Mama Mia! 5:1-Hammersieg bei TuS Marialinden! SV Westhoven-Ensen spielt wie aus einem Guss und schreibt neues Torwart-Märchen!

19-jähriger SVW-Keeper Max de Piero lässt TuS-Akteure schier verzweifeln – Plenker (2), Tasli, Hunold und Hessel zeichnen für eindrucksvollen Erfolg im Bergischen – Bozkurt-Elf will jetzt gegen Heiligenhaus unbedingt nachlegen!

Nachholspiel vom 02.09.2021:

TuS Marialinden – SV Westhoven-Ensen 1 : 5 (0 : 2)

Nachdem Backup-Goalie Sascha Rodemers gegen den VfL Poll (2:3) bereits eine herausragende Leistung zeigte, setzte der 17- jährige Max de Piero bei seiner Premiere in der I. Mannschaft noch einen drauf. Nach der unnötigen Niederlage in Wiehl (1:3), saß der Stachel der Enttäuschung noch sehr tief bei den Spielern sowie den Verantwortlichen. So merkte man bereits beim Warmmachen eine enorme Spannung bei den Jungs von Coach Ümit Bozkurt. Aufgrund personeller Verhinderungen war der Trainer zu Umstellungen gezwungen. So kamen mit de Piero, Sarac, Bonasera und Tasli neue Kräfte in die Mannschaft.

In den ersten 15 Minuten kam erwartungsgemäß zu leichten Abstimmungsproblemen der jungen Truppe. So hatten die Gastgeber bereits nach nur 5 Minuten die Chance zur Führung. Ein Schnittstellen-Pass durch die neuformierte Viererkette zwang Torhüter de Piero zur ersten Rettungstat von zahlreichen in der ersten Halbzeit. Per Fußabwehr behielt er im Duell mit dem gegnerischen Stürmer die Oberhand. 2 Minuten später, identische Situation mit gleichem Ausgang. De Piero gab der Mannschaft den nötigen Rückhalt die druckvollen Anfangsminuten ohne zählbaren Schaden zu überstehen. Seine ruhige Ausstrahlung übertrug sich von Minute zu Minute auf die Mitspieler, die nach knapp 15 Minuten die erste Einschussmöglichkeit durch Plenker zu verzeichnen hatten.

Leider traf Plenker nur das Aussennetz. Jedoch war dies das Startsignal für die jungen Wilden, die von nun an das Heft in die Hand nahmen und jeden Zweikampf mit der gehörigen Entschlossenheit führten um den Gegner immer mehr in die eigene Hälfte drängten. Es dauerte jedoch bis zur 28. Minute als Kapitän Malgay den bärenstarken Plenker bediente, der den Ball unhaltbar in den Winkel zum 0:1 drosch. Die mittlerweile verdiente Führung für die entschlossen auftretenden Jungs von der Oberstraße. Anstatt nun etwas das Spiel zu beruhigen legten die Spieler jedoch nach.  Direkt eine Minute später eroberte der starke Bonasera einen Ball auf Plenker, der seinem Gegenspieler enteilte und mustergültig auf Tasli den Ball querlegte. Dieser zog sofort ab und traf zum 0:2 aus Sicht der Gäste.

Ein beruhigender Vorsprung der nun aber wieder die Gastgeber auf den Plan rief. In den letzten 10 Minuten der ersten Halbzeit versuchte diese mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln den Anschluss herzustellen. Endstation war aber immer wieder Torhüter de Piero. Fast schon magisch zog er die Schüsse an und brachte Spieler und Zuschauer der Gastgeber zur Verzweiflung. Als sich dann alle Beteiligten auf die Pause einstellten der Schockmoment für alle Westhovener. Ein zu weit gespielter Flugball der Gastgeber lief Yusuf Sarac ab. Was dann geschah hat wohl nur Schiedsrichter und Linienrichter gesehen. Ein Spieler von Marialinden lief Sarac in die die Haken und es ertönte ein Pfiff. Ein klassisches Stürmerfoul in dieser Situation entpuppte sich als vermeintliches Foul von Sarac.

Marvin Plenker war der Lenker und Denker in Marialinden.

So zeigte der sonst gute Schiedsrichter nach Rücksprache mit seinem Linienrichter auf den Punkt. Entsetzen und Proteste bei Spielern und Zuschauern aus Westhoven. Jedoch blieb es bei der strittigen Entscheidung. Im Nachhinein die spielentscheidende Situation, die das Pendel endgültig zu Gunsten der Gäste ausschlagen lassen sollte. Ein flacher scharf geschossener Elfmeter in die vom Torhüter linke Ecke drehte Teufelskerl de Piero um den Pfosten. Jubel bei seinen Mitspielern, die sofort auf ihn zu stürmten und sich bedankten. Die nachfolgende Ecke brachte die nächste Großchance der Gastgeber, jedoch lenkte de Piero einen Kopfball aus 3 Metern über die Latte.

Marialinden warf mit dem Mute der Verzweiflung nun alles rein was zur Verfügung stand. Pascal Peters nahm eine zu kurz abgewehrte Flanke direkt aus 20 Metern. Erneut hatten die Zuschauer der Heimmannschaft den Torschrei auf den Lippen, nur kratzte de Piero das Geschoss aus dem von ihm gesehenen rechten Winkel. Danach war endlich Schluss und beide Mannschaften gingen in die Pause. In der Pause dann direkt zwei Hiobsbotschaften für Trainer Bozkurt. Yusuf Sarac hatte sich beim vermeintlichen Elfmeter vertreten und konnte nicht mehr weitermachen. Für Sarac kam Stefan Pires für die 2. Halbzeit ins Team. Für Serhat Bilgic war ebenfalls Schluss, für ihn kam Nils Hunold.

Nach der Pause beruhigte Westhoven wieder das Spiel und suchte mit feinen Offensivaktionen die Vorentscheidung. So leitete Malgay sehenswert das 0:3 ein. Mit einem perfekt getimten Ball schickte er Marvin Plenker auf die Reise, dieser überlief erneut seinen Gegenspieler und suchte in der Mitte den mitgelaufenen Nils Hunold der den Ball zum 0:3 einschob. Großer Jubel beim ersten Saisontor des U19- Spielers. Doch schon eine Minute später schlug Marialinden zurück. Die gefühlt zehnte Ecke nutzte Weiss per Kopf zum 1:3-Anschluss. Wer nun dachte Westhoven würde nochmal in Wanken kommen, täuschte sich. Pires organisierte lautstark von hinten heraus und das Spiel verlagerte sich wieder in die Hälfte der Gastgeber. So dauerte es keine 10 Minuten bis Malgay den Ball erneut auf Plenker schlug, der aus 25m direkt den Ball in die Maschen der Heimmannschaft haute – 1:4!

Großer Jubel nach diesem Traumtor und auch die Entscheidung. Die Moral der Spieler aus Marialinden war gebrochen. Jedoch hatten die Gäste noch lange nicht genug. Der immer weiter rackernde Mike Hessel belohnte seine sehr gute Leistung kurz vor dem Schlusspfiff mit einer schönen Einzelleistung zum 1:5. Schluss. Aus. Ein spannendes Bezirksligaspiel war zu Ende und hatte einen verdienten Sieger. Die Erleichterung war allen Beteiligten anzumerken. Sportdirektor Chris Vonthron stürmte umgehend auf Torhüter Max de Piero zu und fiel ihm um den Hals. Loslassen wollte er ihn nur ungern, musste er aber, weil die Mitspieler sich mit einer Wasserdusche beim Spieler des Spiels bedankten.

Leider konnte man nur bedingt an die gute Leistung der Vorwoche anknüpfen. So begann man wie gewohnt druckvoll und man hatte den Gegner über weite Strecken des Spiels im Griff. Im ersten Abschnitt bekamen die Zuschauer aus beiden Lagern eine recht mühsame Partie zu sehen, wo keiner der Teams dem Spiel ihren Stempel aufdrücken konnte. Einziger Höhepunkt des ersten Durchgangs war der Führungstreffer des SVW. Nach einem leichten Ballverlust der Wiehler schaltete Mike Hessel am schnellsten und erzielte mit seinem sehenswerten 3. Saisontor das 0:1 für die Bozkurt-Elf (15.).

Ümit Bozkurt (Trainer SV Westhoven-Ensen)
Ich weiß nicht, ob ich die Nacht gut schlafen kann… Wahnsinn was heute abgelaufen ist. Es ging hoch und runter. für die Zuschauer schön. Ein sehr gutes Bezirksligaspiel, was durchaus auch 6:9 hätte ausgehen können, ist 1:5 ausgegangen. Wir haben heute die richtige Antwort auf vergangenen Sonntag gegeben. Ich bin mit der Leistung meiner Jungs sehr zufrieden. Klasse wie jeder sich reingehauen hat, aber nur so können wir mit dieser jungen Mannschaft bestehen. Besonders möchte ich aber heute Max de Piero hervorheben. Eine wahnsinnige Leistung. Mit dem gehaltenen Elfmeter hat er uns in der entscheidenden Phase des Spiels auf Kurs gehalten.“

Christian Vonthron (Sportdirektor SV Westhoven-Ensen)
Ein tolles Spiel von beiden Mannschaften. Nur unsere Jungs waren vor der Bude kaltschnäuziger und wir hatten Max de Piero im Tor. Nach Wiehl war ich auf die Reaktion der Jungs gespannt. Die heute gezeigte Leistung haut mich aus den Schuhen. Ich hoffe wir können diese Leistung am Sonntag mit in das Spiel nehmen.“

 

Fades 0:0! SV Westhoven-Ensen kann Winner-Mentalität gegen Heiligenhauser Bollwerk nicht weiterführen!

Bozkurt-Truppe findet keine Lösungen gegen den HSV – Ärger über nicht gegebenes Malgay-Tor – Am Sonntag kniffelige Aufgabe bei BW Köln!

Nach dem Kantersieg unter der Woche in Marialinden wollte die Mannschaft von Ümit Bozkurt gegen den Heiligenhauser SV nachlegen. Die Mannschaft aus dem Bergischen hat ebenfalls einen personellen Umbruch vollzogen und war mit einem Punkt aus vier Spielen gestartet. Dementsprechend sah die taktische Marschroute von Heiligenhaus aus. Zwei tiefgestaffelte Viererketten bereiteten der jungen Westhovener Mannschaft über die gesamte Spielzeit Probleme. Aufgrund des Ausfalls von Bilgic rückte Niang in die Startelf. Ansonsten konnte Bozkurt auf die Spieler vom Donnerstag zurückgreifen. Schwungvoll berannte man von Minute 1 das Tor der Bergischen und kam bereits nach 4 Spielminuten zur ersten großen Einschussmöglichkeit durch Plenker.

Der agile Flügelspieler drang von der rechten Seite kommend in den Strafraum ein und versuchte mit einem scharfen Schuss ins kurze Eck erfolgreich zu sein. Jedoch behielt der gut aufgelegte Torhüter der Gäste die Oberhand und parierte zur Ecke. 6 Minuten später versuchte es Torjäger Hessel, verzog aber leicht. Ein frühes Tor hätte das Spiel sicherlich anders beeinflusst. So stellte sich der Gegner noch tiefer und versuchte so den Druck zu überstehen, was ihnen auch gelang. Mit zunehmender Spieldauer wirkte das Spiel aufgrund des kaum möglichen Durchkommens fahriger und Ideenloser. Chancen ergaben sich nur noch aus Einzelaktionen.

Jedoch hatte Gästetorwart Link das Glück des Tüchtigen auf seiner Seite. So ging es torlos in die Pause. Torhüter de Piero blieb weitgehend beschäftigungslos und hatte im ersten Durchgang gefühlte 3 Ballkontakte. Nach der Pause das gleiche Bild, Westhoven berannte das Heiligenhauser Tor, doch zählbares sprang nicht heraus. So brachte Ümit Bozkurt Hunold für Niang um noch offensiver zu agieren. Sein Wechsel brachte mehr Gefahr und schon die erste Aktion brachte die strittigste Szene des Spiels ein. Hunold setzte sich druckvoll über links durch und setzte Malgay in Szene. Dieser suchte umgehend den Abschluss und der Ball rutschte aufgrund seiner Flugkurve dem Torhüter der Gäste durch die Arme. Blitzschnell griff er nach, vermeintlich hinter der Linie.

Jedoch entschied der ansonsten souveräne Schiedsrichter nach Rücksprache mit seinem Assistenten auf kein Tor. Die wüsten Proteste der Westhovener blieben erfolglos. So entwickelte sich fortan ein hektisches Spiel, wobei Heiligenhaus nur noch versuchte über die Runden zu kommen. Westhoven versuchte es in den letzten 20 Minuten mit der altbekannten Brechstange, schaffte es aber nicht mehr große Torraumszenen zu entwickeln. So hatte Hunold nach feinem Zuspiel von Plenker noch die beste Chance 10 Minuten vor Schluss auf dem Fuß. Er scheiterte am stark reagierenden Link. Am Ende blieb es beim Remis und enttäuschten Westhovener Spielern und Verantwortlichen. Am Rande der Begegnung wurde bekannt, dass der SV Westhoven-Ensen und Neuzugang Kevin Arndt ab sofort getrennte Wege gehen.

Ümit Bozkurt (Trainer SV Westhoven-Ensen)
Das positive vorweg, wir haben endlich mal zu Null gespielt. Doch leider fehlten uns heute kreative Momente, um die vielbeinige Abwehr zu überwinden. Wir müssen uns da einfach noch mehr zutrauen in den Duellen in der Zentrale. Ich denke aber wir sind da auf dem richtigen Weg. Ab Dienstag haben wir wieder mehr personelle Auswahl zur Verfügung und da können wir dann den nächsten Schritt in der Entwicklung gehen.

Christian Vonthron (Sportdirektor SV Westhoven-Ensen)
Heute haben wir leider zwei Punkte liegen gelassen. Wir haben über die komplette Spielzeit den Gegner im Griff gehabt. Leider wurde uns ein reguläres Tor aberkannt. Der Ball war mehr als deutlich hinter der Linie.“

 

3 : 4! Germania Zündorf bekommt für grottenschlechte Leistung die Quittung – FV Wiehl II entpuppt sich als effektive Elf und nimmt verdient Punkte mit!

Okan Adas, Kadir Ala und Behaija Karic treffen für die Hausherren – Mule-Elf mit einfallloser blutleerer Vorstellung – Linienrichter erteilt schwerbehindertem Zuschauer einen „Platzverweis“ (s.u.) – Nächsten Sonntag Gast beim Heiligenhauser SV! 

Der FC Germania Zündorf kassierte am gestrigen Sonntag eine verdiente, aber auch eine überraschende 3:4 (1:3)-Heimniederlage gegen den FV Wiehl II. Für Trainer Angelo Mule und sein Team war es die erste Saisonniederlage, womit die Mannschaft auf den 8. Tabellenplatz zurückfiel. Die Gäste aus dem Bergischen konnten sich auf den 6. Platz vorarbeiten. In der Begegnung präsentierten sich die Gastgeber in einer schwachen Form und konnten während der gesamten Spielzeit keine ansprechende Leistung auf den Platz bringen. Gerade in der ersten Halbzeit fand die Elf gegen tiefstehende Wiehler überhaupt keine Lösungsmöglichkeiten und enttäuschte auf ganzer Linie.

So war der 1:3-Rückstand zur Pause die Quittung. Dabei lag es nicht an den spielerischen Qualitäten der Gäste, sondern eher am Unvermögen der Hausherren, wo keiner der Akteure Normalform erreichte. Wiehl agierte kompakt aus einer gesicherten Defensive und wusste seine wenigen Torchancen brutal erfolgreich auszunutzen. In der 12. Min. wurde Usko von der linken Angriffsseite mit einem strammen Querpass von Richter im Germania-Strafraum bedient und konnte zum 0:1 einschießen. Eine Viertelstunde später ließ Clemens sogar das 0:2 für die Gäste folgen (28.). Wieder hamsterte Richter den Scorerpunkt ein.

Der Mule-Elf fehlte es besonders in dieser Phase an spielerischem Esprit und auch der Einstellungswille zur Gegenwehr ließ zu wünschen übrig. Glück hatte die Elf in der 39. Min. als ein Wiehler Akteur frei vor dem Germania-Kasten mustergültig bedient wurde und aus 5m freistehend über den Ball trat. Hier war der vorzeitige Knockout bereits möglich. Okan Adas gelang im Anschluss an einen Eckball dann in der 42. Min. der 1:2-Anschluss, doch der Wiehler Usko stellte die Ergebnistafel unmittelbar vor dem Pausenpfiff auf 1:3. Nach einem Freistoß nahm der Wiehler-Stürmer den Abpraller gerne auf und versenkte die Kugel im Nachschuss erneut.

Nach der Pause zogen sich die Gäste noch weiter in ihre eigene Hälfte zurück und setzten auf Konterfußball. Diese Spiellinie setzten sie im zweiten Abschnitt konsequent und diszipliniert um, womit sie letztendlich Erfolg haben sollten. Die Germania fand gegen die clever agierende Mühlmann-Elf weiter kein Mittel. Erst mit der überfälligen Einwechslung von den Offensivkräften Ala und Karic, kam die Germania zu guten Torchancen. Nur 5 Minuten nach seiner Einwechslung markierte Ala das 2:3 und es keimte wieder ein wenig Hoffnung auf.

7 Minuten später war es Liebelt, der das Ergebnis mit einem geschickten Heber über den herauseilenden Germania-Keeper Akyol wieder auf 2:4 für die Gäste erhöhte. Karic gelang dann 10 Minuten vor dem Ende noch der 3:4-Anschlusstreffer, der bis zum überpünktlichen Schlusspfiff Bestand haben sollte. Die Hausherren beklagten am Ende eine entsprechende fehlende Nachspielzeit, was dem Gespann auch richtigerweise vorgeworfen werden kann. Bei der Germania sollte man aber insgesamt die Gründe für die Niederlage nicht beim Schiedsrichtergespann oder sonstigem suchen, sondern sich nach einer entsprechenden Nachbereitung an der eigenen Nase fassen. Am nächsten Wochenende gastiert der Germania-Tross beim Heiligenhauser SV, wo eine erhebliche Leistungssteigerung von Nöten sein wird.

Angelo Mule (Trainer FC Germania Zündorf):
– Kein Kommentar –

Sascha Mühlmann (Trainer FV Wiehl II):
„Diese Partie war nichts für schwache Nerven. Ich bin immer noch sprachlos, aber sehr stolz auf meine Mannschaft. Die Jungs haben heute einen großen Fight über 90 Minuten geliefert und hochverdient gewonnen. Kampf, Disziplin und Taktik waren heute überragend.“

Eine beschämende Maßnahme in einem einfachen Bezirksligaspiel

Linienrichter erteilt einem 100% schwerbehinderten Menschen einen „Platzverweis“…

Dass das Schiedsrichtergespann neben einer ordnungsgemäßen Spielleitung auch die Ereignisse und Situationen rund um das Spielfeld im Auge haben müssen, gehört zu ihrem täglichen Job und ist auch korrekt. Insbesondere dann, wenn ein Schiedsrichterbeobachter am Platz ist, scheinen die Sportkameraden in Schwarz keine Gnade zu kennen. So nahm dann auch der eingesetzte Linienrichter Björn W. seine Aufgabe an der Linie gestern in einer Szene zu ernst, was ihm zurecht großes Kopfschütteln und Unverständnis aller anwesenden Zuschauer einbrachte.

Ein zu 100% schwerbehinderter Mann hatte sich im Rollstuhl sitzend 50cm vor die Zuschauer-Barriere auf der äußersten Laufbahn platziert, damit er aus seiner sitzenden Position das Spiel beobachten konnte. Er war somit mindestens 10 Meter von der Außenlinie des Spielfelds entfernt allein auf weiter Flur. Der Linesman hatte dann kurz nach Spielbeginn nichts Besseres zu tun, als Referee Christopher H. von dem „sitzenden Störenfried“ zu berichten und sorgte damit für eine Spielunterbrechung. Björn W. forderte dann den 100% schwerbehinderten Mann auf, sich hinter die Zuschauer-Barriere zu begeben, da er ansonsten den Spielbetrieb störe.

Der schwerbehinderte Mann teilte ihm mit, dass er dann aus seiner sitzenden Position nur einen eingeschränkten Blick auf das Spielfeld habe, worauf der Sportkamerad an der Linie aber keine Gnade kannte – „Platzverweis“. Alle anwesenden Zuschauer, die gesamte Zündorfer und Wiehler Bank um die Trainer Angelo Mule und Sascha Mühlmann konnten nur noch mit dem Kopf schütteln über diese gefühlslose Entscheidung. Der behinderte Mann musste dann notgedrungen stehend die Partie, gestützt auf zwei Krücken, verfolgen und dürfte heute noch an der langen Stehzeit leiden.

Was hängen bleibt ist die Verwunderung, dass anscheinend bei Anwesenheit eines Schiedsrichterbeobachters das Schieds-richtergespann ihre Aufgabe im „Bundesliga-Format“ durchsetzt und das mit allen Mitteln ohne Rücksicht auf menschliche Gefühle – selbst wenn es einen 100% behinderten Menschen trifft! (WK)

 

Starkes 2:2-Remis! VfL Poll fährt mit bärenstarker Vorstellung verdienten Punktgewinn am gefürchteten Birkenberg in Leverkusen ein!

Mastur und Maamoun sichern das Unentschieden – Trovato-Elf jetzt auf Rang 9 – Kommende Woche Heimspiel vs. TV Hoffnungsthal!

Der VfL Poll kehrte am gestrigen Sonntag mit einem beachtlichen 2:2 (0:1)-Remis vom Gastspiel beim FC Leverkusen zurück. Kurz vor dem Pausenpfiff war es Mastur, der die Trovato-Elf mit 0:1 in Führung bringen konnte. Danach kam der FCL in der 67. Min. durch Leontaridis zum 1:1-Ausgleich durch einen Standard. Ein weiteren Standard nutzten die Hausherren dann 8 Minuten vor dem Ende mit dem 2:1-Führungstreffer. Wieder war Leontaridis der Torschütze. Doch der VfL schlug eiskalt zurück und kam in der 86. Min. durch Maamoun noch zum verdienten 2:2-Ausgleich auf der schwer zu bespielenden Asche am Opladener Birkenberg. Die Mannschaft „aus der Gracht“ rangiert damit auf Rang 9 im Liga-Mittelfeld und empfängt am kommenden Sonntag den Tabellennachbarn TV Hoffnungsthal.

Salva Trovato (Trainer VfL Poll):
„Ich bin heute mit dem Punktgewinn total zufrieden. Die Mannschaft hat eine starke kämpferische Leistung gebracht und alle Spieler die rein kamen, haben sich nahtlos an das gute Niveau integriert. Heute hat uns ein guter Teamspirit ausgezeichnet.“