Germania Zündorf rüstet sich für die nächste Saison

Mule geht, Trovato kommt – Club freut sich über personellen Zulauf aus Poll

Die Saison 21/22 ist zwar noch nicht zu Ende, doch die meisten Vereine sind in ihren Vorbereitungen auf die neue Spielzeit 22/23 bereits aktiv. Nicht wenige Clubs können bereits die ersten Neuverpflichtungen vermelden. Das gilt auch für den FC Germania Zündorf, wo im Sommer eine große Ära zu Ende geht und ein neues Zeitalter anbricht. 2017 kam Angelo Mule vom Mittelrheinligisten FC Hürth und übernahm den alten Traditionsclub an der Heerstraße.

Gemeinsam entwickelte man ein Projekt mit dem Ziel, an alte Traditionen anzuknüpfen und den Club vor allem in sportlicher Hinsicht mindestens auf Bezirks- oder Landesligaebene zu etablieren. Mit seinem früheren Co-Trainer Dirk Schneider baute Mule sich ein gut funktionierendes Betreuerteam und vor allem eine Mannschaft, wo der Erfolg nicht lange auf sich warten ließ. Mit einem Doppelaufstieg hievte er die Erstvertretung von der Kreisliga B in die Bezirksliga.

Erfolgstrainer Angelo Mule und Co-Trainer Dirk Schneider werden ihre Trainertätigkeit nach der Saison beenden. Ohne Zweifel haben sie den alten Traditionsclub geweckt und auf eine neue Ebene gehoben.

Dann kam Corona mit den Saisonabbrüchen, was viele große Planungen der Clubs über den Haufen warf. In der laufenden Spielzeit wurde das Trainerduo durch die vielen verletzungs- und coronabedingten Personalausfälle zu Improvisierungskünstlern, wo am Ende ein Platz im vorderen Mittelfeld stehen dürfte.

Doch damit ist am 12. Juni Schluss, wenn Mule und Schneider ihre Trainertätigkeit beenden werden. Mule bleibt dem Club als Sportlicher Leiter erhalten, Co-Trainer Schneider legt erst mal eine Pause ein. Das restliche Betreuerteam mit Yanik Gilles, Betim Hoxhaj, Dennis Schmelzenbach und Peter Gilges werden den Verein weiter begleiten.

Bleiben der Germania über den Sommer hinaus erhalten: v.l..: Peter Gilges, Betim Hoxhaj, Yanik Gilles und Dennis Schmelzenbach

Vereinsintern hat man bereits fast zu 100% Klarheit, welche Spieler den Weg ins neue Zeitalter mitgehen werden. So werden Lenard Stephen, die Brüder Ugur und Tolga Kiracti, Sidar Terzi, Noah Gilles, Chris Kawka, Justin Janczak, Daniel Werken, Dani Martinez, Kennedy Loritz, Aydin Acisu, Luca Mule, Valerio Fariello D´ Annucci und die beiden Brüder Doriel und David Itumine auch in der kommenden Saison das germanische Trikot tragen. Hinzu kommen einige VfL-Akteure, die ihrem Ziehtrainer nach Zündorf folgen werden und sich dem neuen Projekt anschließen.

Mit Salvatore Trovato, noch in Diensten beim Konkurrenten VfL Poll, konnte man Anfang Januar bereits einen neuen Trainer gewinnen, der die sportlichen Geschicke am 1. Juli im Jupp Röhrig-Sportpark übernehmen wird. Trovato hatte beim VfL ebenfalls gehörig mit verletzungs- und coronabedingten Personalausfällen zu kämpfen, ist aber auf dem besten Wege mit der Mannschaft die Vizemeisterschaft in der Bezirksliga einzufahren. Für den Club in der „Poller Gracht“ wäre das die beste Platzierung seit dem Aufstieg in die Landesliga vor über 70 Jahren (!) (1950/51).

v.l.: Enrico Interrante, Trainer Salva Trovato, Chafiq Maamoun, Luca Sickinger und Angelo Mule

So haben Enrico Interrante, Chafiq Maamoun und Luca Sickinger in der letzten Woche ihre Unterschrift unter den Germanenvertrag gesetzt. Interrante, von seinen Mitspielern „Enno“ genannt, ist seit 6 Jahren in Poll und hat mit seinen jungen 22 Jahren schon etliche Jahre Bezirksligafußball auf dem Buckel. Als Abwehrspieler ist dem Italiener der „Cattenaccio“ in die Wiege gelegt, der manchmal sehr nützlich sein kann.

Maamoun ist ein Porzer Fußballgewächs, der seine meiste Zeit bei Prometheus Porz verbrachte. Seit 2019 ist der 28-jährige auf der Bezirksligabühne und war zuletzt drei Jahre in der „Poller Gracht“ tätig.

28 Jahre alt ist auch Luca Sickinger, der im vergangenen Jahr aus dem Badischen den Weg nach Köln gefunden hat. Der Abwehrspezialist hat in Baden viele Jahre in der Verbandsliga gekickt, kann also schon auf eine enorme Erfahrung zurückgreifen.

Bereits vor einigen Wochen hatten Mouhaymen Rachdi (2.v.l.), Tugra Mercan (4. v.l.) und Torwart Adem Uygur (3. v.l.) bereits erklärt, dass sie beim neuen Projekt in Zündorf mitwirken werden.

Mit Tugra Mercan kommt ein erfahrener Fußballer zur Germania. Der 25-jährige Mercan hat bereits ordentliche Landesligaerfahrung bei Viktoria Köln II, FC Pesch und Alemannia Aachen II gesammelt.

Rachdi Mouhaymen hat sich bereits früh für eine Veränderung nach Zündorf entschieden. Der 32-jährige hat ebenfalls ordentlich Landesligafußball auf dem Buckel und war bei Viktoria Köln II eine feste Kraft, bis die Mannschaft aufgelöst wurde.

Und auch Torwart Adem Uygur hat sich entschlossen, ab der neuen Saison das Projekt in Zündorf mit zu gestalten. Der 25-jährige ist ein richtiger „Porzer Jung“, war schon in der Jugend bei der SpVg. Porz aktiv und rutschte dann in die Bezirksligamannschaft der „Rothosen“, wo er zwei Jahre blieb. Es folgten weitere Stationen bei Prometheus Porz, Viktoria Köln II, Viktoria Frechen und dem VfL Poll.

Zündorfs kommender Trainer Salva Trovato (li.) kann sich freuen: Mit Mo Mastur (2. v.l.), Aziz Mastur (3. v.l.) und Sanel Covic folgen ihm drei weitere Akteure zum alten Traditionsclub. Dazu dann noch Angelo Mule (re.) in der Funktion des Sportlichen Leiter, verfügt Trovato über ein geballtes Paket auf und neben dem Platz.

Ein weiterer Kandidat der Trovato nach Zündorf folgen wird, ist Abdelaziz „Aziz“ Mastur. Der 27-jährige stieg erst in der Saison 2019/2020 mit Fußball auf Bezirksligaebene ein und hat sich seitdem zu einer festen zuverlässigen Kraft entwickelt. Zuvor spielte er viele Jahre in der höchsten Kreisliga A bei verschiedenen Vereinen.

Mit Mohamed Mastur bekommt die Germania einen richtigen kaltschnäuzigen Torjäger, der die derzeitige interne Torschützenliste beim VfL mit 20 Treffern anführt und heißer Kandidat für den Gewinn der begehrten „Porzer Goalgetter-Trophy“ vom Fussballticker ist. Auch er spielte viele Jahre beim Landesligisten Viktoria Köln II und ein Jahr beim damaligen Landesligisten SpVg. Flittard, ehe es ihn damals nach Poll zog.

Über Südbaden und Westfalen hat auch Sanel Covic den Weg zum VfL Poll gefunden. Der 23-jährige kann auch auf Bezirks- und Landesligaerfahrung verweisen. Auch „Sanni“ ist bei der großen Projektweiterführung bei der Germania dabei und will im Mittlfeld Akzente setzen.

Die „Youngster“ bei der neuen Germania. Ruben Fariello D´Annucci (li.) und Jonah Bangert (re.) freuen sich auf das neue Abenteuer.

An die Heerstraße wechseln auch Ruben Fariello D´Annucci und Jonah Bangert, die das neue Germania Team 22/23 komplettieren. D´Annucci ist junge 20 Jahre alt und hat zuletzt in der Bezirksliga am Niederrhein gespielt. Seine fußballerische Jugend hat er in Köln verbracht, wo Brauweiler, Hürth und Königsdorf auf seiner Vita stehen.

Jonah Bangert steht zwischen den Pfosten und kommt aus der U19-Sonderligaelf des TPSK Köln. In Zündorf erwartet ihn eine sehr gute Torwartschule bei Trainer Peter Gilges und eine gut Integration in den Seniorenbereich. Alles in allem wird deutlich, dass die Verantwortlichen nicht nur eine gute Transferarbeit geleistet haben, sondern mit dem neuen Personal die Weichen auf Erfolg in der neuen Spielzeit stellen. Die Germania ist gerüstet.

Für Trainer Trovato wird die große Aufgabe darin bestehen, die beiden Spielphilosophien von Poll und Zündorf zu vereinen und zu bündeln. Dabei legt er aber auch großen Wert auf den Germania-Nachwuchs, der bei der Integration in den Seniorenbereich nicht zu kurz kommen soll.