Aufsteiger SV Westhoven-Ensen II will mit großer Heimstärke die TOP 5-Clubs der Liga ärgern

Erfolgreiches Trainerduo Fielen/Puchelski zeigt sich zufrieden mit der Vorrunde – Fielen-Statement zur Trainerabsage bei der Erstvertretung – Besnik Kurteshi wird mehr in den Trainerjob eingebunden

Von Werner Kilian

Unser nächster Besuch führte uns zum SV Westhoven-Ensen, wo wir zunächst auf Ralf Fielen trafen, der uns über die Zweitvertretung des SVW Rede und Antwort stand. Fielen teilt sich die Traineraufgabe bei der II. Mannshcaft mit Eric Puchelski und genießt in Westhoven Legendenstatus, da der I. Mannshcaft unter seinem Kommando vor 10 Jahren der Doppelaufstieg in die Bezirksliga gelang.

Porzer Fussballticker:

In der vergangenen Saison habt ihr mit einer bravourösen Leistung letztendlich die Meisterschaft und den verdienten Aufstieg in die Kreisliga B bewerkstelligen können. Die Mannschaft kassierte nur eine einzige Niederlage während der gesamten Saison und hat mit dem Aufstieg sicherlich auch eine Basisposition erreicht, wo man eine gute Grundlage für die Erstvertretung herstellen konnte. Was waren für dich die rückblickend entscheidenden Punkte, warum ihr im Sommer diesen verdienten Erfolg eingefahren habt?

Ralf Fielen (Trainer SV Westhoven-Ensen II): Unsere Mannschaft lebt von ihrem Zusammenhalt und ihren fußballerischen Qualitäten. Es ist eine sehr gute Mischung aus alten und jungen Spielern, wo sich viele schon sehr lange kennen. Die Mannschaft hat von Anfang an gezeigt, dass sie das Aufstiegsziel erreichen wollte. Das hast Du in jeder Trainingsarbeit gesehen. Sie war willig, gierig und hat dafür den harten Lohn eingefahren. Am Ende sind wir verdient als Meister aufgestiegen, obwohl wir die schwerste Kreisliga C-Staffel mit den beiden zusätzlichen Mitaufsteigern SC Leverkusen und Germania Mülheim hatten.

Trainer Ralf Fielen (re.) führte zusammen mit Trainerkollege Eric Puchelski die II. Mannschaft im letzten Sommer in die Kreisliga B.

Porzer Fussballticker:

Kommen wir zur Realität. Ihr seid als Aufsteiger durchwachsen in die Liga eingestiegen, konntet euch dann aber nach einigen Wochen Anpassung festigen und belegt derzeit mit 25 Punkten den 7. Tabellenplatz. Wie lautet Dein Resümee der gesamten Vorrunde, was war für dich positiv und was musst du hier negativ anführen.

Ralf Fielen (Trainer SV Westhoven-Ensen II): Ja, wir sind etwas schwer in die neue Liga gekommen. Wir haben mit Marcel Manderfeld unseren Spielgestalter und den sogenannten Unterschied-Spieler verloren. Das konnten wir am Anfang nicht kompensieren. Zusätzlich haben wir wieder einige Neuzugänge integriert, was auch seine Zeit braucht. Positiv war dann, das wir nach den Startschwierigkeiten uns stabilisiert und unser Leistungsvermögen wieder abgerufen haben.

Ich denke wir können gegen alle Mannschaften in der Liga bestehen und gewinnen. Aber dafür müssen alle das umsetzen, was wir fordern und das hat eben nicht immer funktioniert. Es waren unnötige Niederlagen dabei. Die einzige verdiente Niederlage war bei Adler Dellbrück. Da hatten wir keine Chance.

Porzer Fussballticker:

Kurz vor der Winterpause gab es ja dann die Trainerentlassung von Ümit Bozkurt in der I. Mannschaft und Du wurdest von heute auf morgen zum Trainer der I. Mannschaft beordert, bist aber dann nach nur 10 Tagen wieder zurückgetreten. Was waren für Dich die Gründe für diese Handlungen? Gib uns mal einen Einblick, warum Du dieses Amt letztendlich nicht angetreten hast?

Ralf Fielen (Trainer SV Westhoven-Ensen II): Ich habe nach meinem Antritt leider sehr schnell festgestellt, dass es bei der Erstvertretung zu viele Baustellen gibt, die erstmal bearbeitet werden müssen. Aus meiner Erfahrung weiß ich, dass die Verantwortung und die Trainerarbeit für eine Bezirksliga-Mannschaft sehr hoch und zeitintensiv sind.

Wenn Du Dich für ein solches Engagement entscheidest, solltest Du Dir darüber klar sein und es auch mit Herzblut tun. Mitten in diese Phase habe ich dann beruflich einen neuen Job bekommen, der mich zeitlich sehr fordert. Und genau das hat bei mir dann auch nicht mehr zusammengepasst. Ich hätte die Trainertätigkeit unter diesen Voraussetzungen nicht mehr zu 100% ausüben können. Von daher musste ich diese Entscheidung treffen.

Porzer Fussballticker:

Auch in deiner Mannschaft hat es einige Wechsel zu Winterpause gegeben. Kannst du uns einen Überblick geben über die Abgänge, die durch verschiedene Gründe den Verein verlassen haben und was du dir von den Neuzugängen versprichst?

Ralf Fielen (Trainer SV Westhoven-Ensen II): Gerne. Wir sind komplett zusammengeblieben, das heißt wir haben keine Abmeldungen gehabt und haben daher keine Abgänge zu verzeichnen. Zum ersten Training waren vier neue Spieler da, die alle aus verschiedensten Gründen länger nicht mehr gespielt haben. Hier müssen wir erstmal abwarten, ob sie uns verstärken oder ob ihre Fitness oder ihre Verletzungen bei den erneuten Belastungen ihnen einen Strich durch die Rechnung machen.

Marc Franke, ehemals TuS Marialinden und SpVg. Porz, war lange verletzt und versucht jetzt langsam wieder fit zu werden. Tom Barth, auch ehemals TuS Marialinden und SSV Homburg-Nümbrecht, hat kurz vor Karneval seine Zusage bei uns gegeben, worüber wir uns sehr freuen. Asllan Haskay kommt von RW Zollstock. Er hat schon mal in Westhoven gespielt, bringt eine Menge Erfahrung mit und will bei uns nochmal gegen den Ball treten.

Und dann haben wir noch Maurice Schaal vom CfB Ford Niehl. Er hat auch verletzungsbedingt eine sehr lange Ausfallzeit hinter sich und will hier nochmal Fuß fassen. Wir hoffen das alle Neuzugänge wieder gut in den Fußball reinkommen und nicht durch neue oder alte Verletzungen wieder zurückgeworfen werden. Menschlich passen die vier sehr gut zu uns.

Porzer Fussballticker:

Was können wir da von deiner Mannschaft erwarten und was sind für dich die persönlichen Ziele?

Ralf Fielen (Trainer SV Westhoven-Ensen II): Unser Ziel ist es mindestens genauso viele Punkte wie in der Hinrunde zu holen. Auch möchten wir unsere Heimserie weiter ausbauen, denn seit Eric und ich das Team übernommen haben, mussten wir nur eine Heimniederlage hinnehmen (Niederlage gegen RSV Urbach). Wir haben als Aufsteiger gesehen, dass wir gegen jede Mannschaft mithalten können mit Ausnahme in der Partie gegen Dellbrück, wie ich eben schon sagte.

Ein Vorteil wird sicherlich der Umstand sein, dass wir alle derzeitigen TOP 5-Clubs bei uns zu Hause haben. Da werden wir alles geben um den Favoriten ein Beinchen zu stellen. Und natürlich möchten wir uns auch als Mannschaft weiterentwickeln und am Ende werden wir schauen, wo wir in der Tabelle stehen. Zur Weiterentwicklung gehört auch Besnik Kurteshi, der immer mehr mit in den Trainerjob eingebunden wird, damit er in Zukunft auch die Verantwortung als Trainer übernehmen kann.

Der SV Westhoven-Ensen II startet mit einem Heimspiel gegen den Mitaufsteiger SC Leverkusen am 5. März. Eine Woche später gastiert man bei TuS Stammheim, wo sich dann weitere 7 Tage später ein Heimspiel gegen den aktuellen Tabellenführer Adler Dellbrück anschließt.