4:2-Sensationssieg! Porzer Hyänen fressen das bergische Ligamonster aus Hohkeppel mit Leidenschaft und Kampf auf!
Kiliz (2), Kamm und Kaik ziehen dem großen Favoriten den Zahn – „Rothosen“ mit großer Aussprache und Nachbereitung der punktlosen Wochen – Am Sonntag Gast bei Fortuna Köln II
Die Porzer Rothosen haben am 7. Spieltag der Mittelrheinliga eine starke Antwort auf die jüngste Niederlage in Königsdorf (2:3) gegeben. Mit 4:2 (2:1) besiegte das Team von Trainer Jonas Wendt den Regionalliga-Absteiger SV Eintracht Hohkeppel und setzte ein deutliches Ausrufezeichen – sportlich wie mental. „Es war verdient, wir haben verdient gewonnen“, fasste Wendt den Abend zusammen. Dabei war der Sieg für ihn weit mehr als nur eine sportliche Genugtuung.
Nach einer „unfassbar schweren Woche“ hatte der Coach im Training deutliche Konsequenzen gezogen: „Wir haben beschlossen, dass wir nur noch Spieler in den Kader nehmen, die unter der Woche auch so trainieren, wie wir uns das vorstellen.“ Diese Entscheidung sei riskant gewesen, „erst recht vor einem Spiel gegen Hohkeppel, das man auch mal 0:7 verlieren kann.“ Trotz der schwierigen Vorzeichen startete Porz engagiert in die Partie. Doch nach 16 Minuten schockte Denys Pinchuk die Hausherren mit dem 0:1. Wendt haderte mit der Entscheidung: „Der Ball war nie und nimmer hinter der Linie. Das war eine bittere Entscheidung.“
Doch anstatt zu wanken, reagierte seine Mannschaft mit Trotz. „Es war kein Einbruch zu erkennen, sondern eine Jetzt-erst-recht-Haltung. Da bin ich wahnsinnig stolz auf das, was wir da hingelegt haben.“ Mit einem Doppelschlag durch Etienne Kamm (26.) und Metin Kizil (36.) drehte Porz die Partie noch vor der Pause. „Wir waren einfach griffiger, williger. Wir wollten es mehr – in jedem einzelnen Zweikampf.“ Nach dem Seitenwechsel gelang Alexander Guiddir (54.) zwar der Ausgleich, doch Porz fand schnell zurück ins Spiel. Metin Kizil (64.) schnürte seinen Doppelpack, bevor Raphael-Jan Kaik (76.) mit einem sehenswerten Distanzschuss alles klar machte.
„Raphael Kaik presst beim 3:2 top und leitet das Tor von Metin klasse ein. Und dann macht Raphael selbst das 4:2 aus der Distanz – das ist seine Qualität.“ Wendt hob die Bedeutung seiner jungen Spieler hervor: „Wir haben keine gestandenen Regionalligaspieler, sondern Jungs, die gerade aus der A-Jugend raus sind. Wie die sich wehren, ist einfach nur großartig.“ Auf der Gegenseite zeigte sich Hohkeppel-Trainer Abdullah Keseroglu enttäuscht vom Auftritt seines Teams: „Man kann immer ein Spiel verlieren, aber wir dürfen keine vier Gegentore bekommen – egal gegen wen.“
Seine Mannschaft habe „in der ersten Halbzeit einfach nicht die Gier und den Hunger gehabt, ein Spiel auf unsere Seite zu ziehen.“ Nach dem zwischenzeitlichen 2:2 sah Keseroglu sein Team auf dem Weg zur Wende: „Wir müssen das 3:2 oder 4:2 machen, Chancen waren genug da.“ Stattdessen bestrafte Porz die individuellen Fehler konsequent. „Wenn man Porz wiederbelebt, dann kommen die mit ihrer Leidenschaft – und genau das ist passiert.“

Für Porz war der Sieg ein Befreiungsschlag – und eine Bestätigung des eingeschlagenen Weges. „Wir haben das Spiel mit einer Gier gewonnen, die uns ausmacht. Das ist unser Maßstab.“ Nach dem 4:2 habe er „keine Zweifel gehabt, dass wir das noch aus der Hand geben. Hohkeppel war ideenlos, wir hatten den Plan B.“ Mit nun 10 Punkten und Tabellenplatz 10 haben die Porzer vorerst Luft im Tabellenkeller. Wendt will den Kurs beibehalten: „Wir werden nur noch Jungs in den Kader nehmen, bei denen wir das Gefühl haben, dass sie Optionen für Sonntag sind. Wer nicht mit 1.500 Prozent trainiert, hat im Kader nichts zu suchen. Ganz einfach.“