Bitteres 1:2 mit Last-Minute-Treffer gegen Hennef – SpVg. Porz verpasst erneut einen Big Point!

Führungstreffer von Noguchi am Ende zu wenig – Wendt-Elf erleidet den Fußball-Tod in der 93. Minute – Jetzt zum Ligamonster nach Hohkeppel

Die SpVg. Porz (19 Pkt.) hat gestern eine erneute Chance sich aus der Keller-Umklammerung zu befreien liegengelassen. Gegen den Tabellensiebten FC Hennef kassierte die Mannschaft eine 1:2-Last-Minute-Niederlage und verließ danach ziemlich gefrustet den Platz. Für die Elf von Trainer Jonas Wendt war es die dritte Niederlage in Folge.

Während Konkurrent FV Bonn-Endenich (15) seine Partie beim SpVg. Frechen 20 verlor, sackte sich Union Schafhausen (16) einen überraschenden Punkt in Bergisch Gladbach ein. Und auch der Tabellenfünfzehnte Germania Teveren (11), die noch drei Spiele weniger als die „Rothosen“ aufweisen, konnte sein Freitagabendspiel gegen Königsdorf erfolgreich gestalten. Alles in allem bleibt trotz der bitteren Niederlage festzuhalten, dass die SpVg. die Zügel noch in der eigenen Hand hält und den Weg in die richtige Richtung leiten kann.

Gestern verlor die Mannschaft trotz ansprechender Leistung auch das Rückspiel gegen den FC Hennef (Hinspiel: 1:4). Bei Coach Jonas Wendt überwog nach der Partie die Enttäuschung. Mehr als ein Dutzend Torschüsse, gefühlt 70 Prozent Ballbesitz und gewonnene Zweikämpfe – und doch ging die SpVg. Porz als Verlierer vom Platz. „Wir haben vor allem in der zweiten Halbzeit viele Chancen kreiert, aber nur ein Tor erzielt“, stellte der Porzer Trainer Jonas Wendt fest, um anzufügen: „So ein Spiel darfst Du nicht verlieren. Es war ein Tag, um zu gewinnen. Ich bin sauer.“

Seine Mannschaft war nach ausgeglichener erster Halbzeit in der zweiten Hälfte nach anfänglichen Unsicherheiten immer spielbestimmender geworden und ging verdient in Führung. Ibuki Noguchi eroberte im Mittelfeld den Ball und drang unwiderstehlich in Richtung des gegnerischen Tores. Als er nicht konsequent angegriffen wurde, nahm er sich ein Herz und erzielte mit einem satten Schuss aus 20 Metern das 1:0 für die Hausherren (64.). Leider hielt die Freude über dieses Tor nur wenige Minuten. Durch einen Abstimmungsfehler nach einem schnell ausgeführten Einwurf der Gäste entstand der unnötige 1:1-Ausgleichstreffer durch den Hennefer Celal Kanli (69.).

Durch diesen Treffer ließen sich die Porzer jedoch nicht wirklich beeindrucken. Sie berannten nur das Hennefer Tor und hatten eine ganze Reihe von guten Torchancen, aber sowohl Julio Molongua (72.), Etienne Kamm (77.) und auch Soufian Amadacho (79./80.) scheiterten. Es gab anschließend noch weitere Schüsse auf den gegnerischen Kasten, die ihr Ziel jedoch knapp verfehlten. Erst in der Nachspielzeit – als sich alle Zuschauer auf eine Punkteteilung eingerichtet hatten – wagte Hennef noch einen Gegenangriff.

Ibuki Noguchi konnte seinen Gegenspieler auf der linken Abwehrseite kurz vor dem Strafraum nur durch ein Foulspiel stoppen und erhielt für diese Aktion die Gelb-Rote-Ampelkarte (90.+2). Der anschließende Freistoß flatterte flach an Freund und Feind vorbei zu Celal Kanli, der erneut keine Mühe hatte, den Ball zum 1:2 einzunetzen (90.+3). Kurz darauf pfiff der Schiedsrichter das Spiel ab. Am kommenden Wochenende gastiert die Wendt-Elf beim großen Meisterschaftsfavoriten Eintracht Hohkeppel.

Jonas Wendt war nach dem Spiel maximal frustriert. Seine im Vergleich zu den vorherigen Duellen qualitativ verbesserte Mannschaft verpasste es, im Kampf um den Klassenerhalt ein Zeichen zu setzen. Seinen Spielern konnte er in Bezug auf Intensität und Einsatz keinen Vorwurf machen.

 

Jonas Wendt (Trainer SpVg. Porz): „Wir hatten die Partie im Griff, haben aber unsere Chancen einfach nicht genutzt. Ich kann dem team keinen Vorwurf machen. Fakt aber ist am Ende des Tages: So ein Spiel darfst Du niemals verlieren. Dafür musst du auf diesem Niveau bezahlen, das ist eine extrem harte Schule. Und ja, ich bin richtig sauer…“

Einfach die Ruhe bewahren …

Wir erinnern uns: Vor genau einem Jahr bastelten sich die Porzer „Rothosen“ ihr eigenes unvergessenes Fußballmärchen: Aufstieg in die begehrte Mittelrheinliga oder im alten Fußballjargon Oberliga genannt. Was damals als unmöglich galt, hat sich die Mannschaft mit einer großen Leidenschaft, Wille und unbändigen Bereitschaft geholt. Das danach der Bierkonsum für einen Monat ungeahnte Höhen erreichte, war den Burschen mehr als gegönnt. Denn mit dem Aufstieg hatten sie sich nicht nur selbst ein Geschenk gemacht, sondern die ganze Stadt Porz und die ganze „Schäl Sick“ war außer Rand und Band.

Jetzt, knapp ein Jahr danach, ist die Mannschaft in der neuen Liga dabei, den Beweis anzutreten, dass sie in der Mittelrheinliga mithalten kann. Gestern kassierte die Equipe eine ärgerliche, sicher vermeidbare 1:2-Niederlage gegen Hennef und schlich sichtlich frustriert vom Platz. Trainer Jonas Wendt sagte folgerichtig: „So ein Spiel darfst Du niemals verlieren…“. Womit er Recht hat, aber der Fußball ist nicht immer gerecht, denn am Ende lautet die Frage: Wer hat die meisten Tore erzielt?

Die „Rothosen“ verpassten damit einen weiteren Befreiungsschlag und reisen in der kommenden Woche zum Ligamonster Eintracht Hohkeppel, wo eine weitere Niederlage droht. Und danach beginnen die entscheidenden Wochen, wo die Mannschaft zeigen kann, dass sie Mittelrheinliga-tauglich ist. Es gilt einfach die Ruhe zu bewahren, denn noch hat die Mannschaft alles selbst in der Hand, das große Märchen aus dem letzten Jahr um ein kleines weiteres fortzuschreiben.

Erinnert euch einfach an die großartige Gemeinschaft, die euch immer in engen Zeiten getragen hat und die ihr gelebt habt. „WIR SIND PORZ“, dieser Slogan verkörpert Leidenschaft, Kampf, Wille und die Bereitschaft nicht nur selbst, sondern auch für den Nebenmann alles zu geben bis der Tank leer ist. Das Trainerteam um Jonas Wendt wird die richtigen Worte und Entscheidungen finden. Und ihr solltet wissen, dass ganz Porz wie eine Wand hinter euch stehen wird. Wir lassen Euch nicht allein und gehen den holprigen Weg mit. Damit wir im Mai ein weiteres Fest begehen können: Den verdienten Klassenerhalt. Also Männer: Einfach die Ruhe bewahren…

(Werner Kilian)