Ärgerliche 3:2-Schlappe in Gladbach! SpVg. Porz verschläft den Start und kommt am Ende nicht zum verdienten Ausgleich!

Müller und Tasli-Elfmeter am Ende zu wenig – „Rothosen“ rutschen auf den letzten Platz – Nächste Woche kommt der VfL Vichttal

Die SpVg. Porz bleibt weiter ohne Sieg. Am 4. Spieltag kassierte die Elf eine 3:2 (2:1)-Auswärtsniederlage beim SV Bergisch Gladbach 09. Am letzten Wochenende freute man sich noch zurecht über den Teilerfolg beim 1:1 gegen den Bonner SC, wo man mit einer enormen Energieleistung den Punktgewinn sichern konnte. Anders scheint die Sachlage beim Bonner SC zu sein, die mit dem Remis einen erneuten Rückschlag hinnehmen mussten und wo sich ein Funktionär anscheinend genötigt sah, den Fußballverband auf Missstände rund um das Spiel in Porz hinzuweisen.

Der schriftlich verfasste Vorwurf (Schreiben liegt der Red. vor) richtet sich gegen die SpVg. Porz, Funktionäre und Spieler der SpVg. Porz. Der sehr einseitig verfasste Bericht lässt erkennen, dass die Verärgerung über die Punktverluste in Porz doch wohl größer war, wie bisher angenommen. Ob ein gutangesehener Fußballclub wie der Bonner SC so eine Art von „Nachtreten“ nötig hat, bleibt hier fraglich und sei dahingestellt. Des Weiteren dürfte es der eigenen Imagepflege sicher auch nicht förderlich sein. Fakt ist auch, dass der Fußballverband daraufhin, wie üblich, ein Verfahren einleitete.

Zum Match in Gladbach: Die SpVg. war in der spärlich besuchten BELKAW-Arena noch gar nicht richtig auf dem Platz, da lag das Leder zum 1:0 für die Hausherren bereits im Netz. Mit einem langen Ball auf die linke Angriffsseite wurde die SpVg-Defensive regelrecht überrollt, so dass im Porzer Strafraum noch mal in aller Ruhe quergelegt konnte und Stromberg dann zum frühen 1:0 einschoss. Sieben Minuten später leistete man sich im Porzer Aufbauspiel einen weiteren fatalen Fehler. Gladbach kombinierte diesmal schnell über die rechte Seite, überlief faktisch erneut die Defensive und am Ende war es Sai, der das Match auf 2:0 erhöhte.

Die Wendt-Elf stand in dieser Phase völlig neben sich und hätte sich nicht beklagen können, wenn es nach 15 Minuten bereits 3:0 gestanden hätte. Wieder hatten die Hausherren über rechts leichtes Spiel, wo der Gladbacher Lee nur eine Fußspitze zu spät kam. Erst danach erholten sich die Gäste und kamen ins Match hinein. Für den ersten Wachrüttler sorgte Heidemann, der in der 21. Min. mit einem satten 20m-Hammer nur den Außenpfosten traf. Vier Minuten später war dann das Aufbäumen doch von Erfolg gekrönt. Müller hatte sich mustergültig über die rechte Gladbacher-Abwehrseite durchgekämpft, sein Flankenball wurde noch leicht abgefälscht, landete aber zur Freude des Porzer Anhang zum 2:1-Anschluss im Netz.

Die SpVg. war jetzt wach, im Match und kreierte weitere gute Möglichkeiten. Camara hatte nach 29 Minuten eine gute Tormöglichkeit, scheiterte aber im Abschluss. Auch Spiegel machte es 7 Minuten nicht besser. Sein Linksschuss strich am 09er-Kasten vorbei. Drei Minuten später wurde der Ex-Gladbacher perfekt von Heidemann freigespeilt und Spiegel verzog erneut mit seinem linken Fuß. Der Elf von Mike Wunderlich glitt in dieser Porzer Drangphase das Match ein wenig aus der Hand und war froh das sie mit der knappen Führung in die Pause gehen konnten.

In der Pause kam auf Porzer Seite Kamm ins Match, wo man sich auf Porzer Seite gerade für die Angriffsbemühungen viel versprach. In der 52. Min. stockte jedoch dem Porzer Anhang erst einmal der Atem. Bei einem Rettungsversuch im Porzer Strafraum kam Torhüter Mittenzwei den berühmten Zentimeter gegen den heranstürmenden Lee zu spät, so dass der Referee nur auf den Elfmeterpunkt zeigen konnte. Doch auch hier eliminierte Mittenzwei wie in der Vorwoche den schwach getretenen Strafstoß, sodass die BELKAW-Anzeigentafel weiter 2:1 zeigte.

Sehr zum Ärger der Porzer Trainercrew musste Kamm nur 10 Minuten nach seiner Einwechslung das Spiel wegen einer Muskelverletzung wieder verlassen. Im weiteren Verlauf waren die Porzer die bessere Elf, waren wesentlich bemühter und konnten vor allem in kämpferischer Hinsicht überzeugen. Bergisch Gladbach, vor der Saison mit am meisten als möglicher Aufstiegskandidat genannt, konnte dieser Stellung zu keiner Zeit gerecht werden und reagierte mehr, anstatt die Partie zu kontrollieren. Nach einer Stunde wurde der Porzer Müller mit dem Rücken zum Tor angespielt, drehte sich in „Gerd Müller-Manier“ und verfehlte den GL-Kasten nur knapp.

Spiegel packte sich 6 Minuten später das Leder und klatschte das Leder mit einem feinen Links-Schlenzer an das Quergebälk des Hasenbein-Kasten.  10 Minuten vor dem Ende war es wieder der agile Müller, der mit einem 16m-Schuss knapp am möglichen Ausgleichstreffer scheiterte. Die Porzer öffneten nun ihre Defensive, womit die Wunderlich-Elf wieder Raum bekam. Diesen nutzte sie dann auch, als Lee auf der linken Seite freigespielt wurde und Keeper Mittenzwei mit einem Tunnel zum 3:1 überwinden konnte. In den Schlussminuten konnte Tasli noch einen Foulelfmeter verwandeln. Dann war Schluss in einem Spiel, wo die Gäste mehr als ein gleichwertiger Gegner waren. Nach der Partie kassierte der Porzer Coach Wendt noch die Rote Karte. Am kommenden Wochenende stellt sich mit dem VfL Vichttal ein weiteres Schwergewicht in Porz vor.

Jonas Wendt (Trainer SpVg. Porz):

„Ja, heute war in jedem Fall ein Punkt drin. Wir haben am Anfang nicht ins Spiel reingefunden und lagen nach 7 Minuten schon 2:0 hinten. Hatten dann Glück, das dritte nicht zu kassieren, denn da wäre die Messe schon gelesen gewesen. Wir waren danach die bessere Mannschaft mit zwei Alu-Treffern und weiteren guten Chancen.

Im zweiten Abschnitt war es ein ausgeglichenes Spiel. Was bei uns auffällig ist, sind die individuellen Fehler, die auf diesem Niveau direkt bestraft werden. Wir haben bis heute nur schwere Gegner gehabt, wo wir aber auch gezeigt haben, dass wir ein stückweit mithalten können. Aber: Heute sitzt der Stachel tief.