1 : 1! SpVg. Porz sichert mit bärenstarker zweiter Halbzeit verdienten Punktgewinn!

Molongua trifft und beendet Tormisere – Bergisch Gladbach so kein Aufstiegskandidat – Wendt-Elf zum Jahresabschluss bei Frechen 20

Bei der SpVg. Porz gab es bisher nur hop oder top, Sieg oder Niederlage. Erst im ersten Spiel der Rückrunde gab es das erste Unentschieden für die Mannschaft von Jonas Wendt – das 1:1-Unentschieden gegen den favorisierten SV Bergisch Gladbach hatte es aber in sich. Doch zuerst wurden ordentlich Hände geschüttelt. Franz Wunderlich, Sportvorstand beim Drittligisten FC Viktoria Köln, ließ es sich nicht nehmen beim Liga-Klassiker vorbeizuschauen. Das hatte auch familiäre Gründe, denn seit Saisonbeginn steht sein Sohn Mike Wunderlich in der verantwortlichen Trainerposition beim SV Bergisch Gladbach. Bei der SpVg. verbindet man Wunderlich den letzten Mittelrheinliga-Aufstieg 2006/2007, der ihm in Porz den legendären Namen „Maestro Franz“ einbrachte.

Zum Spiel: Porz erwischte den besseren Start. Ein Freistoß von Etienne Kamm zischte hauchzart am Tor vorbei (11.), ein Fernschuss von Gero Pletto verfehlte ebenfalls sein Ziel (16.). Dann aber übernahmen die Gäste die Spielkontrolle. Sehr ballsicher und aggressiv drängten sie auf den Führungstreffer. Der Porzer Stürmer Amadou Camara half am eigenen Strafraum aus und klärte den Ball mit einer sicheren Grätsche zur Ecke. Der schlecht positionierte Schiedsrichter, der mit seinem Team einen gebrauchten Tag erwischt hatte, was sich später noch bestätigen sollte, entschied auf Foulspiel und Freistoß für Bergisch Gladbach (25.).

Während der Schiedsrichter beim Freistoßpfiff falsch gestanden hatte, stand die Porzer Defensive beim anschließenden Freistoß mindestens ebenso falsch. Claudio Heider zirkelte den Ball gekonnt, aber nicht unhaltbar zum 0:1 in die Maschen. Der Gast blieb anschließend spielbestimmend, verpasste es aber das 0:2 zu erzielen, hatte aber auch Glück, als ein Porzer Konter so gerade eben noch geklärt werden konnte (41.). Die zweite Halbzeit bot dann ein ganz anderes Bild. Mit unbändigem Einsatz und starkem Willen drängten die Porzer Spieler auf den Ausgleich. Zwar hatte Bergisch Gladbach die ein oder andere Konterchance, aber die Porzer Abwehr um den kampfstarken Ibuki Noguchi, den souveränen André Rosteck und den schier unüberwindbaren Jan Bruns war stets Herr der Lage.

Als der Gast in der Vorwärtsbewegung den Ball verlor, war es Etienne Kamm, der den Ball abfing und sehr klug auf Julio Molongua ablegte. Der unermüdliche Kämpfer Molongua beendete seinen Torfluch und netzte wuchtig zum 1:1-Ausgleich ein (68.). Dieser Treffer schockte die Spieler des SV Bergisch Gladbach sichtlich. Sie verloren endgültig die Spielkontrolle und konnten sich beim Schiedsrichtergespann bedanken, das mehrfach – aus Sicht der Porzer völlig unverständlich – auf Abseits gegen die Heimmannschaft entschied. Auch neutrale Zuschauer waren erstaunt, dass das Gespann nie auf die Ballabgabe, sondern stets auf die Ballannahme reagierte. So wurde auch der eigentlich reguläre Führungstreffer der Porzer durch Soufian Amaadacho aberkannt (74.).

Dann gab es die Chance für die Gäste, das Spiel doch noch in ihre Richtung zu entscheiden. Nach einem langen Ball eilte der Porzer Torhüter aus seinem Tor, um zu klären. Er traf den Ball, möglicherweise auch den Gegner. Der Schiedsrichter jedenfalls entschied auf Elfmeter für Bergisch Gladbach und ließ sich auch durch wütende Proteste nicht von dieser Entscheidung abbringen. Aber die Gerechtigkeit siegte: Dominique Mittenzwei hielt den gar nicht schlecht geschossenen Elfmeter grandios (77.). Fast im direkten Gegenzug wurde Amadou Camara freigespielt und konnte nur durch ein Foulspiel am Torschuss gehindert werden. Der Gästespieler Andy Habl sah für diese Aktion die Rote Karte (78.). Der anschließende Freistoß verpuffte leider. In den letzten zehn Minuten wogte das Spiel dann hin und her, schließlich pfiff der Schiedsrichter das aufregende Spiel mit dem gerechten Unentschieden ab.

Endlich! Der Porzer Goalgetter Julio Molongua beendete mit seinem Treffer zum 1:1 gegen Bergisch Gladbach seine anhaltende Torflaute.

Herzlich Willkommen

Der Porzer-Fussballticker.de begrüßt zum einen Muhammed Ucar als neuen Co-Trainer. „Mo Gundi“, wie er in der Fußballszene genannt wird, bekleidet ab der Rückrunde die Funktion des Co-Trainers. Ucar konnte als verantwortlicher Vereinstrainer bei Süryoye Köln, AFC Köln und Trabzonspor Erfahrungen sammeln und ist seit über 20 Jahren ein guter Freund von Trainer Jonas Wendt. Wir wünschen dem sympathischen Sportsmann viel Erfolg beim Abenteuer in der Mittelrheinliga.

Der Porzer-Fussballticker.de begrüßt zum anderen den wiedergenesenen Baran Tatu. Der 26-jährige, seit 2016 bei der SpVg., zog sich zwei Kreuzbandrisse zu und musste eine 2-jährige Leidenszeit über sich ergehen lassen. Viele Sportsmänner hätten bei der langen Verletztenzeit dem Fußball sicher ade gesagt, Baran aber gab sich immer kämpferisch und mit den gestrigen Einsatzminuten dürfte für ihn ein großer Traum in Erfüllung gegangen sein. Baran, Dir gilt unser größter Respekt. Bleib gesund Du ungeschlagener Mittelrheinligist!

Jonas Wendt (Trainer SpVg. Porz): „Wir haben vor allem in der zweiten Halbzeit eine Top-Leistung gezeigt. Deshalb ist das Unentschieden mehr als verdient, sogar ein Sieg wäre möglich gewesen. Mit dem Punkt können wir trotzdem sehr gut leben. Darüber hinaus freue ich mich besonders, dass Baran Tatu nach zwei Kreuzbandrissen und über zwei Jahren Pause heute sein Comeback feiern konnte.“