Mit Peter Dicke verlieren nicht nur die Rothosen, sondern auch Porz einen Ausnahme-Präsidenten
Am 29. Oktober 2025 ist die Mitgliederversammlung der SpVg., Porz anberaumt. Im Rahmen dieser Versammlung finden auch die Neuwahlen des Vorstandes statt. Peter Dicke, seit 15 Jahren 1. Vorsitzender des alten Traditionsclub, wird auf eigenen Wunsch nicht mehr kandidieren, womit der Club vor neuen Herausforderungen steht. Dicke hat in seiner Funktion den Club in der sportlich schlimmsten Zeit (sportlicher Fall in die Kreisliga A) übernommen und den Verein unter seiner Führung langsam aber stetig wieder zu einem Porzer Aushängeschild gemacht.
Das der Verein atemberaubende und unvergessene Aufstiege feiern konnte und das die „Rothosen“ heute in der sage und schreibe 3. Saison in Folge in der Mittelrheinliga spielen, hat sicherlich viele Namen und Protagonisten. Aber die positive Zeit wird unter anderem immer wieder mit seinem Namen verbunden sein, denn schließlich hat er die SpVg. führungstechnisch wieder auf die Fußball-Landkarte gebracht. Unter seiner Amtszeit erreichte der Club den größten Erfolg der Vereinsgeschichte und führt dieses Erfolgsmärchen aktuell weiter.
Der Porzer Fussballticker besteht jetzt 24 Jahre und kann damit ohne Übertreibung sagen, dass ihm die Gepflogenheiten im Porzer Fußball, speziell bei der SpVg. Porz, sehr wohl bekannt sind. Es ist keine Überraschung
zu sagen, dass bei der SpVg. Porz damit ein großer Wandel und eine große Herausforderung vor der Tür steht. Die Entscheidung von Peter Dicke gilt es absolut zu respektieren, auch im Wissen das er sehr große Elefantenspuren hinterlassen wird. Wichtig ist, dass er in seiner jetzigen Funktion dem Club bis zum Saisonende 25/26 erhalten bleibt, womit genügend Zeit für einen geregelten Übergang bleibt.
Die Frage eines Nachfolgers dürfte bei den Verantwortlichen sicher mehr als Stirnrunzeln aufwerfen. Zumal an Dickes Entscheidung möglicherweise ja auch einiges dranhängt. Wie geht es im Sommer 2026 weiter mit Trainer Jonas Wendt? Der vielfache Meistertrainer und Vater der großen Porzer Erfolge hatte sich zum letzten Jahreswechsel, sehr zur Freude der vielen Rothosen-Fans, für ein weiteres Jahr bei der SpVg. entschieden. Aber das nur unter der Voraussetzung und Prämisse, dass das perfekt funktionierende Erfolgsteam Dicke/Wendt weiter bestehen bleibt.
Bei allen aufkommenden Fragen und suchenden Gedanken sollte man aber auch hier nicht vergessen, dass ein Ende einer großen Ära, auch eine große Herausforderung und Chance für Neuerungen darstellt, die es zu finden gilt. Das scheint sich bei der SpVg. aktuell als extrem schwierig zu gestalten, denn das ´Format Peter Dicke´ findet man eben nicht an jeder Straßenecke. So dürfte am Ende die Anzahl der Bewerber mehr als übersichtlich sein. Mit Mario Ebel hat sich eine Person selbst ins Spiel gebracht, dessen angedachte Kandidatur nicht bei jedem auf Gegenliebe stößt. Ebel ist Geschäftsmann und hat Ambitionen auf eine politische Karriere, ist aber in punkto Vereinsführung eines Fußballclubs eher ein unbeschriebenes Blatt.
Bei aller Abwägung gibt es für die Redaktion des Fussballticker nur eine Person, die einer Kandidatur absolut gerecht werden könnte: Dieter Hennes. Er ist unbestritten eine Porzer Persönlichkeit mit einer starken Identifikation zum Verein, der diese Funktion mit einer gewissen
Weitsicht und Verantwortung übernehmen kann. Hennes ist mehr als eine Legende des Kölner Fußballs; er ist eine prägende Figur, deren jahrzehntelange Erfahrung, ruhige Ausstrahlung und analytische Schärfe ihn prädestinieren, die SpVg. Porz in einer entscheidenden Übergangsphase verantwortungsvoll zu führen.
Obwohl er sich derzeit im fußballerischen Ruhestand befindet, lässt ihn seine konsequente Nähe zum Geschehen im Porzer Fußball nicht los, sondern macht ihn zu einem außergewöhnlich passenden Nachfolger für den scheidenden Vorstandsvorsitzenden Peter Dicke. Hennes wohnt einen Steinschlag vom Autohaus Schmitz-Sportpark entfernt, besucht regelmäßig die Heimspiele der SpVg. Porz und ist bereits in seinem wohlverdienten Ruhestand, womit sich genügend Freiräume bieten dürften.

Hennes’ früherer Werdegang im Kölner Fußball hat ihn zu einer Instanz gemacht, die Spielideen, Strukturen und Netzwerke beherrscht wie kaum ein anderer. Als erfolgreicher Trainer in der Vergangenheit, kennt er die Anforderungen an einen Verein, der ambitioniert ist, aber zugleich die Bodenhaftung nicht verlieren will. Mit Karl-Heinz Brendel, dem früheren Porzer-Ausnahmespieler, dem eine große FC-Karriere wegen schweren Verletzungen versagt blieb, bildete er viele Jahre ein erfolgreiches Trainerduo beim damaligen Landesligisten RSV Urbach und verhalf dem Club viele Jahre zum erfolgreichen Porzer Aushängeschild. Hennes´ Namenhaftigkeit im Kreis des Kölner Fußballs hat sicher eine historische Bedeutung, die über die Kölner Grenzen hinausgeht.
In Porz kennt Hennes die Szenerie wie kein Zweiter, er versteht die lokalen Dynamiken, die Strukturen des Vereins, die Treiber und Hemmer der sportlichen Entwicklung und die Belange der Fans, die dem Club seit Jahren die Treue halten. Diese Situationskenntnis ist in einer Phase des Umbruchs von unschätzbarem Wert, weil sie es ermöglicht, sowohl Kontinuität als auch notwendige Erneuerung geschickt zu balancieren.
Sein großes Knowhow umfasst nicht nur die sportliche Ebene, sondern auch eine fundierte Organisations- und Führungsphilosophie, gerade in einer Zeit wo es gilt die Tradition zu respektieren und mutig neue Wege zu gehen. Er bietet eine sinnbildliche Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft, wo seine langjährige Erfahrung ihm mehr als
zugutekommen.
Seine ruhige Art und die Herangehensweise der vielschichtigen Aufgaben dürften wie ein Katalysator wirken, der die Zusammenarbeit zwischen Vorstand und dem Trainerteam fördert, harmonisiert und so eine klare, zukunftsorientierte Strategie ermöglicht. Das dürften auch wichtige Parameter für Trainer Jonas Wendt sein, der sich hier in Porz einen unerschütterlichen Legendenstatus aufgebaut hat und an seinem Lebenswerk meißelt. Wendt ist ein absolutes Vorbild und Beispiel, was man sich als Fußballtrainer durch harte Arbeit und Konstanz erarbeiten kann.
Folglich wäre Hennes nicht nur eine gute, sondern eine außergewöhnliche Wahl als Nachfolger von Peter Dicke – eine Wahl, die die Stabilität des Vereinskurses stärkt, die Qualität der sportlichen Strukturen erhöht und Porz auf dem Weg zu neuen sportlichen Erfolgen entscheidend voranbringen kann. In dieser Konstellation, mit seiner ruhigen Art, seinem tiefen Verständnis der Szenerie und seinem umfassenden Knowhow, wäre Dieter Hennes ein vielversprechender Gewinn, den die SpVg. Porz braucht, um die Ambitionen der nächsten Jahre glaubwürdig, nachhaltig und messbar umzusetzen.
Entscheiden, wie es mit dem alten erfolgreichen Traditionsclub weitergeht, müssen am Ende die Mitglieder der SpVg. Porz. Eine Entscheidung, um die man sie sicher nicht beneiden kann.
Werner Kilian
Chefredakteur Porzer-Fussballticker.de