5:1-Hammer-Festival! SpVg. Porz gelingt im „6-Punkte-Match“ vs. FC Hennef Befreiungsschlag!

Kizil (3), Camara und Adaamacho lassen Südkurve ausrasten – Hennefs-Coach Fatih Özyurt trat nach Klatsche entnervt vom Traineramt zurück – In der Woche 2:2 bei Union Schafhausen

Mit einem in der Höhe unerwarteten 5:1 (1:0)-Kantersieg über den FC Hennef fuhren die Porzer Rothosen gestern einen enorm wichtigen Sieg im sogenannten „6-Punkte-Spiel“ ein. Der Dreier war auch dringend erforderlich, da man am vergangenen Mittwoch beim Tabellenletzten Union Schaffhausen nicht über ein 2:2 hinauskam. Das Match hatte allerdings einen gewissen Beigeschmack, da zwei sehr diskussionswürdige Elfmeterentscheidungen durch den Referee einen Porzer Erfolg am Ende verhinderten.

Spiegel hatte die SpVg. durch zwei Treffer in der 9. und 31. Min. mit 0:2 in Front gebracht, womit auch die Seiten gewechselt wurden. Die Wendt-Elf machte trotz weiterer Chancen am Ende den Deckel nicht drauf und kassierte durch Beumers in der 81. Min. per Elfmeter den 1:2-Anschlusstreffer. Der zweite Elfmeter in der 97. Min. bescherte dann den Gästen noch den schmeichelhaften 2:2-Ausgleich, dessen Entstehung und Entscheidung nicht nur bei den Porzer Zuschauern viel Kopfschütteln hinterließ.

Somit bekam die folgende Partie gegen den FC Hennef eine noch größere Bedeutung. Beide Teams standen unter enormen Druck. Die Gäste waren mit nur einem Punkt Rückstand auf das rettende Ufer angereist, doch die Ausgangslage verschlechterte sich nach dem Schlusspfiff für den FCH deutlich. Während die Porzer Rothosen einen wichtigen Befreiungsschlag landeten, setzte sich für die Hennefer eine Negativserie fort. Es war die dritte Niederlage in Folge, bei der die Mannschaft Defizite in der Defensive und im Spielaufbau offenbarte.

Zu Beginn waren die Gäste die spielerisch etwas bessere Elf. Porz lief meist nur hinterher und verlor in der Anfangsphase zu viele leichte Bälle. Trotz guter Ansätze blieben die Gäste im Abschluss ohne entsprechende Durchschlagskraft. Als dann Kizil nach hervorragender Kurzpass-Stafette mit Kamm in den Hennefer Strafraum eindrang und kaltblütig die 1:0-Führung erzielte, wendete sich das Blatt. Die Rothosen übernahmen nach und nach zunehmend das Kommando.

Die Hennefer konnten sich nach dem Rückstand im ersten Durchgang keine nennenswerten Torchancen mehr erspielen und liefen auch nach dem Seitenwechsel weiter hinterher. Den besseren Start in den zweiten Abschnitt hatte die Wendt-Elf, als Camara in einen Kim-Schuss spritzte und das Leder entscheidend zum 2:0 über die Linie bugsierte. Hennef schöpfte kurzzeitig Hoffnung, als Schuster per Foulelfmeter in der 76. Minute auf 2:1 verkürzte. Doch diese währte nur kurz. Ein schwerer Fehlpass von Mohylevets leitete die Vorentscheidung ein.

Der an diesem Tag überragende Porzer Spiegel setzte den mitgelaufenen Kizil in Szene, der mit seinem zweiten Treffer die Partie auf 3:1 stellte. 8 Minuten später passte der eingewechselte Tasli auf Amaadacho, der sich die Chance zum Tor nicht entgehen ließ und abgezockt auf 4:1 erhöhte. Für den jungen Porzer Stürmer war es der 16. Saisontreffer. Für den Schlusspunkt sorgte Kizil dann in der Nachspielzeit, als er das Leder mit seinem dritten Treffer zum 5:1-Endstand unterbrachte.

Die Niederlage und die schwachen Vorstellungen der letzten Wochen erreichten beim FC Hennef dann nach der Partie einen neuen Tiefpunkt. Unmittelbar nach dem Abpfiff verkündete Trainer Fatih Özyurt in einer letzten Ansprache an sein Team seinen sofortigen Rücktritt. Er erklärte, er habe das Gefühl, seine letzte Möglichkeit ausgeschöpft zu haben und wolle Platz für einen neuen Impuls schaffen. Auf Porzer Seite war dagegen die Freude über den Sieg groß.

Mit aktuell 27 Punkten konnten sich die Rothosen etwas Luft im Abstiegskampf verschaffen und ihren Vorsprung auf die Abstiegsplätze auf 4 Punkte ausbauen. Am kommenden Wochenende reist die Wendt-Equipe zur Zweitvertretung von Fortuna Köln. Genau an den Ort, wo man vor genau einem Jahr einen 0:2-Rückstand mit einer irren zweiten Halbzeit noch in einen 6:2-Sieg drehen konnte.

Die Porzer Rothosen: Gemeinschaft und Zusammenhalt geht in kniffeligen Situationen über alles (Foto mit freundlicher Genehmigung und Dank von Daniel Frenken)

 Jonas Wendt (Trainer SpVg. Porz):

„Ich bin mal selbstbewusst und sage der Sieg war sogar in der Höhe verdient. Wir waren zu 95 Prozent die klar aggressivere, spielbestimmende Mannschaft, die genau das angenommen hat, was die Situation hergibt – nämlich Abstiegskampf. Wir genießen den Moment. 5:1 in so einem Match: Das war gute Arbeit. Wir sind sehr, sehr glücklich.“