Ralf Fielen gelang mit Westhoven Kunststück
SVW marschierte 2014 mit Doppelaufstieg in die Bezirksliga
(wk) Zwischen 2012 und 2014 sorgte der SV Westhoven-Ensen für großes Aufsehen, als er mit einem Doppelaufstieg von der Kreisliga B in die Bezirksliga aufstieg.
Im neuen Jahrtausend hatte sich der SV Westhoven-Ensen über viele Jahre als fest integrierter B-Ligist im Kölner Fußball etabliert. Mit der Umwandlung des Aschenplatzes in eine Kunstrasenplatzanlage änderte sich dann nicht nur optisch die Sportanlage, auch das sportliche Abschneiden nahm langsam Fahrt auf. 2010/2011 gelang dem Club zwar der Aufstieg in die A-Liga, doch es folgte im Folgejahr der direkte Abstieg. Zwei Jahre später aber ging es mit dem Verein sportlich steil nach oben. In der Saison 2012/2013 schaffte der SVW mit einer überragenden Meisterschaft erneut den Aufstieg in die begehrter A-Klasse.
Beeindruckend waren dabei die Zahlen, mit denen dieser Aufstieg realisiert wurde. In 30 Meisterschaftsspielen sackte der SVW satte 73 Punkte ein, ging 23 Mal als Sieger vom Platz bei vier Unentschieden und nur drei Saison-Niederlagen. Dabei donnerte die Equipe auch noch aus allen Rohren und stellte die Liga mit 119 erzielten Treffern auf den Kopf. Gerade zu Hause war die Mannschaft nicht zu schlagen. In 15 Heimspielen wurden 14 Siege und nur ein Remis verbucht. Doch so klar die Zahlen sich lesen, so einfach war es am Ende dann doch nicht.
Mit dem Kölner Nordclub TuS Stammheim (Tabellenzweiter mit 71 Punkten) hatte man einen mehr als ernsthaften Konkurrenten, der erst in den letzten Spielen abgeschüttelt werden konnte. Zur Winterpause führte der TuS mit satten fünf Punkten Vorsprung vor dem SVW die Tabelle an. An der Westhovener Seitenlinie stand damals Trainer Ralf Fielen, der im Porzer Fußball kein Unbekannter ist. Fielen begann seine Fußballerkarriere in der Jugend beim ESV Olympia Köln, SC West und TFG Nippes, kam dann im Seniorenbereich über Olympia Köln, der SpVg. Porz, dem RSV Urbach zum SV Westhoven-Ensen. Gerade in Porz und Urbach machte er als gefürchteter Torjäger von sich Reden.
Nach seiner aktiven Zeit setzte er sich auf die Trainerbank und bekleidete beim SV Westhoven-Ensen (2011-2015), der SpVg. Porz (2015-2018) und seit 2019 (Co-Trainer SV Westhoven II) das verantwortliche Traineramt. Fielen erinnert sich an die damalige spannende Konkurrenzzeit mit dem TuS Stammheim: „Stammheim gehörte zu der damaligen Zeit immer zur Spitzengruppe in der B-Klasse. Aber wir hatten einen fantastischen Zusammenhalt, die Kameradschaft und eine überragende Trainingsbeteiligung. Dazu dann noch einen enormen Leistungswillen und wir konnten sie am Ende hinter uns lassen, schwärmt Fielen noch heute gerne.
Unter seiner Leitung war sein Heimatclub am Ende nicht mehr aufzuhalten und setzte mit dem Gewinn der Meisterschaft 2013 ein Ausrufezeichen über eine überragende Saison, die letztlich im warmen Mallorca den gebührenden Abschluss fand. Mit dem damaligen Vereinsvorsitzenden Christian Vonthron hatte Fielen genau den Mann mit in seinem Boot der tatkräftig dafür sorgte, dass die Meistermannschaft weiter in der Breite verstärkt wurde und an Qualität zulegte.
Das der Aufsteiger dann in der neuen Liga erneut hinlangte, konnte keiner erahnen und auch nicht erwarten. Niemand hatte sie so richtig auf dem Zettel, doch mit dem Gewinn der Herbstmeisterschaft blieb nichts mehr unbeobachtet. Und sie hatten erneut einen harten Konkurrenten. Mit Ümit Bozkurt, damals verantwortlicher Trainer bei der SpVg. Porz, hatte ausgerechnet der Ortsnachbar die Meisterschaft ausgerufen. Die SpVg. war nach vielen erfolgreichen Jahren brutal in die Kreisliga abgerutscht und war mit Coach Bozkurt auf dem besten Wege wieder zurück in die Erfolgsspur zu finden.
Ralf Fielen hatte zwar im internen Derby-Vergleich das bessere Ende für sich (2:1 und 1:1), doch nach einem furiosen Endspurt stand der alte Porzer Traditionsclub mit Bozkurt am Ende mit 71 Punkten auf dem Meisterschaftsplatz. Doch auch für Westhoven (70 Pkt.) erfüllte sich erneut der nächste Aufstiegstraum. Als bester Tabellenzweiter im Vergleich mit den restlichen acht Fußballkreisen kletterte man zusammen mit der SpVg. Porz gemeinsam in die Bezirksliga und setzte so dem Aufstiegsjahr mit einem weiteren Aufstieg noch die Superlative auf. „Die beiden Aufstiege waren für mich die schönsten Fußballerjahre in meiner Karriere“, schwelgt Fielen noch heute, als ob es gestern gewesen wäre.
Der unfassbare Erfolg hatte viele Namen: Doppel-Aufstiegstrainer Ralf Fielen hatte mit Co-Trainer Thomas Kever, seinem Trainerteam mit Eric Puchelski, Willi Pelzer, Klaus Dieter Schmidt-Schweitzer, Lothar Voosen und Christian Vonthron ein funktionsfähiges Team um sich, was professionell arbeitete. Der Bezirksliga-Klassenerhalt konnte danach bewerkstelligt werden, mittlerweile hat sich der SV Westhoven-Ensen bereits sieben Jahre fest auf Bezirksebene etabliert.
Autor: Werner Kilian *** © Fotos: Werner Kilian *** © Fotos: mit freundlicher Genehmigung von SV Westhoven-Ensen