Peter Dicke hört auf – Eine große Porzer Ära neigt sich dem Ende
Vorsitzender der SpVg. Porz kandidiert nicht mehr – Nach der Saison 25/26 ist Schluss – Sympathischer Präsident wird als Ehrenmitglied gehandelt
von Werner Kilian
Vor einigen Tagen vermeldete der Mittelrheinligist SpVg. Porz, dass der Vereinsvorsitzende Peter Dicke bei der anstehenden Mitgliederversammlung nicht mehr für das Amt des Präsidenten kandidieren wird. Damit endet beim alten Traditionsclub eine ganz große Ära von einem Menschen und Sportsmann, der dem Club in 15 Jahren nicht nur ein Gesicht gegeben, sondern ihn auch sportlich zum besten Ergebnis in der Vereinsgeschichte verholfen hat.
Mit seiner Entscheidung leitet er eine neue Phase in der Vereinsführung bei den Rothosen ein. Schon im vergangenen Jahr beschäftigte sich Dicke mit diesem Thema, entschied sich dann aber nach der neuerlichen Vertragsverlängerung von Trainer Jonas Wendt für ein weiteres gemeinsames Jahr. Seit dem Jahr 2011 steht Peter Dicke als Vereinsvorsitzender der SpVg. Porz an der Spitze des Traditionsclubs. Unter seiner Führung hat sich der Verein organisatorisch wie sportlich deutlich weiterentwickelt.
Seit 2011 Vorsitzender beim Traditionsclub
Mit Beginn seiner Amtszeit stand der Verein vor schweren sportlichen und strukturellen Herausforderungen, die es geduldig, zielorientiert und konsensorientiert anzugehen galt. Der größte Porzer Traditionsclub war bis in die Kreisliga A abgerutscht und damit am absoluten sportlichen Tiefpunkt angelangt. Aus dieser schwierigen Ausgangslage heraus wurden schrittweise Lösungen implementiert, die den Verein wieder in eine positive sportliche Fahrwasserkurve brachten.
Seine vorrangigen Aufgaben waren auf Stabilität, Kontinuität und eine nachhaltige Entwicklung des Vereins gerichtet. Nach und nach stellten sich unter seiner Führung auch langsam wieder die sportlichen Erfolge ein. Aufstieg in die Bezirksliga, Aufstieg in die Landesliga und dann auch noch der Aufstieg in die Mittelrheinliga (Oberliga). Mit dem Aufstieg in die „altdeutsche Oberliga“ brach dann auch ein neues fußballerisches Zeitalter in Porz an, wo man bis heute logistisch bis auf das Äußerste gefordert wird.
Der Aufstiegspfad zeigte eine kontinuierliche sportliche Entwicklung, die dem Verein neue Perspektiven eröffnete. Verantwortlich für diesen rasanten Aufstieg ist natürlich auch Trainer Jonas Wendt, mit dem Peter Dicke seit knapp 8 Jahren eine eindrucksvolle erfolgreiche Zusammenarbeit pflegt. Beide Sportsmänner haben sich gefunden und sind über die Jahre ein gemeinsames sehr erfolgreiches Team geworden, wo Vertrauen und Loyalität ganz oben auf der Liste stehen.
Eine sportliche Beziehung, wo sich viele Vereine in punkto Anschauungsunterricht eine Scheibe von abschneiden können. Heute spielt der Club im aktuell dritten Jahr in der Mittelrheinliga, was zugleich das beste sportliche Ergebnis in der 106-jährigen Geschichte des Vereins darstellt. Diese Aussage unterstreicht den Trend der positiven Entwicklung und die sportliche Leistungsfähigkeit, die unter Dickes Führung an Bedeutung gewonnen hat. Bedenkt man dann noch, dass der Club nur ein kleines Budget für die Mittelrheinliga zur Verfügung hat, ist der Erfolg umso höher einzustufen.
Unter seiner Führung das beste Ergebnis der Vereinsgeschichte
Wer Peter Dicke kennt, merkt schnell, dass man hier einem sympathischen Menschen mit viel Diplomatie und Charisma gegenübersteht. Seine ausstrahlende Ruhe, die Besonnenheit und Geduld sind Eigenschaften die es ihm ermöglichen, innerhalb des Vereins wie auch in der Zusammenarbeit mit externen Partnern ruhige, konstruktive Entscheidungsprozesse zu führen.
Mit seinem professionellen Auftreten hat er sich über die Porzer Stadtgrenzen hinaus eine große Anerkennung in der Fußballszene erarbeitet. Dieses äußert sich in einem positiven Image der SpVg. Porz als verlässlicher Verein mit klaren Strukturen und Verantwortlichkeiten. Peter Dicke trägt auch maßgeblich zu der professionellen Außendarstellung und die respektierte Haltung im Fußballumfeld bei.
Dazu gehört auch seine eindrucksvolle wöchentliche Berichterstattung über die sportlichen Ereignisse und die verantwortliche Führung der Vereins-Homepage, womit er hier auch einer vorbildlichen Öffentlichkeitsarbeit gerecht wird. So ist er auch in dieser Hinsicht ein geschätzter wunderbarer Mitarbeiter und Unterstützer für den Porzer Fussballticker, der ihn in seiner ganzen Amtszeit begleitet.
Peter Dicke – ein „Blauer“ in Kölle am Ring
Einziges Manko was er über die vielen Jahre nicht ablegen konnte ist die Tatsache, dass er im Fußballerherzen „ein Blauer“ geblieben ist. Schalke ist und bleibt sein treuer Verein, auch wenn er gerade in Porz tagtäglich von einer großen roten FC-Familie umgeben ist. Das er als gebürtiger
Sauerländer sich seit vielen Jahren den ein oder anderen Spruch anhören musste, hat er gelernt und weiß damit geschickt umzugehen. Waren der FC und Schalke im letzten Jahr noch zweitklassig, hat sich das jetzt mit dem FC-Aufstieg geändert, womit die spitzen Sprüche weniger geworden sind.
Eine ganz große Stütze in seinem Leben ist seine Frau Birgit, die sich auch seit vielen Jahren an den Heimspieltagen mit großen Engagement im Vereinshaus einbringt und deren frischgebackener Marmorkuchen immer noch ein absoluter Geheimtipp ist. Neben Beruf und Fußball sind
die beiden heute aktuell auch als Handwerker gefragt. Beim Hausbau der Tochter wird hier jedes Wochenende Hand angelegt und beide entpuppen sich auch auf diesem Gebiet als echte Könner.
Für die „Rothosen“, wie Alt-Nationalspieler und FC-Legende Wolfgang Weber „seine SpVg.“ nennt, beginnt dann für den Verein eine Übergangsphase, die sowohl Chancen als auch Herausforderungen birgt. Die gute sportliche Entwicklung in der Mittelrheinliga stärkt die Ausgangslage des Vereins. Gerade mit der Vereins-Ikone Wolfgang Weber hat Dicke immer den Austausch und Konsens gesucht.
Weber & Dicke – zwei Porzer Legenden!
Hier trafen immer zwei große Persönlichkeiten aufeinander, die sich noch heute sehr schätzen und respektieren. Aber auch hier ist die Zeit weiter vorangeschritten. Für Weber bedeutet das Ende der Peter Dicke-Ära ein großer Verlust für den Club. Er muss es wissen, denn schließlich hat er hier im Club als „Porzer Jung“ nicht nur das Fußballspielen gelernt, sondern kennt die Vereinsstrukturen aus dem Effeff.
Für den neuen Vorsitz oder die neue Führung wird es wichtig sein, die erreichte Stabilität beizubehalten, die Strukturen weiter zu optimieren und zugleich den sportlichen Aufwärtstrend fortzusetzen. Aber auch hier ist klar: Jeder, der weiß wie der Ball rollt, weiß auch, dass das kein Zuckerschlecken und insgesamt ein schwieriges Unterfangen wird.
Mit der Entscheidung, dass er bei der kommenden Mitgliederversammlung nicht mehr kandidieren wird, will er jungen Führungskräften innerhalb des Vereins den Weg ebnen und wird hier sicher weiter als Vorbildfunktion zur Verfügung stehen. Peter Dicke wird
mit seinem großen Engagement in jedem Fall einen dicken Fußabdruck hinterlassen, der sicherlich nur schwerlich zu ersetzen sein dürfte.
Der Abschied von der Kandidatur zur Wiederwahl markiert den Beginn einer neuen Ära – eine Chance, die Ressourcen, Erfahrungen und Werte der Ära Dicke sinnvoll in eine fortgesetzte positive Entwicklung des Vereins zu überführen.
Dicke genießt seine Abschieds-Tour
Der Porzer Fussballticker hat das Glück, während der gesamten Amtszeit von Peter seine Geschicke pressetechnisch zu begleiten. Ohne Wenn und Aber gehört er zu den zuverlässigsten und akribischen Berichterstattern und Zuarbeiter, unabhängig ob der Club einen Sieg oder eine Niederlage eingefahren hatte.
Lieber Peter, es war uns eine große Ehre, aber noch bist Du ja mindestens 25 Ligaspiele in Amt und Würden. Du hast dem Fußball, aber auch Porz als Kölner Stadtteil viel gegeben und wirst in den Geschichtsbüchern Deinen berechtigten Platz finden. Wir sagen jetzt schon: Danke für diese tolle Zeit der Zusammenarbeit.