2:0-Pleite! SpVg. Porz verlangt dem Meisterschaftsfavoriten in  Bonn-Endenich alles ab!

Tabellenprimus auch meisterhaft in der Schauspielerkunst – Wendt-Elf vergab etliche gute Einschusschancen – Team überwintert auf Rang 4

Trotz überzeugender Leistung verliert die SpVg Porz beim Tabellenführer FV Bonn-Endenich mit 0:2 (0:1). Dabei scheitern die „Rothosen“ an der eigenen Abschlussschwäche, aber auch aufgrund gravierender Fehlentscheidungen des Schiedsrichtergespanns. Schon die Anfangsphase gehörte dem Team von Jonas Wendt. Giftig und agil spielten die Porzer mutig nach vorn und hatten großartige Torchancen. Amadou Camara (11.) und André Rosteck (15.) scheiterten am Endenicher Torhüter, bei einem Kopfball von Jan Bruns musste ein Abwehrspieler für den Keeper auf der der Linie retten (28.).

Erst gegen Ende der ersten Halbzeit konnte sich der Spitzenreiter etwas befreien und hatte nach einem fehlerhaften Zuspiel des Porzer Torhüters Dominique Mittenzwei seine erste Chance, wobei Mittenzwei seinen Fehler mit einer guten Parade ausbügelte (35.). Anschließend wurde das Spiel ruppiger, wobei das Schiedsrichtergespann jegliche Übersicht verlor. Unmittelbar vor der Porzer Trainerbank wurde Aytekin Kanli mit einem Revanche-Foul übel von den Beinen geholt. Eigentlich eine glasklare Tätlichkeit, doch der Schiedsrichter entschied völlig unverständlich auf Einwurf für Porz und zeigte noch nicht einmal die gelbe Verwarnungskarte (38.).

Die cleveren Endenicher Spieler erkannten die Entscheidungs- und Wahrnehmungsschwäche der Unparteiischen und spielten schlechtes Laientheater. Selbst bei der leisesten Berührung ließen sie sich laut schreiend fallen und provozierten dadurch Freistoßsituationen für ihre Mannschaft. Eine dieser Aktionen führte dann schließlich zur Führung der Hausherren. Wieder fiel ein Endenicher Spieler ohne Gegnerberührung wie vom Blitz getroffen um. Der Schiedsrichter entschied wie eingeplant auf Freistoß für Endenich. Bei der Ausführung stimmte dann die Zuordnung in der Porzer Abwehr überhaupt nicht, sodass FVB-Akteur Euenheim es nicht schwer hatte, zum 1:0 einzuschießen (42.).

In der zweiten Halbzeit blieben die Porzer dominant und erarbeiteten sich erneut gute Möglichkeiten. Ihr Offensivdrang wurde aber immer durch unverständliche Schiedsrichterentscheidungen gebremst. Zweimal war Amadou Camara auf und davon, wurde aber rotwürdig gelegt, ohne dass dies geahndet worden wäre (55./58.). Porz arbeitete trotzdem unverdrossen weiter. Mehrfach musste der Endenicher Keeper seine Klasse unter Beweis stellen, so bei Schüssen von Aytekin Kanli (70.) und Etienne Kamm (78.). Zum Ende des Spiels löste Jonas Wendt seine Abwehr auf, um noch größeren Druck zu erzeugen.

 Natürlich ergaben sich dadurch zwangsläufig größere Räume für Konter der Hausherren. Eine diese Situationen führte zum zweiten Tor und damit zur endgültigen Entscheidung. Dabei übersah das Schiedsrichtergespann aus Porzer Sicht eine deutliche Abseitsposition des Torschützen Timov (84.). Dass der FV Bonn-Endenich, eine zweifellos talentierte Mannschaft mit herausragenden Einzelspielern, auch in der zweiten Halbzeit die Schauspieleinlagen fortsetze, anstatt sich auf seine fußballerische Qualität zu verlassen, war bemerkenswert.

Der Höhepunkt dieses Schmierentheaters war erreicht, als ein Endenicher Abwehrspieler nach einer Diskussion mit seinem Gegenspieler eine „Sterbeszene“ zelebrierte, die in ihrer dramaturgischen Ausführung die legendäre Kopfnuss-Aktion des damaligen Bundesliga-Trainers Norbert Meier noch deutlich unterbot (90.). Dass der Schiedsrichter für diese Vorführung nicht nur den Schauspieler, sondern auch den unbeteiligten Porzer Spieler verwarnte, passte ins Bild der schlechten Gesamtleistung des insgesamt absolut überforderten Schiedsrichterteams.

 

Jonas Wendt (Trainer SpVg. Porz): „Ich habe Respekt vor dem FV Bonn-Endenich, denn wer 14 von 15 Spielen gewinnt, steht völlig verdient an der Tabellenspitze. Dennoch haben meine Spieler herausragend gespielt und gekämpft. Das ist der Fußball, den wir vom Trainerstab von unserer Mannschaft sehen wollen.“