YES YES YES! 1 : 0! SpVg. Porz brennt ein Feuerwerk ab und schießt Schwergewicht Eintracht Hohkeppel aus ihrem Fußball-Tempel – Tugay Düzelten trifft mit seinem Tor des Tages die Keseroglu-Elf ins Herz!
Wendt-Elf verdiente sich wichtigen Knaller-Dreier mit großer Leidenschaft – Nilson Santos fängt sich nach dem Match Gelb-Roten Karton vom ausgezeichneten Referee Ivan Mrkalj – Porzer Equipe nächste Woche spielfrei!
Dass es beim Landesliga-Schlager zwischen der SpVg. Porz und Eintracht Hohkeppel nicht ganz ohne Gerangel und Zwistigkeiten von statten geht, konnte man auch am gestrigen Sonntag erwarten. Vor drei Jahren waren die beiden Clubs unerbittliche Gegner in der Bezirksliga, wo sich auch abseits des Spielfeldes vieles aufstaute und sicherlich auch einiges unter der Gürtellinie ausgetragen wurde. Die SpVg. entscheid damals bekanntlich das Rennen für sich. In der Zwischenzeit hat sich der Twist zwischen beiden Mannschaften gelegt und man pflegt ein respektables Miteinander.
Dafür sind sicherlich auch die beiden Trainer Jonas Wendt und Abu Keseroglu verantwortlich, die nicht nur zu ihren aktiven Zeiten gute erfolgreiche Fußballer waren, sondern auch hier der vorbildlichen Trainer- und Mannschaftsverantwortung gerecht werden, auch wenn im Match der Frieden der Clubs für 90 Minuten ruhen muss. So gab es auch gestern kurz nach dem Schlusspfiff eine kleine Rangelei der Spieler untereinander, wo der gut leitende Schiedsrichter Ivan Mrkalj sofort klare Verhältnisse schaffte und ein Gelb-Rote und glatte Rote Karte zeigte. Das tat der sehr guten Mannschaftsleistung der SpVg. Porz aber keinen Abbruch, die nach 97 Minuten mit einem verdienten 1:0 (1:0)-Sieg aus der Partie gingen und an die Tabellenspitze der Landesliga kletterten.
Tugay Düzelten von der SpVg. Porz markierte das einzige Tor des Tages. Viele Monate lief er seiner Form hinterher, wurde durch Verletzungen immer wieder zurückgeworfen. Jetzt findet er langsam zu alter Stärke zurück und war im Landesliga-Klassiker der entscheidende Mann.
Kontinuierlich erarbeiteten sich die Hausherren von Anfang an Tormöglichkeiten und ließ gleichzeitig hinten nichts anbrennen. Ein Schuss von Tugay Düzelten konnte gerade noch auf der Linie geblockt werden (18.), ein strammer Schuss von Gero Pletto verfehlte knapp das Ziel (19.). Offensiv quirlig und ständig die Positionen wechselnd agierten die Porzer derart souverän, dass es Hohkeppel enorm schwer hatte, ihr gefürchtetes Angriffsspiel aufzuziehen. Schließlich war es wieder einmal Tugay Düzelten, der seine Mannschaft in Führung brachte. Er wurde wunderbar freigespielt, blieb aber zunächst am gegnerischen Torhüter hängen. Der Ball landete aber wieder auf dem Fuß von Düzelten, der ganz cool zum 1:0 einschob (30.).
Die Führung wackelte nur ab und zu nach Freistößen, dennoch bekam der Porzer Torhüter Dominique Mittenzwei nur selten etwas zu tun. Einzig bei einem Schuss des Hohkeppelers Yoshikazu Takahashi, den der Porzer Verteidiger Nico Langwald spektakulär blockte (33.), war der Vorsprung wirklich in Gefahr. Pech hatten die Porzer, als ein raffinierter Schuss von Jan Hammes statt im Tor am Lattenkreuz landete (40.). Die ständige Gier der SpVg. Porz dem Ball nachzujagen, zeichnete ihr Spiel auch in der zweiten Halbzeit aus, selbst wenn Hohkeppel nun mit mehr Aggressivität sein Glück nach vorn versuchte. Hohkeppel besaß optisch einen kleinen Feldvorteil, die besseren Möglichkeiten hatten aber weiterhin die Porzer bei schnellen Kontern.
Gute Chancen hatten Jan Hammes mit einem Kopfball (53.) und Tugay Düzelten nach einem schönen Doppelpass mit Aytekin Kanli (60.). Auf der anderen Seite versuchte es der Gast und Aufstiegsfavorit aus dem Bergischen mit hohen und weiten Bällen in den Strafraum, die aber regelmäßig Beute des souveränen Torhüters Dominique Mittenzwei wurden. Letztlich blieb es beim hochverdienten 1:0 Sieg. Eine Explosion der Freude auf der einen und des Ärgers auf der anderen Seite führte nach dem Schlusspfiff zu einer Rudelbildung auf dem Spielfeld. Der gute Schiedsrichter Ivan Mrkalj griff konsequent durch und stellte den Porzer Nilson Santos mit der Gelb-Roten Karte und den Hohkeppeler Narciso Lubaca mit der Roten Karte vom Platz.
Jonas Wendt (Trainer SpVg. Porz):
„Ich denke das war heute ein richtig verdienter Sieg für uns über Hohkeppel. Wir hätten bereits zur Pause mindestens 3:0 oder 4:0 führen müssen und dann wäre die Geschichte früh entschieden gewesen. So war es dann nach hinten raus wieder ein enges Ding, denn es kann immer mal ein Ball durchflutschen und dann steht es plötzlich Unentschieden. Wir haben heute wieder gesehen, dass die Mannschaft den unbedingten Willen hatte, dieses Spiel für sich zu entscheiden und das kann man nicht genug lobend herausstellen. Hohkeppel hat sicherlich die finanziellen Mittel um sportlich voranzukommen, aber wir haben heute wieder mit Leidenschaft und Kampf gezeigt, dass wir auch mit unseren Mitteln weit kommen können. Wenn man in der derzeitigen Form meiner Elf hier in Porz bestehen will, dann muss man schon hier ein Feuerwerk abbrennen. Und das ist Hohkeppel einfach nicht gelungen. Ich könnte heute jeden meiner Spieler hier herausstellen, will das heute mit Koc, Kanli und Pletto stellvertretend für alle anderen tun, die alle hier eine wunderbare Entwicklung genommen haben und wichtige Stützen des Teams sind. Die kommende Woche werden wir zur Regeneration nutzen, um dann ausgeruht und mit großen Selbstvertrauen in die nächsten Begegnungen zu gehen.„
Abu Keseroglu (Trainer Eintracht Hohkeppel):
„Die ersten 45 Minuten meiner Elf haben mir überhaupt nicht gefallen. Wir waren gar nicht richtig präsent. Weder mental noch gegen oder mit dem Ball und es fehlte an Zweikampfbereitschaft und Bissigkeit. Im zweiten Abschnitt waren wir die bessere Elf und aufgrund des Spielverlaufs wäre ein Unentschieden gerecht gewesen, aber am Ende hat Porz ein bisschen mehr Willen als wir gezeigt.“