6:3-Pleite beim Aufsteiger SSV Merten! SpVg. Porz bleibt im tiefen Abstiegskeller hängen!
Doppelpack von Amaadacho (2) und Treffer von Sylaj am Ende zu wenig – Co-Trainer Bockemühl mit Rot aus der Trainerbox – Jetzt kommt Schafhausen
Es war ein wildes, torreiches Spiel, bei dem sich die Spieler der SpVg. Porz durch großen Einsatzwillen und Moral auszeichneten, sich aber immer wieder auch individuelle Fehler leisteten, die sie um den Lohn ihres Engagements brachten. Der 6:3 (3:1)-Endstand klingt deutlicher, als sich der Spielverlauf darstellte. Die Anfangsphase gehörte den Gästen aus Porz. Louis Müller mit einem Flachschuss (8.) und Soufian Amaadacho nach einem schönen Solo (17.) vergaben gute Chancen zur Führung.
Es sollte sich für den späteren Spielverlauf als schlechtes Omen herausstellen, dass sich die Führung des SSV Merten als Folge eines Porzer Fehlers ergab. Der Mertener Torhüter schlug einen Ball zu kurz auf den Porzer Tomislav Mrkalj. Doch statt selbst zu versuchen, den Ball aus gut 20 Metern in das verwaiste Tor zu schießen, legte er ihn noch einmal quer. Ein Mertener Abwehrspieler passte jedoch auf, spielte den Ball lang auf einen durchstartenden Malaab, der das 1:0 für die Hausherren erzielte (24.).
Doch faktisch im Gegenzug glich Porz aus. Eine schöne Flanke von Daniel Spiegel wuchtete Soufian Amaadacho sehenswert zum 1:1 in die Maschen (26). Leider brachte dieses Tor keine zusätzliche Sicherheit ins Porzer Spiel. Bis zur Halbzeit entwickelte sich die beste Phase des SSV Merten. Die Mannschaft stand sehr tief, schwärmte bei Ballbesitz jedoch in hohem Tempo aus und brachte die Porzer Defensive immer wieder in Bedrängnis. Dennoch waren sie im Abschluss erneut auf Porzer Hilfe angewiesen. Beim 2:1 durch El Morabiti klärte die Gästeabwehr nur sehr zaghaft (30.), dem 3:1 durch Simmo kurz vor dem Halbzeitpfiff ging ein katastrophaler Ballverlust im Mittelfeld voraus (45.).
Nach der Halbzeitpause zeigten die Gäste, dass sie nicht gewillt waren, die Punkte kampflos abzugeben. Sie drängten auf den Anschlusstreffer, waren zunächst jedoch erfolglos. Neuer Schwung ergab sich durch die Einwechslung des frischen Stürmerduos Dogukan Tasli und Florent Sylaj (60.), die sich sofort in Szene setzten. Dogukan Tasli schlenzte den Ball von der Strafraumgrenze an den Pfosten des gegnerischen Tores, den Abpraller setzte Florent Sylaj in typischer Mittelstürmermanier zum 3:2 in die Maschen (63.).
Der neue Schwung wurde jedoch sofort wieder ausgebremst, weil der SSV Merten nach einer erneuten Unachtsamkeit der Porzer Abwehr das 4:2 durch Köpp erzielte und den alten Zwei-Tore-Rückstand wiederherstellte (64.) Es spricht für die Moral der SpVg. Porz, dass sie sich davon nicht sonderlich beeindrucken ließ, sondern direkt wieder angriff. Nach einem Foul an Daniel Spiegel im Strafraum entschied der Schiedsrichter auf Strafstoß für Porz, den Soufian Amaadacho zum erneuten 4:3-Anschlusstreffer verwandelte (71.).
Nun lag der Ausgleichstreffer in der Luft. Porz drängte vehement, Merten konnte sich kaum noch befreien. Nur einmal entwischte ein Mertener Stürmer dem Porzer Mittelfeld. Der Porzer Torhüter Dominique Mittenzwei klärte in dieser Situation nicht konsequent, sondern ließ sich auf einen unnötigen Zweikampf ein, verlor den Ball und musste anschließend machtlos ansehen, wie Köpp den Ball zum 5:3 einschoss und damit für die Vorentscheidung sorgte (81.).
Auch wenn die Porzer Spieler anschließend um den erneuten Anschluss kämpften, war das Spiel nun gelaufen. Zwar ergab sich noch die ein oder andere Halbchance für die Gäste, aber in der letzten Minute der Nachspielzeit erzielte SSV-Akteur Pedchenko dann sogar noch das 6:3 (90.+4). Am nächsten Wochenende kommt Union Schafhausen, die gegen Frechen nicht über ein 1:1 hinauskam.
Jonas Wendt (Trainer SpVg. Porz):
„Merten ist kein gutes Pflaster für mich. Wir müssen unsere individuellen Fehler abstellen, sonst wird es für uns unfassbar schwer, in der Liga zu bestehen. Wir hatten eine gute halbe Stunde, haben aber dann den Faden verloren. Auch im zweiten Abschnitt, wo wir ein wenig individuelle Klasse und Qualität reinbringen konnten, durfte man nochmal berechtigte Hoffnungen haben.
Aber zum Schluß wurde dann bei den Gegentoren unsere Moral gebrochen. Kämpferisch kann ich meinen Jungs aber gar keinen Vorwurf machen. Sie haben bis zur letzten Minute gekämpft. Am kommenden Sonntag wartet ein 6-Punkte-Spiel auf uns, auf das wir uns sehr gut vorbereiten werden.“
Bünyamin Kilic (Trainer SSV Merten):
„Alle Tore waren sehr schön herausgespielt, ein Riesenkompliment an die Jungs und ihre Leistung. Wir haben mit dem BSC als Aufsteiger die beste Offensive, das ist aller Ehren wert und auch die Punkteausbeute. Das Ergebnis hätte durchaus ein paar Tore höher ausfallen können, aber geht so in Ordnung und wir sind sehr zufrieden.
Nach sieben Spieltagen kann man auch von einem guten Saisonstart sprechen. Wir standen im Kreispokalfinale, haben dort bis zur 90. Minute 1:0 geführt und den Mittelrheinpokal erreicht.“
Marcus Arendt (Sportlicher Leiter SSV Merten):
„Ja, in der Gesamtbetrachtung war es ein verdienter Erfolg für uns. Porz war in den ersten 25 Minuten die bessere Elf. Danach haben wir in die Spur gefunden und uns mit dem 3:1 auch ein gutes Halbzeitpolster verschafft. Danach haben wir es einfach verpasst den Deckel drauf zu machen und Porz so immer wieder ins Spiel kommen lassen. Das sollte man gegen Porz einfach nicht tun, denn die Elf hat nie aufgesteckt.
So blieb es dann auch im zweiten Abschnitt eine spannende Partie, wo wir uns dann am Ende aber doch noch deutlich durchsetzen konnten. Für uns als Aufsteiger läuft es derzeit wirklich gut und wir hoffen das wir unser Klassenerhaltsziel frühzeitig erreichen können. Meinen alten Freunden bei der SpVg. wünsche ich weiter alles Gute und hoffe das sie das mit dem Klassenerhalt schaffen.“