Bitteres 1:3! SpVg. Porz zieht sich nach 0:3-Halbzeitstand noch achtbar aus der Affäre!

Bonner SC nutzte böse Porzer Fehler konsequent aus – Junger Amaadacho trifft per Elfmeter – Wendt-Elf bereits am kommenden Freitag (20 Uhr) beim FC Hennef!

Aufsteiger SpVg. Porz unterlag im Spitzenspiel dem alten Traditionsclub Bonner SC mit 1:3 (0:3). Dabei zog sich die Mannschaft von Trainer Jonas Wendt und Axel Heidemann am Ende doch noch achtbar aus der Affäre, wo man zur Halbzeit allerdings böses vermuten musste. Der BSC nutzte im ersten Abschnitt individuelle Fehler der Porzer im Stile einer Klassemannschaft eiskalt aus. Allerdings schafften die Gäste es trotz der sicheren 3:0-Pausenführung nicht, die Partie professionell und abgeklärt nach Hause zu bringen.

Das lag aber auch an den „Rothosen“, die im zweiten Abschnitt wesentlich besser agierten und dabei alles in den Ring warfen. Trotz Anschlusstreffer waren am Ende die drei BSC-Treffer der ersten Halbzeit zu viel für die Wendt/Heidemann-Elf. Bei der SpVg. überließ man vor dem Spitzenspiel nichts dem Zufall. So waren zu der Begegnung auch drei Polizeibeamte aus Bonn und Köln zu Gast, damit das Match einen ordnungsgemäßen Ablauf hatte. Und auch in puncto Catering und Sponsorwerbung hatte sich der Gastgeber diesmal gut aufgestellt und konnte der Begegnung vollauf gerecht werden. Das war auch bitternötig, denn zu der Begegnung fanden sich gut 300 Besucher im Sporthaus Schmitz-Sportpark ein.

Zum Spielfilm: Es waren die Gäste aus Bonn, die gleich mit Spielbeginn besser in die Begegnung reinkamen. Porz wirkte ein wenig konsterniert und offenbarte zunächst gehörigen Respekt. Darüber hinaus musste Coach Wendt, der aufgrund einer Spielsperre unter den Zuschauern weilte, auf Goalgetter Molongua verzichten, der privat verhindert war. Bonn übernahm die Spielkontrolle und kreierte einige gute Tormöglichkeiten. SpVg-Akteur Bruns leistete sich in der 21. Minute einen haarsträubenden Fehler im Aufbauspiel. Bonn nutzte die Situation eiskalt, über zwei Stationen gelang das Leder zu Augusto, der mit einem herrlichen 22m-Hammer in den oberen rechten Giebel das 0:1 für die Gäste besorgte.

Der Treffer zeigte Wirkung beim Gastgeber, der fortan weiter auf der Suche nach seiner Spiellinie war.  Camara hatte zwar 5 Minuten später die Chance zum Ausgleich, doch der glänzende BSC-Keeper Michel lenkte sein Geschoss noch an den Querbalken. Bonn blieb aber weiter die spielbestimmende Mannschaft. 12 Minuten später wurde erneut Augusto lang geschickt, kam noch vor dem herauseilenden SpVg-Keeper Wollnik an den Ball und hob das Leder geschickt über den Schlussmann zum 0:2 in die Porzer Maschen. Den Hausherren gelang dann ein Treffer, der aber wegen einer Abseitsentscheidung des Referees keine Anerkennung fand.

Nach dem 0:3 in der 45. Min. musste man auf Porzer Seite das Schlimmste befürchten.

Als dann Okoroafor kurz vor der Halbzeit gar das 0:3 gelang, hing der Haussegen bei den Hausherren richtig schief. Auch dieser Gegentreffer war einem schwachen Zweikampfverhalten der Hausherren zuzuschreiben. Im zweiten Abschnitt bekamen die Zuschauer eine andere SpVg. zu sehen, die jetzt ihren Respekt völlig abgelegt hatte und entschlossener zu Werke ging. Die Brunetti-Elf offenbarte jetzt trotz des deutlichen 3:0-Vorsprung Unkonzentriertheiten und verlor die Spiellinie. Nach einer Stunde wurde ein langer Ball in den Bonner Strafraum geschlagen. SpVg-Stürmer Amaadacho ging ins Laufduell mit BSC-Verteidiger Goralski, der zunächst in der komfortableren Position zum Ball war.

Amaadacho drängte sich im letzten Moment energisch in den Zweikampf, worauf ihn Goralski kurz festhielt und der Porzer Stürmer zu Boden ging. Referee Dahmann zögerte keine Sekunde und zeigte sofort auf den Punkt – Elfmeter! Goralski, der bereits in der 45. Min. den Gelben Karton gesehen hatte, wurde daraufhin auch noch mit Gelb-Rot des Feldes verwiesen. Amaadacho nahm sich daraufhin das Leder und verwandelte selbst zum 1:3-Anschlusstreffer (62.). Die Partie wurde nun hektischer, weil die Gäste ein wenig ihre Felle davon schwimmen sahen. In der 70. Min. jubelte der SpVg-Anhang über den Anschlusstreffer durch Patrice Njangue, dessen Treffer ebenfalls durch eine sehr diskussionswürdige Abseitsentscheidung annulliert wurde.

Die Elfemterszene in der 62. Min.: Der Bonner Goralski bringt sich durch naives Defensivverhalten gegen den Porzer Amaadacho ins Hintertreffen und kommt aus der Nummer nicht mehr raus (Foto mit freundlicher Genehmigung von Boris Hempel).

Porz war jetzt deutlich am Drücker und drückte den BSC mit Leidenschaft, Kampf und Aggressivität in die eigene Hälfte. An der Außenlinie verlor BSC-Trainer Brunetti nach 73 Minuten die Contenance und beleidigte den im Zuschauerterrain stehenden Wendt mehrfach lautstark mit den Worten „Jonas, halt Deine Fresse“. Das konnte auch Schiedsrichter Dahmann nicht überhören, der Brunetti dafür mit Rot aus der Trainerbox verwies. In der Schlussphase versuchte der Liga-Neuling noch einmal alles, konnte aber die Verfehlungen der ersten Halbzeit nicht mehr aufarbeiten.

Axel Heidemann (Interimstrainer SpVg. Porz): „Letztlich war der Bonner Sieg aufgrund der ersten Halbzeit verdient, aber meine Mannschaft hat gezeigt, dass sie auch gegen Schwergewichte der Mittelrheinliga mithalten kann.“