitschigen Untergrund gemacht. Für die Gäste aus Westhoven begann die Partie nach nur 6 Minuten mit einem Schock. Nach einem fairen Zweikampf verletzte sich Pascal Nguyen so schwer, dass er durch Timo Korbmacher ersetzt werden musste. Die erste Chance nach 13 Minuten hatte der VfL, wo Siggani nach einer Freistoßflanke nur knapp das Westhovener-Tor verfehlte.

Okan Adas, Wintertransfer von Germ. Zündorf, machte im ersten SVW-Match gleich zwei Treffer (Foto mit freundlicher Genehmigung von fupa.net entnommen).

Zwei Minuten später lag das Leder dann im Netz des VfL. Malgay setzte Nechirwan in Szene, der lief einige Meter und spielte das Leder links in den 16er, wo Adas den Ball erlief, am herausstürmenden Poller Torwart vorbeispitzelte und aus spitzem Winkel den Ball halbhoch ins Tor hämmerte – 0:1! Die Hausherren zeigten sich nicht schockiert und hatten nur zwei Minuten später eine gute Freistoßaktion. Soycan hämmerte das Spielgerät aus 25m auf den Engels-Kasten, der mit einer prächtigen Parade das Leder um den Pfosten lenken konnte.

Nach 21 Minuten schlug das Verletzungspech bei Westhoven erneut zu. Für Kesim ging es nicht mehr weiter, für ihn kam Maliqi zum Einsatz. In der 29. Min. hatten die Poller Zuschauer schon den Torschrei auf den Lippen. Nach mustergültigem Angriff über die rechte Seite verfehlt Käß den anschließenden Flankenball nur denkbar knapp. Ein Torwartfehler brachte den VfL dann wieder ergebnistechnisch ins Spiel. Zunächst konnte Abdoulaye einen Angriffsball der Poller erlaufen und spielte den Ball auf den Schlussmann zurück.

Engels wollte sich dann dribbeltechnisch vom heranlaufenden Hakimi befreien, was aber misslang, sodass der Poller Akteur in Ballbesitz kam und das Geschenk zum 1:1-Ausgleich dankend annahm. Doch auch die Gäste zeigten sich nach dem Keeper-Lapsus keineswegs beeindruckt. Nur drei Minuten später klingelte es wieder auf der anderen Seite. Der Poller Torwart konnte einen geblockten Ball der auf sein Tor flog nicht richtig festhalten und Westhovens Neuzugang Adas spitzelte dazwischen und brachte die Kugel mit der Fußspitze erneut über die Torlinie – 1:2 (35). Die Bozkurt-Elf setzte nach und hatte nur 120 Sekunden später durch Malgay die große Chance auf das 1:3, doch sein Kopfball strich über das Tor.

In der 44. Min. leistete sich SVW-Akteur Korbmacher ein böses Foul, welches der Referee mit der ersten Gelben Karte ahndete. Schiedsrichter Pilz zeigte dann die Nachspielzeit von 5 Minuten an, die durch die lange Verletzungspause von Nguyen auch gerechtfertigt war. In dieser Nachspielzeit leistete sich Korbmacher an der Außenlinie ein weiteres gelbwürdiges Foul, was aber vom Referee nicht geahndet wurde. Hessel hatte vor dem Halbzeitpfiff noch eine gute Aktion, wo er von Adas perfekt in Szene gesetzt wurde, sein Schuss aber an den Pfosten knallte. Dann war Schluss in einer ereignisreichen ersten Hälfte.

Trainer Bozkurt reagierte in der Pause und nahm den eingewechselten Korbmacher gleich wieder vom Feld, der mehr als rotgefährdet war. Für ihn kam Marvin Plenker. Und die Gäste hatten nach dem Wechsel gleich einen Start nach Maß. Hessel setzte sich mit seiner Schnelligkeit auf der linken Außenbahn durch, flankte scharf nach innen, wo Dogukan am 5m-Raum nur noch zum vielumjubelten 1:3 einschieben musste (48.). Auch VfL-Coach Trovato reagierte jetzt und brachte mit Michel und Aharroud zwei Offensivleute ins Match.

Sein Team stand nach dem erneuten Rückschlag mit dem Rücken zur Wand. Und es ging gleich richtig zur Sache. Nach einem Flankenball in den Westhovener Strafraum rammte ein Poller Akteur das Spielgerät gegen die Querlatte. Hier wuchs dann SVW-Abwehrchef Pires über sich hinaus, der die Defensive ordentlich zusammenhielt. Der Gastgeber erhöhte mehr und mehr den Druck und Westhoven sah sich mehr und mehr in die eigene Hälfte zurückgedrängt.

In der 68. Min. flog eine Ecke in den SVW-Strafraum, Siggani wuchtete das Leder mit dem Kopf auf Schlussmann Engels, der den Ball nicht richtig unter Kontrolle bekam und Siggani anschließend im Nachgang den Ball irgendwie über die Torlinie bugsierte. Jetzt war Poll richtig am Drücker, sprühte voller Energie und Leidenschaft. Und sie sollten Erfolg haben. Nur 120 Sekunden später fasst sich der eingewechselte Michel ein Herz und hämmert sein Geschoss wie ein Strich in den Westhovener Torgiebel – 3:3 (70.)! Die „Gracht“ glich jetzt einem Tollhaus. Poll ließ nicht mehr locker und bei Westhoven ließ die Körpersprache nicht Gutes erkennen.

8 Minuten später passierte das, was man vor einer Viertelstunde nicht mehr für möglich gehalten hätte. Dogukan verlor leichtfertig den Ball im Spielaufbau, Poll schickte den durchstarteten Soycan auf die Reise, der den Ball an Engels vorbei zum unglaublichen 4:3 einschoss (78.). Während die Poller Zuschauer sich in den Armen lagen, rang Westhovens neu gewählter 1. Vorsitzender Christian Vonthron um Fassung und konnte die Welt nicht mehr verstehen.

In der hektischen Schlussphase wurde die Partie noch einmal ruppig, wo Referee Pilz zumindest zeitweise die Souveränität über die Partie verlor. So blieb ein weiteres böses Foul von Dogukan an der Seitenlinie ungeahndet, was eine glasklare Rote Karte nach sich hätte ziehen müssen. Dogukans Foul war so schwerwiegend, dass der Poller Akteur noch nach dem Spiel mit einer Schulterverletzung ins Krankenhaus musste. Poll spielte jetzt die Zeit runter und als der Schlusspfiff ertönte, kannte der Jubel keine Grenzen mehr.

* * * * * * * * * * * * *

Salva Trovato (VfL Poll): „Wir sind schwer in die Partie gekommen und hatten etliche verletzte Spieler zu beklagen. Westhoven hat das dann gut gemacht und lag auch verdient in Führung. Wir haben dann taktisch umgestellt, zwei frische Leute gebracht um neue Impulse zu setzen. Danach ging ein Ruck durch die Elf. Nach dem Anschlusstreffer brannte meine Elf ein Feuerwerk ab. Sie wollten unbedingt den Derbysieg, das hat man gesehen. Sie haben es regelrecht erzwungen. Vom Schiedsrichter hätte ich mir mehr Durchsetzungsvermögen und Konsequenz gewünscht, er hatte heute nicht seinen besten Tag. Wir nehmen den Sieg heute gern mit und wenn ich auf die anderen Ergebnisse der Liga schaue, war dieser Sieg heute sehr wichtig. Am Mittwoch erwartet uns in Zündorf das nächste schwere Derby.“

Christian Vonthron (1. Vorsitzender SV Westhoven-Ensen): „Ich bin maßlos enttäuscht wie die Mannschaft eine solche sichere 3:1-Führung so leichtfertig aus den Händen geben kann. Sie hat sich nach dem Anschlusstreffer faktisch ergeben, kein Aufbäumen, kein Kampf und kein Wille mehr, hier noch was mitzunehmen. Das ist schon mehr als bitter und so bleiben wir weiter da unten im Keller.“

(Ergebnistafel und Tabellenbild mit freundlicher Genehmigung
von fupa.net entnommen)

Germania Zündorf mit 2:4-Derbyniederlage gegen den VfL Poll

(wk) Nachdem am letzten Wochenende der Porzer Amateurfußball wieder in die Rückrunde gestartet ist, hat der Fußballverband gleich zum Ligastart in der Bezirksliga und der Kreisliga A eine „Englische Woche“ angesetzt. Das hängt mit der großen Staffelstärke der beiden Ligen zusammen, die im Schnitt vier Meisterschaftsspiele mehr in der Saison bestreiten müssen. Landesligist SpVg. Porz greift erst am 6. März in das Ligageschehen ein und muss gleich zum Rückrundenstart zum Tabellenzweiten SV Schlebusch.

Für Bezirksligist FC Germania Zündorf verlief der Start am letzten Wochenende nicht optimal. Unter sehr schwierigen Platzbedingungen kassierte man beim FC Leverkusen am Ende ein verdiente 4:1 (2:1)-Niederlage, womit die Elf auf Rang 5 herunterrutschte. Der VfL Poll konnte das Heim-Derby gegen den SV Westhoven-Ensen in einem wahren Fußballkrimi mit 4:3 (1:2) für sich entscheiden. Dabei bog die Mannschaft im zweiten Abschnitt einen 1:3-Rückstand um. Am gestrigen Abend bescherte die „Englische Woche“ den Fußballfans mit der Begegnung FC Germania Zündorf gegen VfL Poll ein weiteres Derby.

Die Partie stand auch neben dem Platz unter einem interessanten Aspekt, da VfL-Coach Trovato am 01. Juli die Trainergeschäfte im Jupp Röhrig-Sportpark übernehmen wird. Germania-Trainer Angelo Mule wird genau wie sein Co-Trainer Dirk Schneider am 30.06. seine Trainerarbeit beenden, beide werden aber dem Club in anderer Funktion erhalten bleiben. Gestern Abend behielt Trovato mit seiner VfL-Elf in einem gutklassigen, hartgeführten Derby nach 90 Minuten mit 4:2 (3:1) die Oberhand und fügte damit Germania Zündorf die dritte Heimniederlage der laufenden Saison zu. Beide Trainer hatten auch am Spieltag der „Englischen Woche“ etliche Personalprobleme zu beklagen.

Nach anfänglichem Abtasten setzten die Gäste innerhalb von 5 Minuten klare effiziente Zeichen. In der 22. Min. brachte Tugra Mercan mit seinem 10. Saisontreffer den VfL mit 0:1 in Front. Fünf Minuten später war Mohamed Mastur zur Stelle und erhöhte für die Trovato-Elf auf 0:2. Für Mastur war es bereits das 11. Saisontor. Germanias Kennedy Loritz konnte die Partie nach 37 Minuten mit seinem 6. Saisontor auf 1:2 verkürzen. Als sich alle schon auf das knappe Halbzeitresultat eingestellt hatten, stellte Sanel Covic mit seinem Treffer zum 1:3 in der Nachspielzeit der ersten Hälfte wieder den alten Abstand her.

Mit Beginn des zweiten Abschnitts nahm die Partie dann richtig Fahrt auf. Der gut leitende Referee Denis Schmidt schickte nach 60 Minuten einen Poller Akteur mit Gelb-Rot vom Feld, womit die Gäste eine halbe Stunde in Unterzahl agieren mussten. Das Match wurde nun ruppiger, die Germania suchte jetzt ihre Chance und machte ordentlich Druck. Als dann Daniel Werken nach 64 Minuten der 2:3-Anschlusstreffer erzielte, schien die Partie zu kippen. Schiedsrichter Schmidt musste in den folgenden 20 Minuten 7-mal den Gelben Karton zücken.

In der Schlussphase hatte der Gastgeber durchaus Möglichkeiten zum Ausgleichstreffer, sah sich aber auch gefährlichen VfL-Kontern ausgesetzt. Einer dieser Konter nutzte dann Danny Michel in der 89. Min. zum entscheidenden 2:4 für die Poller. Danach war Schluss. Der VfL Poll kletterte durch den Erfolg auf Rang 3 und hat bei 34 Punkten fünf Punkte Rückstand auf den SV Altenberg und acht Zähler auf Tabellenführer SpVg. Flittard. Germania Zündorf blieb trotz der zweiten Niederlage in Folge mit 30 Punkten auf Position 5 kleben.

SV Westhoven-Ensen verliert erneut

Der SV Westhoven-Ensen hatte gestern den Tabellenelften TuS Marialinden zu Gast. Damit blieb an der Westhovener Oberstraße nicht viel Zeit, die ärgerliche 3:4-Derby-Niederlage von Poll aufzuarbeiten, was die Bozkurt-Elf bei einer achtbaren 1:3-Führung noch aus der Hand gab. Die Bergischen aus Marialinden konnten den Saisonstart mit einem überraschenden 5:3-Erfolg über den Meisterschaftsfavoriten SV Altenberg erfolgreich gestalten.

Am Ende verließen die Bozkurt-Schützlinge mit hängenden Köpfen den Platz. Grund dafür war die 0:1 (0:1)-Heimniederlage gegen den TuS und konnte dabei froh sein, dass die Abstiegskonkurrenten aus Rheinsüd, Frielingsdorf und Heiligenhaus ebenfalls allesamt Niederlagen kassierten und somit der 3-Punkte-Abstand zur schwarzen Zone bestehen blieb. Für Westhoven war es bereits die 11. Saisonniederlage im 18. Spiel. In der ereignisarmen Partie hatte Referee Osman Erener keine großen Probleme und kam mit der Verteilung von drei Gelben Karten über die gesamte Spielzeit aus. Für das Tor des Tages sorge Marialindens Pascal Peters in der 25. Minute, als er mit einem 35-Lupfer Westhovens Keeper Michael Skibba überwinden konnte.

Weiter auf einem schmalen Grat bewegt sich derzeit A-Ligist FC Prometheus Italia. Nach der 4:1-Auftaktniederlage bei der SpVg. Flittard II geriet man im Heimspiel gegen SW Köln erneut fürchterlich mit 3:9 (0:3) unter die Räder. Damit ist der Abstand zum rettenden Ufer auf 7 Punkte angewachsen, womit das Unternehmen Klassenerhalt immer mehr in Ferne rückt. Nach einer deutlichen 0:3-Pausenführung legten die Gäste kurz nach Beginn des zweiten Durchgangs noch zwei weitere Treffer nach, womit die Partie faktisch entschieden war. Der FCP konnte zwar anschließend auf 2:5 verkürzen, fing sich aber im Schlussabschnitt weitere Treffer und ist jetzt in den nächsten Spielen dringend darauf angewiesen Punkte einzufahren.

Am kommenden Karnevalswochenende finden keine Ligaspiele statt.