6 : 1! Aufsteiger Wahn-Grengel bereitet Nachbar Germania Zündorf II ein fürchterliches Waterloo!

Weber (2), Kroll (2), Jalali und Trautzenburg schießen Germanen in 55 Minuten ab – Pala/Mert-Elf feiert einen großartigen Liga-Einstand – Germania-Neucoach Jarms restlos bedient – Quo vadis SVW?

Mit der SpVg. Wahn-Grengel konnte eine von drei Grengeler Mannschaften im letzten Jahr den Aufstieg in die B-Liga bewerkstelligen. Dabei wurde das schwierige Aufstiegsunternehmen nur auf Rang 3 abgeschlossen, dessen Platzierung aber ausreichte, um als bester Liga-Dritter aller Staffeln noch den Sprung nach oben zu realisieren. Nach 15 Jahren ist damit der alte Traditionsclub aus den tiefen Klassen des Kölner Fußball wieder in die B-Klasse zurückgekehrt, wo man auf bessere Zeiten hofft.

Mit Yildiray Pala und Alkin Mert hat man beim Neuling jetzt eine Doppelrolle der Chefverantwortung platziert, um das optimale aus der Mannschaft herauszuholen. Gleich im ersten Ligaspiel empfing man auf heimischer Anlage den Nachbarschaftskonkurrenten FC Germania Zündorf II. Die Germanen haben sich mit Frank Jarms einen neuen Coach ins Team geholt, der bereits in der Bezirksliga einige Trainererfahrungen gesammelt hat. Die Zweitvertretung hat sich in der B-Liga bestens akklimatisiert und geht ihrer vierten Saison in dieser Liga entgegen.

Die Mannschaft bildet so einen geeigneten Unterbau für die Erstvertretung, die in der Bezirksliga auf Punktejagd geht. So können sich verletzte und angeschlagene Spieler gerade in der II. Mannschaft bei entsprechender Ligastärke die erforderliche Spielpraxis holen, auch wenn das manchmal die kontinuierliche Arbeit der Zweitvertretung tangiert. An der Nachtigallenstraße entwickelte sich von Beginn an ein echtes Derby, wo niemand sein Eintrittsgeld bereuen sollte.

Der Aufsteiger war hochmotiviert, bis auf die verletzungsbedingten Mehmet Salgut und Kadir Ala, standen alle Spieler zu Verfügung. Vor gut 150 Zuschauern ging es wie erwartet gleich ordentlich zu Sache. Grengel legte gleich eine hohe Laufintensität an den Tag und kam zu ersten Torchancen. In der 8. Minute war es dann Berkan Tahtaci, der nach Eckball den Ball per Kopf an die Unterkante der Latte köpfte, wo Germania-Keeper Ari Wali, im letzten Jahr noch Keeper bei der Grengeler Aufstiegsmannschaft (SpVg. Wahn-Grengel II), den Ball noch auf der Linie sicherte.

Nur zwei Minuten später kombinierte sich die Gastgeber wunderbar durch. Der sehr auffällige und gut aufgelegte Sascha Hoenicke nagelte den Ball aus 15m gegen den Innenpfosten, wo erneut nicht viel fehlte und damit die nächste Duftmarke gesetzt wurde. Nach 18 Minuten tauchten dann auch die Gäste erstmalig vor dem Tor auf. Ein langer Ball aus der Kette wurde von der SpVg-Abwehrreihe unterschätzt und

Gästestürmer Nikolaos Efthimiadis bedankte sich und schloss zu diesem Zeitpunkt schmeichelhaften 0:1-Führungstreffer ab.

In der Folge tauchte Nauzad Abd Ali und erneut Efthimiadis in aussichtsreichen Situationen vor dem 16er auf, konnten sich aber hier nicht entscheidend durchsetzen. In der 35. Minute belohnte sich dann der Gastgeber: Nach schnellem Einwurf von Hoenicke, leitete Krieblin glücklich auf Jalali weiter, der dann zum hochverdienten 1:1-Ausgleichstreffer traf. Fünf Minuten später testete Lukas Schnell mit einem guten Distanzschuss SpVg-Keper Marco Smok, der präsent zur Stelle war, so dass es mit dem 1:1 in die Halbzeit ging.

Den besseren Start in den zweiten Abschnitt hatte dann die Pala/Mert-Elf. Nur 120 Sekunden nach Wiederanpfiff war Mike Weber zur Stelle und vollendete eine herausragende Vorarbeit und Hoenicke zum 2:1 (47.). Die Germanen hatten sich noch nicht richtig erholt, da klingelte es ein weiters Mal. Justin Kroll erhöhte nach gutem Zuspiel von Krieblin auf 3:1 und dabei Germania-Keeper Ari Wali keine Chance ließ (50.). Innerhalb von 5 Minuten verloren die Gäste ihre Spiellinie und schlitterten so in ein Debakel hinein.

Nach mehreren Wechseln der Jarms-Elf erlief Trautzenberg einen langen Ball von Jalali, nutze dabei allerdings einen Abstimmungsfehler zwischen Ari Wali und Azad Abd Ali (auch ehemaliger Wahner-Akteur der Aufstiegsmannschaft) und schloss zum 4:1 ab. Beim Liganeuling lief jetzt alles am Schnürchen, der weiter am Tempo und Engagement festhielt. So war dann der nächste Treffer nzur eine Frage der Zeit. Und er kam: Mike Weber erhöhte nach 73 Minuten auf 5:1, nachdem Daniel Wübken ihn mustergültig in Szene gesetzt hatte. Weber enteilte dabei der kompletten Germania-Defensive und blieb vor dem Tor eiskalt.

In der Schlussphase konnte sich Keeper Marco Smok noch zwei Mal überragend auszeichnen, als er gegen Dibrani Stark die Überhand im 1:1-Duell behielt und am Ende einen Ball von Gästestürmer Nauzad Abd Ali (noch ein weiterer Akteur der letztjährigen Aufstiegsmannschaft), überragend aus der Ecke kratzte. Mohamad Jalali scheiterte noch zweimal vor dem Zündorfer-Kasten am Außenpfosten und Keeper Ari Wali. Den Schlusspunkt setzte dann erneut Justin Kroll nach erneut starker Vorlage von Krieblin, der eine starke Vorstellung lieferte (6:1/87.).

Yildiray Pala (Trainer SpVg. Wahn-Grengel):

„Wir hatten uns nach der Vorbereitung mit vielen Urlaubern einiges vorgenommen und wollten gleich zeigen, dass wir hier nichts abschenken werden. Unsere Jungs haben das Spiel komplett an sich gezogen, waren engagiert bei der Sache und haben eine ausgezeichnete Einstellung und Moral an den Tag gelegt.

Wir waren bissig in den Zweikämpfen und haben uns in der Offensive für die gute Leistung belohnt gegen einen guten Gegner aus Zündorf. Heute verdient jeder der Jungs einen großen Respekt, wir dürfen uns eine Woche über die Tabellenführung freuen, aber uns ist allen klar, dass das nur eine Momentaufnahme ist.“