5:0-Pleite! SpVg. Porz in Wegberg ohne jede Chance!
Wichtige Personalausfälle erschwerten weiter die Aufgabe beim Regionalliga-Absteiger – Am nächsten Sonntag kommt Teutonia Weiden
Im Spiel selbst hatten Beecks Akteure aber eigentlich recht wenig Stress – im Gegenteil: Ebenso locker-beschwingt wie ungefährdet siegten sie 5:0 – und hätten angesichts eines halben Dutzend weiterer erstklassiger Chancen auch noch deutlich höher siegen können. „Mit den fünf Dingern waren wir noch ganz gut bedient“, räumte Porz‘ Trainer „Jonny“ Wendt vorbehaltlos ein.
Taktische Variante mit Bini geht auf
Der FC begann mit einer neuen Variante: Luca Bini lief erstmals nicht rechts in der Viererkette auf, sondern eine Position davor. Die ist ansonsten quasi der Erbhof von Timo Braun, der dafür erstmals im Zentrum auf der Zehn spielte. „So sollte Timo noch schwerer auszurechnen sein“, erläuterte Beecks Coach Mike Schmalenberg diese Maßnahme, die auch eine äußerst schmackhafte Frucht tragen sollte – dazu später mehr.
Für Bini verteidigte rechts San José – das für ihn ungewohnte Startelfmandat hatte dieser sich unter der Woche mit seiner guten Leistung beim 4:0-Mittelrheinpokalsieg in Bergisch Gladbach verdient. Immerhin schon zum zweiten Mal lief Maurice Heinrichs mit auf – er kam kurzfristig eben für Tafa und spielte neben Kapitän Yannik Leersmacher zentral vor der Abwehr. Merlin Schlosser stand wegen erneuter Rückenbeschwerden nicht zur Verfügung.
Von Anfang an ging es im Grunde nur in eine Richtung – in die aufs Porzer Tor. Die Platzherren gefielen mit flüssigem Spiel gerade auch über die Flügel, erspielten sich etliche Chancen. Eine präzise Bini-Hereingabe jagte Paul Gelber freistehend übers Gehäuse (13.), ehe Porz auch mal gefährlich vor dem FC-Tor aufkreuzte. Der Schuss von Kota Ishihara bereitete Keeper Justin Strauch kleinere Probleme (17.). Die bereitete den Kleeblättern im direkten Gegenzug der ansonsten gute Unparteiische Tobias Esch: Da pfiff er Beeck einen erstklassigen Vorteil ab – zwei Mann wären ansonsten alleine aufs Tor zugeprescht. Immerhin zeigte der Schiri umgehend Größe und entschuldigte sich beim Team für seinen Fauxpas.
Braun, der aus kurzer Distanz an Keeper Dominique Mittenzwei scheiterte, hatte die nächste dicke Möglichkeit (24.). Erste Sahne war dann allerdings kurz darauf seine Vorarbeit zum Führungstor: Mit einem gewaltigen Antritt ließ er über halblinks kommend vier Porzer stehen und hatte dann noch den Blick für den auf der anderen Strafraumseite freistehenden Bini, bediente diesen mit einem zentimetergenauen Diagonalball – Bini drosch den Ball per Direktabnahme rein. Allein diese Vorarbeit war das Eintrittsgeld wert, der Treffer sowieso (29.).
Neun Minuten später zeigte Braun auch mal wieder seine Qualitäten als Standardschütze: Seine ebenso scharf wie effetvoll getretene Ecke wäre wohl auch direkt ins Tor geflogen (38.), doch dann gab der Kapitän noch seinen Segen. „Ich war da ganz leicht dran“, erklärte Leersmacher. Bis zum Halbzeitpfiff ließen die eingewechselten Pablo Ramm und Marc Kleefisch zwei weitere Großchancen liegen. Beide liefen jeweils alleine aufs Tor zu, Kleefisch, der für San José gekommen war, suchte aber nicht den direkten Weg (44.), und Ramm versuchte es überhastet mit einer misslungenen Bogenlampe (45.+2). Ramm war für den gut ins Kombinationsspiel eingebundenen Stoßstürmer Mehmet Yilmaz gekommen, der nach einem Zusammenprall in der Luft mit Mittenzwei unglücklich auf dem Boden aufgekommen war – mit Verdacht auf Sprunggelenkverletzung.
Nach einer Stunde baut Beeck Führung aus
Nach einer etwas zähen Anfangsviertelstunde der zweiten Halbzeit lief der FC-Motor danach wieder wie geschmiert. Eine Gelber-Flanke köpfte Kleefisch knapp über der Grasnarbe zum 3:0 ein (63.). Ein Ramm-Zuspiel nutzte Bini zu seinem zweiten Treffer zum 4:0 (70.). Den toremäßigen Schlusspunkt setzte Gelber auf Kleefisch-Zuspiel mit dem 5:0 (75.). Braun (78.) und Ramm (83.) hätten danach zumindest noch das halbe Dutzend vollmachen können.
Nicht nur wegen seiner beiden Tore war Bini der Mann des Tages, der auf der rechten Seite pausenlos unterwegs war und ordentlich Dampf machte. „Alle, die heute ein grünes Trikot trugen, hatten Spaß“, sagte der Youngster. Die Bewertung seiner Leistung wollte er aber lieber anderen überlassen. Auch wenn Beecks Spiel zweifellos schön anzusehen war: Allzu schwer machte es der Gast, der in dieser Verfassung nicht ligatauglich ist, dem FC auch nicht, gestattete der Heimelf erstaunlich viele Räume. „Das war heute mit Abstand unsere schlechteste Saisonleistung. Neben zwei anderen wichtigen Spielern fehlte heute gelbgesperrt auch unser Torjäger Soufian Amaadacho. Das können wir einfach nicht kompensieren“, sagte Wendt – und lobte Beeck: „Ihr habt tollen Fußball gespielt und kommt nun ins Rollen.“ Und fügte er schmunzelnd hinzu: „Nur über euren Trainer kann ich nichts sagen, den habe ich heute ja erst kennengelernt. Aber eines weiß ich dann doch: Er riecht gut.“
Mehr als über dieses Kompliment freute sich Schmalenberg über die Leistung seiner Elf: „Wir waren sehr aktiv und dominant. In der ersten Halbzeit waren wir angesichts des vielen Ballbesitzes in einigen Situationen aber nicht zwingend genug. Da hat mir die zweite Halbzeit schon noch ein bisschen besser gefallen.“
(Bericht des Kollegen Thorsten Pracht übernommen)
Jonas Wendt (Trainer SpVg. Porz):
„Das war heute mit Abstand unsere schlechteste Saisonleistung. Neben zwei anderen wichtigen Spielern fehlte heute gelbgesperrt auch unser Torjäger Soufian Amaadacho. Das können wir einfach nicht kompensieren. Wegberg hat tollen Fußball gespielt und kommt jetzt ans Rollen. Wir müssen woanders unsere Punkte holen.“