0 : 2! Germania Zündorf kassiert zum Vorrundenabschluss zwei Niederlagen!
In der Woche 0:4 in Hoffnungsthal – Ungeschlagenen-Serie beendet – Equipe überwintert auf Rang 9
Bezirksligist FC Germania Zündorf konnte den Vorrunden-Abschluss nicht erfolgreich gestalten. Zunächst gab es Mitte der Woche das Nachholspiel beim TV Hoffnungsthal, wo die Mannschaft von Yanik Gilles und Daniel Werken deutlich mit 4:0 verlor. Am gestrigen Sonntag unterlag die Elf dem SSV Jan Wellem mit 0:2 (0:1). Durch die Niederlage rutschte die Germania auf Rang 9, hat aber mit 20 Punkten ein ordentliches Polster angesammelt, womit sie weit genug von der schwarzen Zone entfernt ist, während der Gegner aus Jan Wellem auf Rang 3 vorgefahren ist.
Gegen die Gladbacher-Elf geriet man nach 13 Minuten durch Shabani mit 0:1 in Rückstand. Im zweiten Abschnitt bekamen die Zuschauer dann eine etwas interessantere Partie zu sehen, wo dann letztendlich Kramer in der 79. Minute für den 0:2-Endstand sorgte. Insgesamt kann man bei den Germanen von einer zufriedenstellenden Vorrunde sprechen. Das Team hat sich gegenüber dem Vorjahr weiter stabilisiert und dürfte auch diese Leistungssteigerung sicher auch in der Rückrunde bestätigen.
Yanik Gilles (Trainer FC Germania Zündorf):
KEIN KOMMENTAR
Federico „Freddy“ Canalejas – der beliebte Deutsch-Spanier, der den Porzer Fußball so bereichert hat
Auch in diesem Report möchten wir einen besonderen Funktionär des Porzer Fußballs ein paar verdiente Zeilen widmen: Federico Canalejas, von allen nur „Freddy“ genannt, ist weit mehr als ein normaler Sportfunktionär, der bei vielen Vereinen in Porz seine Spuren hinterlassen hat. Aktuell engagiert er sich beim Bezirksligisten FC Germania Zündorf und ist stets ein geschätzter Gesprächspartner und Sportsfreund.
Während er früher als Spieler und Trainer auf dem Platz glänzte, beweist der gebürtige Spanier heute mit vielen organisatorischen Fähigkeiten, dass er noch lange nicht zum alten Eisen gehört. Die 70 hat „Freddy“ zwar überschritten, aber diese Zahl sieht man dem sympathischen Deutsch-Spanier wahrlich nicht an. Früh stieg er ins Trainerleben ein und war beim SSV Ostheim, dem ESV Gremberghoven, Viktoria Köln, dem SC West Köln, der SpVg. Wahn-Grengel, der SpVg. Porz, Ataspor Porz und dem RSV Urbach in verschiedenen Trainerfunktionen tätig.
Schriftliche Verträge gab es bei ihm nicht. Bei ihm zählte der Handschlag und das Ehrenamt für den Verein wurde sehr großgeschrieben. Er ist einer der typischen alten Schule, wo ein Wort noch als Wort zählt. Heute kümmert er sich unter anderem darum, dass bei den Germania-Spielen beim Eintritt/Zutritt zu der schnieken Jupp Röhrig-Sportanlage alles in geordneten Bahnen zugeht. So sichert er als Kassierer mit seinem Kompagnon Veysel Erdek die Eintrittsgelder, die bei schlechtem Wetter manchmal nur zum Bezahlen des eingesetzten Schiedsrichtergespanns reichen.
Aber das ist nur eine Tätigkeit von vielen, die er auch heute noch mit viel Freude ausübt. Seinen Rufnamen „Freddy“ hat sich der Spanien-Fan selbst zugelegt. In jungen Jahren war er in Köln mit der Gitarre unterwegs und da war der Name Federico einfach zu lang. Kurzerhand schrieb er „Freddy“ in dicken Buchstaben auf seine Gitarre, womit er seinen Namen weghatte. Die Gitarre ziert noch heute sein Wohnzimmer und ist für ihn ein wunderbares Erinnerungsstück an längst vergangene Zeiten.
Wenn man an Germania-Heimspieltagen mit ihm ein paar Worte spanisch wechselt, merkt man schnell seine südländische Mentalität, die dann aufblüht. Seine große Liebe zu seinem Geburtsland, zu seiner Stadt Madrid, da wo er das Licht der Welt erblickte. Kein Wunder das er in jungen Jahren jedes Spiel von Real Madrid aufsaugte. Und wenn sein Real dann mal auswärts spielte, schaute man beim Nachbarn Atletico Madrid vorbei. Er wuchs in dieser tollen Zeit des großen Real Madrid auf, da wo das „weiße Ballett“ geboren wurde.
So erlebte er hautnah die einzigartige Karriere von Alfredo Stéfano Di Stéfano. Der argentinische Fußballer und Trainer, der 1956 auch die spanische Staatsbürgerschaft erhielt und der Kopf des damaligen unschlagbaren „weißen Balletts“ mit unzähligen Meisterschaften, Europacup-Titeln und persönlichen Ehrungen als Spieler und Trainer war. Fußball war in dieser Zeit einfach alles und immer eine ganze Woche Tagesgespräch.
Als er in den 70ern nach Deutschland kam war auch hier der Fußball das soziale Bindeglied. So war er damals Mitgestalter des spanischen Clubs Casa Espana, wo es in den ersten Jahren nur Spiele gegen Casa Italia gab und man so den „südländischen Europameister“ ausspielte. Sein großes Hobby ist die Familie, sie geht ihm über alles. Und natürlich seine liebe Frau Marianne, wo er noch heute stolz sagt, dass sie sein 6er im Lotto ist. Wenn es irgendwie möglich ist, wird alles zusammen unternommen.
Wie groß seine Heimatliebe und Stolz wirklich ist und auch bleiben wird, zeigt sich immer dann, wenn die deutsche Nationalelf auf Spanien trifft. Dann hat er ein spanisches Trikot an und drückt der „La Roja“ ganz fest die Daumen. Angesprochen auf das deutsche EM-Aus gegen Spanien durch das legendäre Cucurella-Handspiel hat er aber auch eine klare Meinung: „Natürlich war das ein klares Handspiel und ein klarer Elfmeter. Diese Fehlentscheidung ist eine Schande für den Fußball“, sind klare Worte des Fußball-Fachmann, der aber am Ende doch noch den vierten EM-Titel feiern konnte.
Zweimal im Jahr ruft Espana, dem er sich nicht entziehen kann. Dann verbringen die beiden wunderbare warme Wochen in Mallorca und Madrid. Nur beim Fußball gehört die Zweisamkeit auf. Marianne gibt ihrem „Freddy“ alle Fußball-Freiheiten, denn sie weiß genau, was der Fußball ihm bedeutet. „Freddy“ drückt das eher politisch aus: „Wenn es um Fußball geht, bin ich der Außenminister und sie kümmert sich als Innenministerin um andere Belange“, erzählt er mit einem stolzen Lachen.
Für die Fußball-Zukunft in Porz hat er noch einen speziellen Wunsch: „Ich wünsche mir das unter den Porzer Vereinen wieder ein größerer Zusammenhalt aufkommt. Das es vielleicht wieder eine Zeit gibt, die von Stolz und Identifikation gekennzeichnet wird, wo Neid und Geld eher eine untergeordnete Rolle spielen. Schau Dir die letzten Jahre beim RSV Urbach, beim SV Westhoven, bei Prometheus oder Ataspor Porz an. Das sollte uns allen zu denken geben“, weist er klar auf die Problemfälle der vergangenen Jahre hin, wo die Ehrlichkeit und die faire Zusammenarbeit auf der Strecke geblieben ist.
In Lucena, einer Provinz in Andalusien, gibt es sogar eine Straße die nach ihm benannt ist, die Calle Federico Canalejas. Ob er jemals seine eigene Straße in Lucena überquert hat, konnte die Redaktion nicht in Erfahrung bringen. Sicher ist aber eines: In der Porzer Fußballwelt hat „Freddy“ mächtige Spuren hinterlassen, Spuren wofür man ihm heute sehr dankbar ist. „Freddy“, bleib dem Fußball noch viele Jahre treu und das wichtigste: Bleib gesund!