Mit „Frantic Quo“ geht ein neuer Quo-Stern am Himmel auf!

Neue Status Quo-Tributeband brachte den ausverkauften Backyard Club in Recklinghausen zum Kochen – Weitere Auftritte in Bottrop, Oberhausen und Zülpich stehen an

Von Werner Kilian

Das Beste vorneweg: Nach dem gestrigen großartigen Auftritt der Status Quo Tributeband „Frantic Quo“, dürfen sich die Quo-Freunde im Lande besonders freuen. Denn mit der neuen jungen Band scheint eine neue Tributeband-Ära im Ruhrpott angebrochen zu sein. Doch der Reihe nach: Unsere Reise führt uns am Samstag in das Ruhrgebiet nach Recklinghausen, eine Stadt im Nordwesten Nordrhein-Westfalens. Die 110.000 Einwohner zählende Stadt ist bestens als Ruhrfestspielstadt bekannt.

Mitten in einem Industriegebiet an der Alten Grenzstraße im Stadtgebiet König-Ludwig befindet sich, leicht versteckt, der Backyard Club, ein gemeinnütziger eingetragener Verein zur Unterstützung der Kulturszene mit Sitz in Recklinghausen. 18 Monate existiert dieser schnieke Club, der die schlimme Corona Pandemie Gottseidank wohlbehalten überstanden hat. Der Club wird mit unermüdlicher ehrenamtlicher Arbeit von Achim Schwarz, Ralf Schüler, Anja Schmale, Mario Wagner, Dietmar Lorenz und Bernd Krüger mit Live-Musik am Leben gehalten.

Die Lage im Industriegebiet hat einen unschlagbaren Vorteil: Es gibt keine Anwohner, die sich über Lärm beschweren, womit die Bands ihre Verstärker voll aufdrehen können. Nach den ersten Metern in den Backyard Club hinein wird einem schnell klar, dass die gute alte Zeit der 70er Jahre hier nicht weit weg ist. Klein, gemütlich, altes Gemäuer, geschmückt mit alten Postern und Bildern lassen schnell alte persönliche Erinnerungsschätzchen erwachen, die wir von der alten Rockmusik-Fraktion damals gelebt haben.

Bernd Krüger (li.) engagiert sich mit viel Leidenschaft im Backyard Club. Kein Wunder, denn die Live-Gig-Liste ist schon bis Herbst 2023 ausgebucht (Foto mit freundlicher Genehmigung von Jörg Weißkopf).

Neben dem großen Tresen-Ausschank dann eine knapp 6x3m große Bühne, wo jede Band genügend Platz haben sollte, um hier einen ganz besonderen Gig zu kredenzen. Damit wird auch schnell klar, dass es für jede Live-Band ein Genuss sein muss, in diesem urigen Schuppen zu spielen. In genau diesem Club, der im Ruhrpott sicher seines gleichen sucht. Mit einem Top Catering und vielen liebenswerten Menschen findet man hier schnell ein wunderbares Ambiente und kann einen rockigen phantastischen Abend verbringen. Und genau das war am gestrigen Abend nicht anders.

Bernd Krüger, Vorstandsmitglied im Club und selbst Frontman in der bekannten Psychedelic Rock-Formation „Zen Trip“ bringt es direkt auf den Punkt: „Unser Club ist mit einer Ticketanzahl von 60 Besuchern begrenzt, aber wir hätten heute hier bei der Combo Quo & AC/DC gut und gerne über 100 Tickets verkaufen können, was zeigt, dass der Club voll im Trend steht“ und schwärmt danach von der guten alten Zeit mit der er groß geworden ist und die ihn musikalisch sehr beeinflusst hat. Für die angereisten Quo-Fans war das Wiedersehen alter Quo-Freunde ein fast nostalgischer Moment, denn auch hier hatte die Corona Pandemie viele sonstige Gemeinsamkeiten in der Vergangenheit verhindert.

Als dann um 20:08 Uhr das eingespielte Intro „The Drone“ die „Frantic Quo“ ankündigte, gab es vor der Bühne ein kleines Gedränge, denn jeder wollte seinen Quadratmeter nicht missen, um mit der Luftgitarre und dem Headbanging ordentlich dagegen zu halten. Mit „Caroline“, „Don’t waste my time“, „Paper Plane“ und „Rain“ heizte die Band dem Publikum gleich ordentlich rein und gab unmissverständlich die Marschrichtung an. Dabei machte die Band keinen großen Schnickschnack, sondern rammte die ersten vier Stücke gleich in Folge runter.

Marcel Weißkopf war für den Rick Parfitt-Part zuständig und schrappte mit einer beeindruckenden Leichtigkeit wie eine gutölende Maschine in die Saiten. Mit „Hold you back“, „Little Lady“, „Backwater“ packte die Crew gleich die nächsten drei Meilensteine der guten alten Status Quo Zeit aus den 70ern und 80ern raus. Für den überwiegenden Gesangspart war Solo-Gitarrist Hagen Felter zuständig und verkörperte damit wunderbar die Rolle vom Vorbild Francis Rossi. Hagen stand seinem Pendant Marcel keine Sekunde nach und die beiden alten Schulfreunde sorgten für den genialen Rossi-Parfitt-Sound.

Marcel Weißkopf bearbeitete seine Tele wie eine nicht zu stoppende Maschine (Foto mit freundlicher Genehmigung von Jörg Weißkopf).

Für eine ordentliche Bassline sorgte Marius Ignacczak, der damit auch unmissverständlich klarstellte, dass eine Band ohne Basser gar nicht geht. Marius übernahm dann auch gleich den alten Doors-Klassiker „Roadhouse Blues“, womit das Publikum nicht mehr zu halten war. Mit „Roll over lay down“, „Down Down“ und „Whatever you want“ bog die „Frantic Quo“ dann schon auf die Zielgerade ein. Mit Thomas Diemer besitzt die Band einen Top-Schlagzeuger, der neben „Frantic Quo“ auch noch in einer Pink Floyd-Tributeband spielt.

Thomas ist seit Kindesbeinen ein ganz großer Fan von Status Quo und Pink Floyd und hat sich mit den beiden Jobs sicherlich einen großen persönlichen Traum erfüllt. Der erfahrene Drummer besticht nicht nur mit einer starken punktgenauen Schlagfertigkeit, sondern ist auch der ruhende Pol der Band. So drückte er dann auch beim abschließenden „Bye Bye Johnny“ ordentlich auf das Tempo und beendete das Set mit einem furiosen Finale. Kaum war der letzte Riff gespielt, konnte sich die Band den unüberhörbaren Zugabe-Rufen nicht erwehren.

„Frantic Quo“, das sind (v.l.) Hagen Felter, Marcel Weißkopf, Thomas Diemer und Marius Ignacczak (Foto mit freundlicher Genehmigung von Jörg Weißkopf).

Mit „Rocking all over the world“ und „Blue Eyed Lady“ kredenzte die Band noch zwei weitere Rock-Hammer und bescherte dem Publikum einen grandiosen Status Quo-Abend. In Anbetracht der Tatsache, dass die junge Band gerade mal eine Handvoll Live-Auftritte hinter sich hat, kann man der Crew zu einer tollen Vorstellung nur gratulieren. Unterm Strich bleibt festzuhalten, das mit den „Frantic Quo“ ein neuer Stern am Boogie-Rock-Himmel erleuchtet ist. Wer die Möglichkeit hat, die Band live zu erleben, sollte die Möglichkeit nutzen.

Am 24. Juni spielt die Band auf dem Bottroper Hotstock Festival. Eine Woche später, am 01. Juli, besteigt sie beim legendären „Oberhausen rockt“ die Bühnenbretter. Im Herbst wird sie in Zülpich im „Lago Beach“ ein Live-Konzert geben und der „Backyard Club“ hat die Jungs sicherlich nicht zum letzten Mal gesehen. Was? Unser Report hat dein Interesse geweckt? Dann verfolge ihren Weg weiter über Facebook oder auch über:

www.franticquo.com  oder  info@franticquo.com

Die Band trägt ihren Namen zurecht. Nach dem beeindruckenden Ausflug in die gute alte Quo-Zeit der 70er und 80er Jahre, war der Crew der Beifall sowas von sicher. Kein Wunder das die sympathische schottische Quo-Rocklady Helen McCutcheon Nickenig sich diesen Schnappschuss nicht entgehen ließ (Foto mit freundlicher Genehmigung von Jörg Weißkopf).

Für den Schlusspunkt im Backyard Club sorgte dann anschließend die AC/DC-Tributeband „POWER UP“ mit ihrem unverkennbaren Sound der legendären australischen Vorbilder. Dabei überzeugte die Band mit einer bestechenden Qualität, wo jeder AC/DC-Liebhaber voll auf seine Kosten kam.

Neben dem unfassbaren Solo-Gitarristen Bernd Schuchnegg, dem legendären Drummer Frank Amelang, Sänger Stefan Strater, der Rhythmusgitarren-Maschine Dirk Reinders und Rainer Schaffranietz am Bass ließ die Band keinen AC/DC-Knaller aus und präsentierte eine sehr professionelle Darbietung. Die Crew spielt am 11. März im Zollhaus in Schermbeck und ist 24. Juni ebenfalls auf dem Bottroper Hotstock-Festival vertreten.